- Lehrjungen
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Knabe war ursprünglich eine Bezeichnung der Hochsprache für ein männliches Kind oder einen männlichen Jugendlichen bis etwa zum 16. Lebensjahr. Heute ist der Begriff Knabe, außer in ironischen Wendungen, zunehmend ungebräuchlich und nur noch regional in Gebrauch.
Herkunft
Das Wort stammt aus dem Mittelhochdeutschen und existiert im Spät-Althochdeutschen als knabo. Im Mittelhochdeutschen existierte auch knappe, im Althochdeutschen knappo, die zunächst den gleichen Begriffsinhalt wiedergaben, deren Bedeutung sich später jedoch auf Edelknaben und Bergknappen verengte.
Das Wort entsprach auch den heute gebrauchten Begriffen „Bursche“ oder „Diener“.
Literarisch war es bis ins 19. Jahrhundert gebräuchlich (vgl. z.B. Annette von Droste-Hülshoffs Ballade Der Knabe im Moor).
Ableitung
Im Mittelalter wurde der derzeit noch häufiger gebrauchte Name „Knabe“ abgewandelt in „Knappe“ und bezeichnete einen Ritteranwärter bzw. Ritterbegleiter- /helfer
Verwendung
Das Wort Knabe wird heute nur noch in der Bedeutung für ein männliches Kind gebraucht. Hierbei dient es als überregionale Wortform zur Ersetzung der beiden regionalen Wortformen „Bube“, „Junge“, da es dabei eine deutliche Zweiteilung im deutschen Sprachgebrauch gibt, bei der nördlich der Mainlinie von „Jungen“ gesprochen wird, südlich davon jedoch von „Buben“ (im Dialekt „Bub“, „Bua“, alemann. „Büb[i]“). Nur vereinzelt, vor allem im Rhein-Main-Gebiet, findet man auch „Bursch(e)“ in der allgemeinen Bedeutung für junge Männer.
Während in Norddeutschland im öffentlichen Raum schon länger zwischen „Jungen“ und „Mädchen“ unterschieden wurde, wurde im süddeutschen Raum das Wort „Bub“ gemieden. So sind wohl die meisten Schultoiletten dort mit „Knaben“ und „Mädchen“ beschriftet. Eine Verfassungsänderung Bayerns von 1998 (Art. 131 Abs. 4 BV) redet aber von Buben.
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