- Lautwechsel
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Lautwechsel (auch: Alternation, Lautalternation) ist ein Begriff der Linguistik/Sprachwissenschaft für die unterschiedliche Lautgestalt ein und desselben Wortes oder Wortteils.
Inhaltsverzeichnis
Bedingung/Funktion von Lautwechseln
Im Deutschen kommen Lautwechsel unter zwei Bedingungen vor:
- unter dem Einfluss der Lautumgebung: So endet der Stamm des Wortes „Gold“ im Nominativ auf den Laut [t], im Genitiv „Goldes“ auf den Laut [d]; dieser Lautwechsel kommt entsprechend bei vielen anderen Wörtern vor und ist als Auslautverhärtung bekannt;
- zu dem Zweck, bestimmte grammatische Funktionen/Bedeutungen anzuzeigen: der Lautwechsel zwischen Wortformen wie „Vater“ - „Väter“ dient der Funktion, den Unterschied im Numerus zwischen Einzahl (Singular) und Mehrzahl (Plural) anzuzeigen; auch der Lautwechsel im Stamm der starken Verben wie im Fall von „bleib-(en)“ - „blieb“ hat eine grammatische Funktion und zeigt unterschiedliche Zeiten (Tempora) an.
Lautwechsel - Lautwandel
Die beiden Begriffe „Lautwandel“ und „Lautwechsel“ dürfen nicht verwechselt werden: Lautwandel bezeichnet einen historischen Prozess in der Veränderung einer Sprache; Lautwechsel bezeichnet Veränderungen der Lautgestalt von Wörtern oder Wortteilen, die sich gegenwärtig in der Sprache vollziehen.
Literatur
- Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, Stichwort: „Lautwechsel“. ISBN 3-520-45203-0.
- Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005, Stichwort: „Lautwechsel“. ISBN 978-3-476-02056-7.
- Ludwig Sütterlin: Die Deutsche Sprache der Gegenwart. Voigtländer, Leipzig 1907, Kapitel: Lautwechsel, S. 77-83.
Weblinks
Wiktionary: Lautwechsel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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