Ansco

Ansco

Ansco entstand 1907 als Fotofirma (Apparate und Filmmaterial) aus dem Zusammenschluss der Firma der Brüder Anthony (Anthony & Company) mit Scovill & Adams. Der größte europäische Filmhersteller Agfa fusionierte 1928 in den Vereinigten Staaten mit Ansco zu Agfa-Ansco.

Anzumerken ist die Entwicklung der frühen, nur kurz genutzten Memo-Film-Kassette für die gleichnamige Kamera. Als Vorläufer der ähnlichen Agfa Karat- bzw. Agfa Rapid- und der heutigen 35-mm-Filmkassetten stellt sie einen wesentlichen technologischen Zwischenschritt dar.

Im Jahr 1936 brachte Agfa den in Deutschland entwickelten Farbdiafilm Agfacolor-Neu auf den Markt. Dieser Film konnte in den Anstalten des Agfacolor Umkehrdienstes entwickelt werden, Kodachrome-Farbdiafilme mussten im Werk entwickelt werden, was länger dauern konnte. Kodachrome war in der Filmentwicklung wesentlich aufwendiger als Agfacolor-Neu bei dadurch höherer Schärfeleistung und Farbstabilität. Es war eigentlich ein dreischichtiger Schwarzweißfilm, der im Entwicklungsprozess mittels der in den drei Entwicklerlösungen befindlichen Farbkuppler farbig wurde. Bei Agfacolor war die Entwicklung dank der von Hause aus in den Filmschichten befindlichen Farbkupplern (zur Erzeugung der Farbstoffe) einfacher. Agfa Ansco konnte - in Kenntnis der Rezepturen und Fabrikationsunterlagen des deutschen Stammbetriebs Agfa in Wolfen - schon 1938 Ansco Color Diafilme analog Agfacolor-Neu herstellen. Diese Produktion wurde durch den Kriegsausbruch unterbrochen und dann 1942 für das US-Militär wieder aufgenommen. Sowohl Agfacolor als auch Ansco Color hatten wegen ihrer einfacheren Entwicklungsprozesse größte militärische Bedeutung. Kodak arbeitete allerdings 1941 für militärische Zwecke den Kodacolor Aero Reversal Film als Vorläufer des späteren Ektachrome (1946) aus. Diese Filme haben ebenfalls Farbkuppler in den Schichten eingelagert.

Agfa-Ansco wurde 1941 bei Kriegsausbruch zwischen dem Deutschen Reich und den USA unter amerikanische Verwaltung durch den Zusammenschluss mit General Aniline and Film Corp. (GAF) gestellt. Bis zum Kriegsende wurde Ansco Color ausschließlich für das Militär produziert. Nachfolger wurden 1955 bzw. 1957 die höher empfindlichen Anscochrome und Super Anscochrome Filme.

Von der NASA wurden im Mercury-Projekt vom Beginn und bis 1965 im Gemini-Projekt auch Anscochrome Filme für hunderte Aufnahmen der Erde verwendet.

GAF hat 1962 die "Autoset"-Kamera entwickelt, mit der John Glenn aus dem Orbit Fotos der Erde geschossen hat.

Die Firma, die zwischenzeitlich Anitec hieß, ist heute vollständig im Kodak-Konzern integriert.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ansco — was the name of a photographic company based in Binghamton, New York, which produced inexpensive cameras for most of the 20th century. It also sold rebadged versions of cameras made by other manufacturers, including Agfa, Chinon, and a Minolta… …   Wikipedia

  • Ansco panda — The Ansco Panda was a simple child s bakelite box camera made by the Ansco camera corporation of Binghamton, New York in the 1950s. It looks like certain Kodak Brownie products and was designed to compete directly with the Brownies. The camera… …   Wikipedia

  • Ansco Memo — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • ANSX — Ansco Investment Company (Regional » Railroads) …   Abbreviations dictionary

  • Morley Baer — (April 5, 1916 – November 9, 1995), an American photographer and teacher, was born in Toledo, Ohio. His parents, Clarence Theodore Baer and Blanche Evelyn Schwetzer Baer [1] brought up Morley with a tradition of old world customs and mid West… …   Wikipedia

  • Agfacolor — is a series of color photographic products produced by Agfa of Germany. It was originally introduced in 1932 as a screen plate version, similar to the Autochrome process, but in late 1936 Agfa introduced Agfacolor Neu transparency film. This… …   Wikipedia

  • Empfindlichkeit (Film) — Als Filmempfindlichkeit (engl. film speed) bezeichnet man die Lichtempfindlichkeit von fotografischen Platten und Filmen. Die Filmempfindlichkeit wird heute in DIN, ASA, ISO oder GOST angegeben; früher waren die Angaben in General Electric (GE),… …   Deutsch Wikipedia

  • Filmgeschwindigkeit — Als Filmempfindlichkeit (engl. film speed) bezeichnet man die Lichtempfindlichkeit von fotografischen Platten und Filmen. Die Filmempfindlichkeit wird heute in DIN, ASA, ISO oder GOST angegeben; früher waren die Angaben in General Electric (GE),… …   Deutsch Wikipedia

  • ISO-Wert — Als Filmempfindlichkeit (engl. film speed) bezeichnet man die Lichtempfindlichkeit von fotografischen Platten und Filmen. Die Filmempfindlichkeit wird heute in DIN, ASA, ISO oder GOST angegeben; früher waren die Angaben in General Electric (GE),… …   Deutsch Wikipedia

  • Iso-Wert — Als Filmempfindlichkeit (engl. film speed) bezeichnet man die Lichtempfindlichkeit von fotografischen Platten und Filmen. Die Filmempfindlichkeit wird heute in DIN, ASA, ISO oder GOST angegeben; früher waren die Angaben in General Electric (GE),… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”