Libochowitz

Libochowitz
Libochovice
Wappen von Libochovice
Libochovice (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Litoměřice
Fläche: 1564 ha
Geographische Lage: 50° 25′ N, 14° 3′ O50.40861111111114.041666666667166Koordinaten: 50° 24′ 31″ N, 14° 2′ 30″ O
Höhe: 166 m n.m.
Einwohner: 3.741 (3. Juli 2006)
Postleitzahl: 411 17
Verkehr
Straße: Louny - Roudnice nad Labem
Bahnanschluss: Lovosice–Louny
Libochovice–Vraňany
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 3
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Jaroslav Beneš
Adresse: náměstí 5. května 48
411 17 Libochovice
Website: www.libochovice.cz

Libochovice (deutsch Libochowitz) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt 15 Kilometer westlich von Roudnice nad Labem an der Eger und gehört zum Okres Litoměřice.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt befindet sich am linken Ufer der Eger. Nordwestlich erhebt sich die Hazmburk. Libochovice ist der Kreuzungspunkt der Staatsstraße 237 zwischen Třebenice und Rakovník mit der 246 von Roudnice nad Labem nach Louny.

Nachbarorte sind Slatina im Norden, Chotěšov im Nordosten, Radovesice im Osten, Kostelec nad Ohří im Südosten, Poplze und Radlovka im Süden, Evaň im Südwesten, Dubany im Westen sowie Klapý im Nordwesten.

Geschichte

Die Gegend von Libochovice wurde 1272 als Besitz des Klosters Teplá erwähnt. Zum Ende des 13. Jahrhundert erwarb Hynko von Žleby und Lichtenburg das Gebiet und ließ die Burg Klep errichten. 1314 erwarb Johann von Luxemburg vom Sohn Hynkos die Herrschaft. Zu dieser Zeit muss auch der Ort existiert haben, denn 1282 wurde ein Adelsgeschlecht von Lubochowicz erwähnt. 1336 verkaufte Johann von Luxemburg die Burg Klep einschließlich des Fleckens und der Feste Libochovice sowie der Dörfer Klepy, Lhotu, Radovesice und Poplze an Zbyněk Zajíc von Waldeck auf Žebrák.

Während der Hussitenkriege kämpften die Zajíc von Hasenburg auf der Seite der Katholiken und 1424 zogen die Truppen Jan Žižkas von Louny nach Libochovice und brannten den Otz nieder. Nach der Einnahme verbrannten die Hussiten vor dem Rathaus vier katholische Geistliche und zwei weitere Verteidiger von Libochovice. Jan III. Zajíc von Hasenburg erwirkte 1507 bei Vladislav II. für Libochovice das Privileg für einen Jahrmarkt und Wochenmarkt. Nach dessen Tode wurde die Herrschaft Hasenburg 1553 geteilt. 1558 verkaufte Kryštof Zajíc und 1564 auch sein Bruder Jiří ihre Anteile an Johann den Älteren von Lobkowicz. Damit erlosch die Herrschaft Hasenburg.

Johann der Ältere Popel von Lobkowicz bildete die Herrschaft Libochovice, die aus dem Marktflecken Libochovice und den Dörfern Dubany, Horka, Klapý, Křesín, Levousy, Lkáň, Poplze, Radovesice, Sedlec, Třtěno und Vojnice bestand. Am 7. August 1560 erhob Ferdinand I. Libochovice zur Stadt. Johann der Ältere ließ die alte Feste abtragen und zwischen 1560 und 1564 ein Renaissanceschloss errichten. Nach Johann Tode erbte 1590 dessen Sohn Georg die Herrschaft. Er verlieh der Stadt 1591 weitere Privilegien wie das Braurecht. 1594 wurde er als Anführer einer Verschwörung gegen Rudolf II. verhaftet und wurde bis zu seinem Tode im Jahre 1613 auf der Burg Loket gefangen gehalten. Das Vermögen Georg Popels von Lobkowicz wurde eingezogen.

