- Letziturm (Basel)
-
Der Letziturm ist der Name zweier nahe beieinander stehender Türme am Ende der einstigen und teils rekonstruierten Basler Stadtmauer im Basler Stadtteil St. Alban.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der heute sogenannte äussere Letziturm wurde 1676 im Stadtteil St. Alban im barocken Stil neben dem eigentlichen, bereits im 14. Jahrhundert in der Zeit der Gotik erbauten Letziturm, errichtet. Da der mit Zinnen versehene ältere Turm 1863 abgerissen wurde, „übernahm“ der daneben stehende barocke Turm den Namen und behielt ihn auch, als der alte Letziturm 1978/79 wieder rekonstruiert wurde.
Als 1911 der St.Alban-Rheinweg aufgeschüttet wurde, verschwand die untere Partie der Letziturmes im Boden; dadurch wirkt er heute viel kleiner als er einst war. Mit dem Rheinweg entstand 1911 auch die Terrasse welche beim Letziturm in den Rhein ragt. Bis 1930 wurde sie zur Einrichtung der letzten militärischen Wehrbauten an diesem historischen Ort genutzt.
Name
Die Letzi ist ein geschichtliches Wort für die Grenzschutzwehr, also der Stadtmauer. Ursprünglich bezeichnete man mit Letzi eine altschweizerische militärische Sperre in Tälern ( letzen in der Bedeutung von aufhalten).
Beschreibung
Einst stand der barocke Letziturm direkt am Rheinufer. Im von der Mauerpartie zu betretenden Untergeschoss befinden sich in den ungefähr einen Meter dicken Grundmauern drei Schlüsselscharten, aus denen sowohl über den Fluss als auch stromaufwärts und stromabwärts auf den anrückenden Feind geschossen werden konnte. Im Obergeschoss befindet sich eine Kammer mit einfachen Schlüsselscharten und drei kleinen Fenstern. Den Abschluss bildet ein Haubendach, das auf allen vier Seiten glockenförmig geschwungen ist. Vier Holzsäulen, im Inneren auf der Höhe des Dachsimses beginnend, ragen über die Dachspitze heraus und bilden ein kleines Glockentürmchen, das ebenfalls mit einem Haubendach versehen ist (siehe Laterne).
Literatur
- Casimir Hermann Baer, Beitrag "Die Letzimauer im St.Albantal", publiziert in Kunstdenkmäler des Kantons Basel Stadt, Band 1, herausgegeben von der Schweizerischen Gesellschaft für Erhaltung historischer Kunstdenkmäler, Birkhäuser Verlag, Basel, 1932/1971 Seiten 229 bis 231
- Thomas Bitterli/Maurice Lovisa/Silvio Keller, Militärische Denkmäler in den Kantonen Solothurn, Basel-Stadt und Basel-Landschaft (Inventar der Kampf- und Führungsbauten), herausgegeben vom Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, Bern, 2001, Seiten 32 bis 33
- Hans Eppens, Baukultur im alten Basel, herausgegeben von Hans Eppens, Verlag Frobenius AG, Basel, 8. Auflage 1974, Seite 43
- Guido Helmig/Christoph Philipp Matt, Beitrag "Inventar der Basler Stadtbefestigung - Planvorlage und Katalog, 2. Die rheinseitige Grossbasler Stadtbefestigungen", publiziert im Jahresbericht 1990 der Archäologischen Bodenforschung des Kantons Basel-Stadt, herausgegeben von Rolf d'Aujourd'hui, Basel, 1992, ISBN 3-905098-11-3, Seiten 165, 186 und 204
- Christian Adolf Müller, Die Stadtbefestigung von Basel, Teil 2, 134. Neujahrsblatt der GGG, herausgegeben von der Gesellschaft zur Beförderung des Guten und Gemeinnützigen, Kommissionsverlag Helbing & Lichtenhahn, Basel, 1956, Seiten 26 bis 27
Weblinks
Stadttore der Äusseren Mauer:
Aeschentor | St. Alban-Tor | Bläsitor | St. Johanns-Tor | Riehentor | Spalentor | Steinentor
Schwibbögen der Inneren Mauer:
Aeschenschwibbogen | St. Alban-Schwibbogen | St. Johanns-Schwibbogen | Spalenschwibbogen
Sonstige Befestigungsanlagen:
Letziturm | Rheintor | Thomasturm
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Letziturm — «Äusserer» Letziturm in Basel (im Hintergrund); vorne der wiedererrichtete ursprüngliche Letziturm Der Letziturm ist der Name zweier nahe beieinander stehender Türme am Ende der einstigen und teils rekonstruierten Basler Stadtmauer im Basler… … Deutsch Wikipedia
Basel — Basilia redirects here. For the fly genus, see Basilia (fly). Infobox Swiss town subject name = Basel municipality name = Basel municipality type = municipality imagepath coa = Bale coat of arms.svg|pixel coa= languages = German canton = Basel… … Wikipedia
Basel-Breite — Breite Quartier von Basel Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Rheintor Basel — Das Rheintor von der Rheinbrücke aus gesehen. Links das Käppelijoch (Aquarell, vor 1839) Das Rheintor ist ein ehemaliges Stadttor der Stadt Basel und früherer Bestandteil der inneren Basler Stadtmauer. Es bildete die Porte auf der Grossbasler… … Deutsch Wikipedia
Letzi — Letziturm in Morgarten Die Letzimauer ist eine mittelalterliche Befestigung. Das Wort stammt von dem mittelhochdeutschen letze , d. h. Hinderung, Hemmung, Schutzwehr oder Grenzbefestigung und ist heute nur noch im schweizerischen Sprachgebrauch… … Deutsch Wikipedia
Letzinen — Letziturm in Morgarten Die Letzimauer ist eine mittelalterliche Befestigung. Das Wort stammt von dem mittelhochdeutschen letze , d. h. Hinderung, Hemmung, Schutzwehr oder Grenzbefestigung und ist heute nur noch im schweizerischen Sprachgebrauch… … Deutsch Wikipedia
Letzimauer — Letziturm in Morgarten Eine Letzimauer ist eine mittelalterliche Befestigung. Das Wort stammt von dem mittelhochdeutschen „letze“, d. h. Hinderung, Hemmung, Schutzwehr oder Grenzbefestigung und ist heute nur noch im schweizerischen Sprachgebrauch … Deutsch Wikipedia
Liste der Kulturgüter von nationaler Bedeutung im Kanton Schwyz — Diese Liste enthält alle national bedeutenden Kulturgüter (A Objekte) im Kanton Schwyz, die in der Ausgabe 2009 des Schweizerischen Inventars der Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung vermerkt sind. Sie ist nach politischen… … Deutsch Wikipedia
Spalenschwibbogen — Der Spalenschwibbogen vom Spalenberg aus gesehen (Aquarell, 1838) Der Spalenschwibbogen (auch Spalenturm oder Inneres Spalentor genannt) ist ein ehemaliges kleines Stadttor der Stadt Basel und früherer Bestandteil der inneren Basler Stadtmauer.… … Deutsch Wikipedia
Spalentor — Die Vorderseite des Spalentors Das Spalen … Deutsch Wikipedia