- Leopold Karl Müller
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Leopold Carl Müller, genannt Ägypten-Müller bzw. Orient-Müller (* 9. Dezember 1834 in Dresden; † 4. August 1892 in Weidlingau, heute Wien) war ein österreichischer Maler und Zeichner. Er war der bedeutendste österreichische Orientmaler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Müller, dessen Vater Lithograph in Wien war, erhielt seine Ausbildung an der dortigen Kunstakademie. Zu seinen Lehrern gehörten die Maler Karl von Blaas und Christian Ruben. Seine Werke stellten vor allem Landschaften dar, hierzu bereiste er u.a. Ungarn (1861-62) und Italien (1857, 1870-72 Venedig, 1872-73 Sizilien), wo er in Venedig mit seinem Malerfreund August von Pettenkofen ein gemeinsames Atelier besaß. 1862-67 war er als Zeichner bei der Zeitschrift Figaro tätig. In Paris begann er sich, angeregt durch das Werk von Eugène Fromentin für das orientalische Genre zu interessieren.
Seit 1873 weilte Müller häufig in Ägypten. Vom Farbenzauber und dem ganz und gar Andersartigen des Orients gefangen, schuf Müller vor allem Darstellungen aus dem Volksleben, aber auch lichtdurchflutete Landschaftsstudien und Stadtansichten. Bis 1886 folgten weitere acht mehrmonatige Reisen, davon einige mit Hans Makart in das Land. Die Eindrücke verarbeitete er in seinen Werken, die seit dieser Zeit zu Darstellungen des orientalischen Lebens und der Landschaft wurden.
Den Winter 1875 auf 1876 verbrachte er mit Carl Rudolf Huber, Franz Lenbach und Hans Makart in Kairo, wo ihnen der Vizekönig ein Atelier zur Verfügung gestellt hatte. Hier lernte er den Prinzen von Wales kennen. Diese Bekanntschaft führte dazu, dass Müllers Bilder auch - und ganz besonders - in England bekannt und geschätzt wurden. Für Georg Ebers umfangreiches Werk „Ägypten“ arbeitet er als Illustrator. Während seiner Zeit als Professor an der Wiener Akademie – seit 1878 – unternahm Müller weiterhin Reisen nach Ägypten. 1890-91 war Müller Rektor der Akademie. Sein wohl bekanntestes Werk ist der „Markt in Cairo“ von 1878, das jetzt in der Österreichischen Galerie des 19. und 20. Jahrhunderts im Oberen Belvedere in Wien ausgestellt ist.
1893 erhielt Leopold Carl Müller gemeinsam mit August von Pettenkofen ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 14 A, Nummer 29), das von Viktor Tilgner gestaltet wurde. 1894 wurde die Leopold-Müller-Gasse in Wien ihm zu Ehren benannt, allerdings 1955 in Stoesslgasse umbenannt.
Seine Schwestern Marie Müller (1847-1935) und Bertha Müller (1848-1937) waren gleichfalls Malerinnen.
Werke
- Figurenstudie einer gefäßtragenden Araberin (Wien Museum), Öl auf Leinwand, 33,5 x 25 cm
- Ägyptische Sängerin (Wien, Österreichische Galerie, Inv. Nr. 241), Öl auf Leinwand, 41 x 36 cm
- Ein Sphinxgesicht von heute (Wien, Österreichische Galerie, Inv. Nr. 242), Öl auf Leinwand, 66,3 x 40 cm
- Nefusa (Wien, Österreichische Galerie, Inv. Nr. 3215), Öl auf Leinwand, 80 x 60 cm
- Die Karawane (Graz, Neue Galerie), 1876, Öl auf Leinwand, 71 x 121 cm
- Der Markt von Kairo (Wien, Österreichische Galerie, Inv. Nr. Lg 353), 1878, Öl auf Leinwand, 136 x 216,5 cm
- Kamelmarkt in Kairo (Linz, Oberösterreichisches Landesmuseum), 1889, Öl auf Leinwand, 74,5 x 121,5 cm
Literatur
- Albert Franz Seligmann: Carl Leopold Müller. Ein Künstlerleben in Briefen, Bildern und Dokumenten, 1922
Weblinks
- Artikel Leopold Carl Müller im Österreich-Lexikon von aeiou
- http://www.oe-journal.at/Aktuelles/Magazin/015_061003_A4_25-40.pdf
Personendaten NAME Müller, Leopold Carl ALTERNATIVNAMEN Ägypten-Müller; Orient-Müller KURZBESCHREIBUNG österreichischer Maler GEBURTSDATUM 9. Dezember 1834 GEBURTSORT Dresden STERBEDATUM 4. August 1892 STERBEORT Weitlingau
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