- Lewis Gruner
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Wilhelm Heinrich Ludwig Gruner (* 24. Februar 1801 in Dresden; † 27. Februar 1882 in Dresden) war Kupferstecher und Direktor des Dresdner Königlichen Kupferstich-Kabinetts.
Gruner begann seine Studien in der Malerei 1815 unter Klinger, widmete sich dann unter Krüger der Kupferstecherei und ging 1825 nach Mailand wo er unter Giuseppe Longhi und Pietro Anderloni seine Studien fortsetzte.
1828 besuchte er das südliche Frankreich und Spanien, wo er dem Escorial ein dreimonatliches Studium widmete. 1832 zurückgekehrt, vollendete er den Stich des Porträts von Anton Raphael Mengs und ging dann nach England und Schottland. Madonnen nach Raffael sowie die Aussetzung Moses' (aus der Sammlung in Blenheim Palace) waren die Arbeiten, die ihn dort beschäftigten.
Nach Mailand zurückgekehrt, lieferte er das Porträt des Giulio de Medici, Moses nach Murillo und das Pax vobiscum nach Raffaels Bild im Besitz des Grafen P. Tosi zu Brescia.
1837 wandte sich Gruner nach Rom, wo er hauptsächlich nach Marc Anton studierte und Stiche von einer Folge von Mosaiken unter dem Titel: I mosaici della cupola nella cappella Chigiana di S. Maria del Popolo in Roma inventati da Raffaelle Sanzio d' Urbino (Rom 1839) fertigte. Darauf folgten die Fresken an der Decke des Saals des Heliodor.
1842 ging Gruner aufs neue nach England, um Zeichnungen nach den Raffaelschen Kartons im Hampton Court Palace in der Größe des Originals auszuführen. Später gab er unter dem Namen Lewis Gruner das Prachtwerk Fresco decorations and stuccoes of churches & palaces in Italy during the fifteenth & sixteenth centuries with descriptions (London 1844, 2. Aufl. 1854) und auf Befehl der Königin The decorations of the garden pavilion in the grounds of Buckingham Palace(1846) heraus.
Es folgte der Stich nach dem Traum des Ritters von Raffael in der Nationalgalerie. Von der britischen Regierung beauftragt, für die Kunstanstalten ein Buch mit Vorlegeblättern in Farbendruck nach den besten Mustern Italiens herzustellen, lieferte er 1850 das Prachtwerk Specimens of ornamental art selected from the best models of the classical epochs.
Zu seinen Stichen gehören ferner: Christus am Ölberg nach Raffael (London, Nationalgalerie) und die Almosenverteilung des heil. Lorenz, aus der Fiesolekapelle im Vatikan. Dann gab er heraus die Raffael-Karyatiden aus dem Vatikan in 15 Blättern (1852).
Bald darauf wurde er zum Direktor am königlichen Kupferstichkabinett zu Dresden ernannt. In dieser Stellung veröffentlichte er:
- Die Basreliefs an der Vorderseite des Doms von Orvieto, Marmor-Bildwerke der Schule der Pisaner (Text von Braun, Leipz. 1858);
- "Lo Scaffale", or presses in the sacristy of the church of Sta Maria delle Grazie at Milano. Illustrations of the painted decorations by Bernardino Luini (London 1859-60);
- The Green Vaults Dresden, illustrations of the choicests works in that museum of art (Dresden 1862);
- The Terracotta architecture of North Italy: (XIIth-XV centuries); pourtrayed as examples for imitation in other countries; from careful drawings and restorations (London 1867).
Für den englischen Hof lieferte er 1860 die Dekorationen zu dem Mausoleum der Herzogin von Kent und 1861 die Entwürfe zu dem Mausoleum für den Prinzen Albert. Er starb am 27. Februar 1882 in Dresden.
PND: Datensatz zu Ludwig Gruner bei der DNB – Keine Treffer im DDB-OPAC, 18. Januar 2007 Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. Personendaten NAME Gruner, Ludwig ALTERNATIVNAMEN Gruner, Wilhelm Heinrich Ludwig; Gruner, Lewis; Gruner, Ludovico KURZBESCHREIBUNG Kupferstecher GEBURTSDATUM 24. Februar 1801 GEBURTSORT Dresden STERBEDATUM 27. Februar 1882 STERBEORT Dresden
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