Leander-Klasse (1931)

Leander-Klasse (1931)
Leander-Klasse
Übersicht
Typ: Leichter Kreuzer
Einheiten: HMS Leander/HMNZS Leander

HMS Achilles/HMNZS Achilles
HMS Ajax
HMS Neptune
HMS Orion
HMS Amphion/HMAS Perth
HMS Apollo/HMAS Hobart
HMS Phaeton/HMAS Sydney

Technische Daten
Verdrängung: Einsatz/Maximal:
  • 9.740 ts bei Leander-Gruppe
  • 9.000 ts bei Amphion-Gruppe
Länge:

169 m

Breite: 17 m
Tiefgang: 5,8 m
Bewaffnung:
  • 8 x 15,2 cm in Zwillingstürmen
  • 4 x 10,2 cm in Einzeltürmen
  • 12 x 12,7 mm Maschinengewehre in Vierfachanordnung
  • 8 x 53,3 cm Torpedorohre (zwei Vierfachsätze)
Geschwindigkeit: Maximal: 32,5 kn
Besatzung: 570 Offiziere und Mannschaften
Reichweite: 5.730 sm bei 13 Knoten
Antrieb: Leander-Gruppe

Amphion-Gruppe

Die Leander-Klasse war eine Klasse von acht Leichten Kreuzern der Royal Navy. Die Einheiten wurden zwischen 1933 und 1936 in Dienst gestellt und wurden im Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Man teilt die Klasse in zwei Gruppen ein, da die letzten drei gebauten Kreuzer, beginnend mit der HMS Amphion, eine andere Anordnung der Maschinenanlage erhielten. Diese drei Schiffe der Amphion-Gruppe wurden später der Royal Australian Navy überstellt und nach australischen Städten umbenannt.

Inhaltsverzeichnis

Entwurf

Die Leander-Klasse war von den Schweren Kreuzern der York-Klasse beeinflusst. Sie war für den Schutz der Handelsschifffahrt ausgelegt. Die Klasse hatte eine Verdrängung von 7.000-7.200 ts und war mit acht Kanonen Kaliber 15,2 cm in Zwillingstürmen bewaffnet, von denen jeweils zwei vorne und hinten angebracht waren. Die Sekundärbewaffung bestand aus vier Kanonen Kaliber 10,2 cm in Einzeltürmen, die später durch acht Kanonen in Zwillingstürmen ersetzt wurden. Die Luftabwehr bestand aus zwölf 12,7 mm Maschinengewehren von Vickers in Vierlingsanordnung.

Es gab acht 53,3 cm Torpedorohre, die in zwei Vierergruppen auf jeder Seite des Rumpfes angeordnet waren.

Zwei Katapulte waren zur Verwendung von Fairey Seafox Flugzeugen vorgesehen. Die Panzerung war stärker als bei vielen Schiffen mit gleicher Verdrängung. Zum Ausgleich des zusätzlichen Gewichts verzichtete man auf eine verteilte Anordnung der Maschinen. Beide Maschinenräume lagen hintereinander, ebenso die beiden Kesselräume, welche einen einzelnen Schornstein benutzten. Diese Anordnung war bei britischen Kreuzern einmalig. Man musste immer damit rechnen, das ein Treffer genau auf der Höhe eines Trennschotts einschlug und dadurch die Abteilungen vor und hinter dem Schott geflutet wurden. Würde dies bei dem Schott zwischen den Kesselräumen oder den Maschinenräumen geschehen, würde der Kreuzer auf einen Schlag durch Ausfall aller Kessel- bzw. Maschinenräume den kompletten Antrieb verlieren. Das gleiche galt für einen Treffer in den einzigen Schornstein.

Die drei Schiffe der zweiten Gruppe, die später an die Royal Australian Navy übergeben wurden, wurden wieder in der für Kriegsschiffe üblichen Bauweise konstruiert. Die Kessel- und Maschinenräume wechselten ab, ein Kessel- und ein Maschinenraum bildeten eine unabhängige Einheit. Jeder Kesselraum hatte seinen eigenen Schornstein, womit sich die Schiffe der Amphion-Gruppe auch äußerlich deutlich von den anderen Schiffen der Klasse unterschieden.

Umbauten

Während des Kriegs wurden weitreichende Änderungen an den Schiffen durchgeführt. Verschiedene zusätzliche Luftabwehrgeschütze wurden hinzugefügt, und die zwei neuseeländischen Schiffe bekamen 20 mm und 40 mm Flak.

Es gibt Berichte, wonach Fairey Swordfish und Supermarine Walrus Flugzeuge bei den Schiffen dieser Klasse verwendet wurden. Wahrscheinlich wurden die Walrus nur auf den Schiffen der Royal Navy verwendet.

Einheiten

Leander-Gruppe

  • Die HMS Leander/HMNZS Leander wurde an Neuseeland ausgeliehen und als HMNZS Leander im September 1941 in Dienst gestellt. In der Schlacht bei Kolombangara wurde die Leander von einem Typ 93 Torpedo getroffen und schwer beschädigt. Es gab viele Tote und Verwundete, das Schiff musste danach zwei Jahre lang repariert werden.
  • Die HMS Achilles/HMNZS Achilles nahm in der Seeschlacht vor dem Río de la Plata teil. Sie war das zweite Schiff, das an Neuseeland ausgeliehen wurde. Sie wurde dort im September 1941 als HMNZS Achilles in Dienst gestellt. Sie wurde 1948 an Indien verkauft und in HMIS Delhi umbenannt. Während der Besetzung Goas versenkte sie ein portugiesisches Schiff und zwang ein weiteres zur Selbstversenkung.
  • Die HMS Ajax nahm an der Seeschlacht vor dem Río de la Plata und an der Schlacht bei Kap Matapan teil. Später beschoss sie die Strände bei den Landungsunternehmen in der Normandie.
  • Die HMS Neptune fuhr mit einer neuseeländischen Mannschaft, obwohl sie nicht Teil der Royal New Zealand Navy war. Die Neptune wurde 1941 von einer italienischen Mine bei Tripolis versenkt.

Amphion- bzw. Sydney-Gruppe

  • Die HMS Phaeton/HMAS Sydney wurde während des Baus an die Royal Australian Navy übergeben und in Sydney umbenannt. Sie operierte mit britischen Einheiten im Mittelmeer, nahm 1940 an der Schlacht bei Kap Matapan und an der Seeschlacht bei Punta Stilo teil, wobei sie zwei italienische Zerstörer, die Espero und die Zefiro versenkte. Im Jahr 1941 kam es zum Gefecht mit dem deutschen Hilfskreuzer Kormoran, bei dem sich die Schiffe gegenseitig versenkten und die Sydney mit allen Besatzungsmitgliedern verloren ging.

Siehe auch


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