Lernspiralen

Lernspiralen

Lernspirale ist ein Begriff beim eigenverantwortlichen Arbeiten (EVA) und Lernen.

Zu unterscheiden ist zwischen Makrospiralen und Mikrospiralen. Von einer Makrospirale ist dann die Rede, wenn ein komplexes Thema in diverse „Arbeitsinseln“ zerlegt wird, die jede für sich mehrschichtige EVA-Aktivitäten der Schüler verlangt.

Werden diese Arbeitsinseln in einfache Arbeitsschritte untergliedert, so erhält man eine Mikrospirale. Eine Mikrospirale ist also eine Teilaufgabe, die von den Schülern mehrphasig bearbeitet wird, wodurch sie sowohl inhaltliche als auch methodische, kommunikative und teamspezifische Kompetenzen erwerben.

Die Anforderungen einer Arbeitsinsel können sehr unterschiedlich sein. Ihre Bearbeitung wird von Lehrerseite mehr oder weniger stark reglementiert und unterstützt. Die jeweiligen Lernkorridore, welche die Schüler vorfinden und eigenverantwortlich zu lösen haben, reichen vom einfachen Bearbeiten eines Arbeitsblattes bis hin zur differenzierten Planung und Realisierung eines Lernplakats, einer Ausstellung oder eines sonstigen Projekts. Die Gestaltungsspielräume und Verantwortlichkeiten der Schüler sind also unterschiedlich ausgeprägt.

Eine Makrospirale stellt einen Methodenpool dar, den die Lehrer wahlweise nutzen können, je nachdem, welche didaktisch-methodischen Akzente gesetzt werden sollen. Bei der Erstellung einer Makrospirale wird also auf Methodenvielfalt Wert gelegt. Die Schüler werden unterschiedlich angesprochen und zum aktiv-produktiven Lernen veranlasst. Sie erhalten Gelegenheit, sich mit dem besagten Themenbereich variantenreich auseinanderzusetzen und auf diesem Wege wichtige inhaltliche Kenntnisse, Einsichten, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erarbeiten. Sie üben sich dabei in puncto Informationsbeschaffung, Informationsverarbeitung, Kommunikation und Kooperation, Strukturierung usw. Redundanzen sind in diesem Lernkonzept erwünscht, weil die Schüler auf diese Weise zur notwendigen Wiederholung und Festigung des Lehrstoffs und der Lernverfahren veranlasst werden. Vorbereitet, organisiert und moderiert werden die Arbeitsinseln von der zuständigen Lehrkraft.

Die Lehrkraft hält sich ansonsten deutlich zurück und schaltet sich nur in Ausnahmefällen unterstützend ein. Der Begriff „Arbeitsinsel“ soll eben dieses Selbstmanagement der Schüler unterstreichen. Kennzeichnend für die entsprechenden Arbeitsprozesse ist das spiralförmige Arbeiten der Schüler, das in der Regel so verläuft, dass sie von der Einzel- über die Partner- und/oder Gruppenarbeit schließlich zur Präsentation und/oder Diskussion im Plenum vorstoßen. Nur dadurch kann es zu den für den Schüler notwendigen Klärungsprozessen, die für das nachhaltige Begreifen und Behalten notwendig sind, kommen.

Siehe auch

Offenes Lernen, Kooperatives Lernen, Stationenlernen, Heinz Klippert

Literatur

  • haus-des-lernens.tsn.at - Vortrag Dr. Klippert, "Tag des Lernens", Innsbruck (Eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen, Beltz, Weinheim und Basel, 2001).
  • Beelich KH, Schwede HH (2002) Die Lernspirale. Erfolgreich lernen mit Methode. Vogel-Buchverlag, Würzburg. ISBN 3-80231841-2

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