- Leuchtenberg-Palais
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Das Palais Leuchtenberg ist das größte Palais in München. In ihm ist heute das Bayerische Staatsministerium der Finanzen untergebracht. Das Palais (Odeonsplatz 4) liegt im Westen des Odeonsplatzes.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eugène de Beauharnais, Schwager des späteren König Ludwig I. von Bayern, zugleich Stiefsohn Napoleons, beauftragte Leo von Klenze mit dem Bau eines "vorstädtischen Stadtpalastes".
1817-1821 wurde der Adelspalast mit etwa 250 Räumen und etlichen Wirtschaftsgebäuden von Leo von Klenze als erstes Gebäude an der Ludwigstraße erbaut. Leo von Klenze verstand das Palais Leuchtenberg als Maßstab für die Gestaltung dieser Prachtstraße. Er entschied sich für den Stil der Neorenaissance nach Vorbild des Palazzo Farnese in Rom. Bereits während der Bauphase besuchte Klenze die französische Hauptstadt, um den damals gerade dort entwickelten geruchlosen beweglichen Abtritt zu studieren und ins Palais Leuchtenberg zu integrieren. Diese "fosses inodores et mobiles" wurden bald darauf Standard in fast allen Neubauten Münchens. Nach dem Tod der Witwe von Eugène de Beauharnais, Auguste von Leuchtenberg, im Jahre 1852 wurde das Palais an Prinz Luitpold, den späteren Prinzregenten von Bayern, verkauft.
Bis Anfang 1933 wurde das Palais Leuchtenberg zu repräsentativen Zwecken des bayerischen Königshauses bzw. des Hauses Wittelsbach genutzt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Palais in den Jahren 1943 und 1945 bei Luftangriffen schwer getroffen. 1957 erwarb der Freistaat Bayern die Ruine. Nach einem Totalabbruch entstand in den Jahren 1963 bis 1967 nach Plänen von Hans Heid und Franz Simm für das Bayerische Staatsministerium der Finanzen ein Neubau in Stahlbetonskelettbauweise mit vorgeblendeter Ziegelschicht und rekonstruierter Fassade. Der Grundriss folgt nicht den Originalplänen Leo von Klenzes. Lediglich die Fassade ist originalgetreu wieder aufgebaut, auch befinden sich die Repräsentationsräume des Finanzministeriums sowie das Dienstzimmer des Staatsministers der Finanzen wieder in der "Beletage" im 1. Obergeschoss. Auch ist sonst von der prunkvollen Ausstattung wenig erhalten; diese wenigen Stücke befinden sich heute im Schloss Nymphenburg. Bertel Thorvaldsens Alexanderfries ist lediglich als Kopie erhalten, die heute im Foyer des Neuen Herkulessaales der Residenz angebracht ist.
Literatur
- Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. DuMont, Köln 1979, ISBN 3-7701-1094-3 (DuMont-Dokumente: DuMont-Kunst-Reiseführer).
- Joseph von Hazzi: Ueber den Dünger, zugleich aber auch über das Anwesen dabey in Deutschland, besonders in ... München und ganz Baiern, München, 1821
Weblinks
Siehe auch
Wittelsbacher-Residenzen in BayernAlter Hof (München) | Burg zu Burghausen | Burg Grünwald | Burg Trausnitz (Landshut) | Burg Wittelsbach | Herzogskasten (Ingolstadt) | Herzogsschloss Straubing | Jagdschloss Grünau | Kurfürstliches Schloss (Amberg) | Münchner Residenz | Neues Schloss Ingolstadt | Palais Leuchtenberg | Pfalzgrafenschloss Neumarkt | Schloss Berg | Schloss Blutenburg (München) | Schloss Dachau | Schloss Fürstenried (München) | Schloss Herrenchiemsee | Schloss Höchstädt | Schloss Hohenschwangau | Schloss Leutstetten | Schloss Linderhof | Schloss Neuburg | Schloss Neuschwanstein | Schloss Nymphenburg (München) | Schloss Schleißheim | Stadtresidenz Landshut
48.14424444444411.577547222222Koordinaten: 48° 8′ 39″ N, 11° 34′ 39″ O
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