Leuchtspurgeschoß

Leuchtspurgeschoß
Schnitt durch eine Patrone mit Leuchtspurgeschoss

Leuchtspurmunition ist Patronenmunition, bei der das Projektil im hinteren Projektilbereich einen pyrotechnischen Satz enthält (im Bild rot dargestellt). Beim Abfeuern des Geschosses wird der pyrotechnische Satz durch die Treibladung entzündet. Die Leuchtspur erlaubt dem Schützen die optische Verfolgung der Flugbahn des Geschosses.

Flugbahn einer Leuchtspurmunition

Leuchtspurmunition wird dort eingesetzt, wo der Schütze die Flugbahn beobachten können sollte. Dies ist bei Flugabwehr zur Beobachtung und Korrektur der Trefferlage der Fall, aber auch bei Maschinengewehren, wo Leuchtspur in einem bestimmten Verhältnis zu normaler Munition eingesetzt wird, um dem Schützen mehr Orientierung über die Lage der Trefferfläche zu geben. Des Weiteren trägt die Kanonenmunition von Kampfpanzern oft Leuchtspur, um äußere Einflüsse auf die Flugbahn der Geschosse beobachten zu können, die mit eigenen Sensoren nicht festgestellt werden können, wie beispielsweise lokale Luftströmungen. Es kann auch eine Leuchtspur-Patrone als eine der letzten Patronen im Magazin eingesetzt werden, um dem Schützen anzuzeigen, dass die Munition zu Ende geht.

Ein Nachteil von Leuchtspurmunition ist das Gewicht, das sich von normaler Munition unterscheidet und während des Fluges durch den abbrennenden pyrotechnischen Satz abnimmt, wodurch sich deren Flugbahn im Verhältnis zu anderer Munition verändern kann. Leuchtspurmunition wirkt durch den pyrotechnischen Satz entzündlich, was auch zu ungewollten Bränden (Felder, Wald) führen kann. Dieser Effekt kann jedoch auch absichtlich genutzt werden, um leicht entzündliche Stoffe (z.B. Benzin) durch Beschuss in Brand zu setzen.

Da die Leuchtspur (siehe Abbildung) nur aus der Sichtrichtung des Schützen gesehen werden kann, verrät ein Schütze durch den Einsatz von Leuchtspurmunition seine Position nicht an die Zielperson. Dritte können aber die Position des Schützen ausmachen, wenn sie (aus Sicht des Ziels) hinter oder seitlich dem Schützen positioniert sind. Um dieses Risiko zu minimieren, können entweder Leuchtspursätze mit Verzögerung oder Glimmspursätze verwendet werden. Glimmspursätze haben im Unterschied zu Leuchtspursätzen nur geringe Lichtintensität und können dadurch nur aus Richtung der Schussabgabe beobachtet werden.

Zur Unterscheidung von gewöhnlicher Munition ist die Geschossspitze bei Leuchtspurmunition meist rot gefärbt.

Leuchtspurmunition ist in den meisten europäischen Ländern Kriegsmaterial und kann deshalb oft nur von Munitionssammlern mit entsprechenden Ausnahmegenehmigungen erworben werden.


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