Leichtbetonstein

Leichtbetonstein
Test von Leichtbetonsteinen aus Kraftwerksasche in Riesa, 1975

Leichtbeton ist nach den deutschen Normen ein Beton mit einer Trockenrohdichte (Raumgewicht) von maximal 2000 kg/m³. Der Leichtbeton wird unterschieden in Leichtbeton mit geschlossenem Gefüge (LBG) mit Kornporosität, bspw. aus Blähton und Leichtbeton mit haufwerksporigem Gefüge (LBH) mit dichten Zuschlägen / mit Kornporosität. Porenbeton zählt nicht zur Gruppe der Leichtbetone.

Mauersteine aus Leichtbeton werden als Vollsteine (DIN 18 152), Vollblöcke (DIN 18 152) und Hohlblocksteine (DIN 18 151) gefertigt. Auch besondere Block- und Bauelemente (bewehrte und unbewehrte), mit gesonderten Zulassungsbescheiden werden hergestellt.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

Rohdichte

Leichtbeton wird normativ in die Rohdichteklassen 1,0 - 1,2 - 1,4 - 1,6 - 1,8 - 2,0 eingeteilt, welche den Rohdichten zwischen 800 und 2000 kg/m³ entsprechen. Eine untere Gewichtsgrenze liegt technisch derzeit bei etwa 350 kg/m³. Die geringe Dichte ("leicht") im Vergleich zum Normalbeton ergibt sich durch die besondere Herstellung, unterschiedliche Leichtbetonzuschlagstoffe (nach DIN EN 13055 jetzt "Leichte Gesteinskörnungen") und die Gefügeart des Leichtbetons.

Druckfestigkeit

Die Druckfestigkeit ist eine der wichtigen Eigenschaften des Betons. Die DIN 1045-1:2001-07 schreibt zur Einstufung eine Prüfung nach 28 Tagen vor, die anhand von Würfeln mit 15 cm Kantenlänge (Probewürfeln) oder 30 cm langen Zylindern mit 15 cm Durchmesser durchgeführt wird. Mit der ermittelten Druckfestigkeit lässt sich der Beton den Festigkeitsklassen zuordnen. Ein LC12/13 hat danach die charakteristische Zylinderdruckfestigkeit von 12 N/mm² sowie eine charakteristische Würfeldruckfestigkeit von 13 N/mm².

Druckfestigkeitsklassen für Leichtbeton nach DIN 1045-1
Festigkeitsklasse charakteristische
Zylinderdruckfestigkeit (N/mm²)
Mittelwert der
Zylinderdruckfestigkeit (N/mm²)
LC12/13 12 20
LC16/18 16 24
LC20/22 20 28
LC25/28 25 33
LC30/33 30 38
LC35/38 35 43
LC40/44 40 48
LC45/50 45 53
LC50/55 50 58
LC55/60 55 63
LC60/66 60 68

Wärmeleitfähigkeit

Der Vorteil von Leichtbeton gegenüber Normalbeton liegt neben dem geringeren Eigengewicht beispielsweise in der geringeren Wärmeleitfähigkeit. Die Wärmedehnzahl ist kleiner als die von Normalbetonen und kann mit 8·10-6 1/K angesetzt werden.

Wärmeleitfähigkeit Leichtbetons nach DIN 4108
Rohdichteklasse Rohdichte (kg/m³) Wärmeleitfähigkeit (W/(m·K))
D 1,0 800 0,39
D 1,0 900 0,44
D 1,0 1000 0,49
D 1,2 1100 0,55
D 1,2 1200 0,62
D 1,4 1300 0,70
D 1,4 1400 0,79
D 1,6 1500 0,89
D 1,6 1600 1,0
D 1,8 1800 1,3
D 2,0 2000 1,6

Vorteile

Nachteile

  • Als Nachteil ist der mit der Rohdichte überproportional abnehmende Elastizitätsmodul zu nennen, was insbesondere im Vergleich zum Normalbeton größere Verformungen zur Folge hat.
  • wegen geringer Dichte ungenügender Schallschutz im Vergleich mit anderen Massivbaustoffen
  • wegen Porigkeit (hohe Feuchtigkeitsaufnahme) Gefahr von Bauschäden, keine Eignung als Außenwand ohne weitere Abdichtungsmaßnahmen
  • bei eindringendem Wasser ungenügendes bauphysikalisches Verhalten im Vergleich zu anderen Massivbaustoffen (gibt Feuchtigkeit nur zögernd wieder ab)
  • geringe Tragfähigkeit, geringe Punktbelastung, Probleme z. B. beim Verankern schwerer Elemente

Weblinks


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