Leipa (Adelsgeschlecht)

Leipa (Adelsgeschlecht)

Einer der Begründer des böhmischen Geschlechts Von Leipa (tschechisch z Lipé) war der aus Zittau stammende Smil Světlický, ein Abkömmling der Herren von Ronow (Hronovice). Sein Enkel Chval (1253-1265, dt. auch Qualo genannt) siedelte noch auf der Burg Friedland und gilt als Gründer der Stadt und der Burg Lípa (heute Česká Lípa).

Der Name leitet sich ab vom Nationalbaum der Tschechen, der Linde (tschechisch lípa).

Der erste, der den Namenszusatz z Lipé trug, war 1277 Čeněk z Lipé. Er ließ die Wasserburg erstellen. Ein weiteres Familienmitglied mit dem gleichen Prodom war Arnoldus dictus de Lipa, ein Bürgerlicher in Kravařice. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts entstand auf dem Gebiet des Geschlechts die Felsenburg Sloup, erstmals 1324 erwähnt, damals als Eigentum des Čeněk Berka z Dubé.

Die Herren von Leipe zogen nach dem Verkauf der Länder nach Mähren. Das Geschlecht teilte sich bald in den Ast Lipsko und Pirkstein (tschechisch Pirkštejn). Ihnen gehörte Krumlov, Lipnitz, Deutsch Brod, sowie einige Höfe in Böhmen und Mähren. Die Mitglieder des Geschlechtes waren hohe staatliche Verwalter und erhielten das Erbrecht für die Titel Höchster Marschall und Propst von Vyšehrad. Jan von Leipa befehligte die Armee des Karl IV., und Jindřich, einer der Führer des böhmischen Adels, brachte Johann von Luxemburg nach Böhmen. Während der Herrschaft der Luxemburger war das Geschlecht auch in führenden politischen Funktionen tätig. Das letzte männliche Mitglied war Čeněk, nach dem das Geschlecht 1682 in Schlesien ausstarb.

Persönlichkeiten

  • Heinrich von Leipa (* 1296; † 26. August 1329) Kämmerer (1307–09) und (1318–29), Höchster Marschall 1310, Herzog 1319. Er war das Oberhaupt der Ronowitzer, zu denen auch die Herren von Leipa, von Dauba (z Dubé), von Lichtenburg (z Lichtenburka), von Klinstein (z Klinštejna) gehörten. Das Zentrum befand sich damals in Zittau.
  • Bernard von Leipa, Propst des Kollegialklosters in Bautzen (obersorbisch Budyšín)
  • Heinrich „Der Eiserne“ (tschechisch Jindřich „Železný“) (* 1312; † 1337), Landherzog von Böhmen
  • Čeněk (* 1316; † 1363), Landherzog von Mähren, wurde berühmt durch ständigen Tausch der Familiengüter mit seinem Bruder Pertolt und dem Neffen Heinrich.
  • Johann (tschechisch Jan) (* 1330; † 1338), Herzog in Mähren
  • Jindřich († 1352), Propst auf Vyšehrad
  • Heinrich (tschechisch Jindřich) (* vor 1337; † 1404), Höchster Marschall von Böhmen
  • Pertold, Propst auf Vyšehrad, Höchster Marschall von Böhmen
  • Matthäus Salava (tschechisch Matěj Salava), Hussitenhauptmann und Verbündeter der Orebiten; mutmaßlicher Gründer der Burg Skály.

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