- Li Qingzhao
-
Li Qingzhao (chinesisch 李清照 Lǐ Qīngzhào, W.-G. Li Ch'ing-chao; * 1084; † um 1151) war eine chinesische Dichterin, die während der Song-Dynastie lebte. Sie wird von vielen Kennern der chinesischen Literatur als die beste Schriftstellerin der chinesischen Literaturgeschichte betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Li Qingzhao wurde in der Jinan als Tochter eines Literaten-Beamten geboren. Ihr Vater war mit dem berühmten Dichter Su Shi befreundet. Anders als zu jener Zeit für Mädchen üblich, erhielt sie eine gute Ausbildung.
Im Jahr 1101 heiratete sie mit 18 Jahren Zhao Mingcheng, mit dem sie das Interesse an Kunst und Kalligrafie teilte. Das Paar zog in die damalige chinesische Hauptstadt Kaifeng. Sie sammelten eine große Anzahl an Büchern, verloren aber ihre reichhaltige Kunstsammlung, als sie beim Untergang der Nördlichen Song-Dynastie aus ihrer Heimat fliehen mussten. Als Zhao Mingcheng im Jahr 1129 starb, ließ sich Li Qingzhao in Hangzhou nieder, heiratete wieder und soll sich dann aber haben scheiden lassen.
Werk
Von Li Qingzhaos Werken sind etwa einhundert Gedichte erhalten, die meisten davon im Ci-Stil.
- Beispiel
寻寻觅觅,
冷冷清清,
凄凄惨惨戚戚。[1]Suchen suchen trachten trachten / Kalt kalt klar klar / Einsam einsam elend elend traurig traurig.[2]
Ich suche und suche, / Ich taste und taste, / alles kalt und leer.[3]Es handelt sich um den Beginn des Gedichts Shengshengman. Dieser Gedichteingang ist berühmt dafür, dass jedes in den drei Zeilen auftretende Schriftzeichen doppelt vorkommt.
Sonstiges
Nach ihr ist der Li Ch'ing-Chao-Krater auf dem Planeten Venus benannt.[4]
Ausgaben und Übersetzungen
- Chinesische Frauenlyrik. Tzi-Lyrik der Sung-Zeit von Li Tsching-dschau und Dschu Schu-dschen. Hrsg. u. ins Dt. übertr. von Ernst Schwarz. dtv, München 1985. (gereimte Nachdichtungen)
- Li Qing Zhao: Gedichte. Einl. u. Übers. von Ng Hong-chiok u. Anne Engelhardt. Selbstverlag, Bonn 1985.
- Dorothee Dauber: Geschliffene Jade. Zum Mythos der Song-Dichterin Li Qingzhao Li Qingzhao (1084 - 1155?). Lang, Frankfurt am Main (u. a.) 2000. (mit Interlinearübertragungen von Ci-Gedichten und anderen Dokumenten)
Vertonungen
- Kalevi Aho: Kiinalaisia lauluja (Chinesische Lieder; Texte: Li Qingzhao / 李清照 Lǐ Qīngzhào in finnischer Nachdichtung von Pertti Nieminen), UA: 26.11.1997
Literatur
- Barbara Beuys: Der Preis der Leidenschaft. Chinas große Zeit. Das dramatische Leben der Li Qingzhao. Hanser, München 2004. (trotz des Titels kein Roman, sondern Biographie einer Nicht-Sinologin)
Nachweise
- ↑ LQJ, Shanghai 1962, S. 31.
- ↑ Interlinearübersetzung von Dorothee Dauber (2000, S. 189).
- ↑ Übersetzung von Ng Hong-chiok und Anne Engelhardt (1985, S. 81).
- ↑ [1]
Weblinks
- www.sino-platonic.org (The Complete Ci-poems of Li Qingzhao)
Commons: Li Qingzhao – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wikimedia Foundation.