1606 erwarb Sigismund Báthory die Herrschaft und 1610 erhielt sie Adam von Sternberg. Wenzel Vojtech von Sternberg verkaufte sie 1676 an Gundakar von Dietrichstein. Der ließ ab 1683 das Schloss durch Antonio della Porta barock umgestalten und erweitern. Jan Tulipán gestaltete ab 1685 ab 1685 den französischen Park in dem eine Orangerie angelegt wurde. Nach der Ablösung der Patrimonialherrschaften wurde Libochovice 1850 Sitz eines Bezirksgerichts. Nach dem Aussterben der männlichen Linie der Dietrichsteiner erbten 1858 die Grafen von Herberstein das Schloss, das bis zur Enteignung im Jahre 1945 in ihrem Besitz blieb.

1882 entstand die Eisenbahn von Lovosice nach Libochovice und 1902 die Strecke von Libochovice nach Louny. 1893 wurde eine neue eiserne Brücke über die Eger errichtet. 1907 erfolgte der Bau der Eisenbahn nach Jenišovice, die dann später noch bis Vraňany weitergeführt wurde. 1910 hatte die Stadt 2280 Einwohnern und 1912 wurde eine Glasfabrik gegründet. 1949 wurde das Bezirksgericht nach Lovosice verlegt.

Ortsgliederung

Die Stadt Libochovice besteht aus den Ortsteilen Dubany (Duban), Libochovice (Libochowitz) und Popelz (Popels).

Sehenswürdigkeiten

Söhne und Töchter der Stadt


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Libochowitz — Libochowitz, 1) Bezirk des böhmischen Kreises Prag, 3;6 QM. mit 15,170 czechischen Ew.; 2) Stadt darin, an der Eger; Schloß mit Park, Synagoge, Bezirksgericht zweiter Klasse, Steueramt, Gesundbrunnen, Safranbau; 1600 Ew …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Libochowitz — Libochowitz, Stadt in Böhmen, Bezirksh. Raudnitz, links an der Eger, über die eine eiserne Brücke führt, an der Linie Lobositz L. der Österreichisch Ungarischen Staatseisenbahn und der Lokalbahn Laun L., Sitz eines Bezirksgerichts, hat ein… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Lokalbahn Laun–Libochowitz — Die Lokalbahn Laun–Libochowitz (tschech.: Místní dráha Louny–Libochovice) war eine private, staatlich garantierte Lokalbahn im heutigen Tschechien. Die Gesellschaft war Eigentümer der Bahnstrecke von Louny nach Libochovice in Nordböhmen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Lokalbahn Libochowitz–Jenschowitz — Libochovice–Straškov–Vraňany Kursbuchstrecke (SŽDC): ČD 095 Streckenlänge: 37,458 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Lovosice–Louny — Lovosice–Libochovice–Louny Kursbuchstrecke (SŽDC): 114 Streckenlänge: 34,035 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Streckenklasse: C2 Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Libochovice–Vraňany — Libochovice–Straškov–Vraňany Kursbuchstrecke (ČD): ČD 095 Streckenlänge: 37,458 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Betriebsnetz der kkStB — Das Betriebsnetz der k.k. Staatsbahnen umfasste einerseits eine Vielzahl verschiedener, vor der Verstaatlichung selbstständiger Bahnen, aber auch von der kkStB selbst gebaute Strecken. Die Strecken unterstanden den k.k. Staatsbahndirektionen und… …   Deutsch Wikipedia

  • Bezirk Leitmeritz — Lage des Okres Litoměřice Der Okres Litoměřice (übersetzt mit Bezirk Leitmeritz) war eine Gebietskörperschaft in der Ústecký kraj (Aussig) in Tschechien. Die Okresy waren in etwa vergleichbar mit den Landkreisen in Deutschland und wurden zum 31.… …   Deutsch Wikipedia

  • CZ-423 — Lage des Okres Litoměřice Der Okres Litoměřice (übersetzt mit Bezirk Leitmeritz) war eine Gebietskörperschaft in der Ústecký kraj (Aussig) in Tschechien. Die Okresy waren in etwa vergleichbar mit den Landkreisen in Deutschland und wurden zum 31.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutscher Bezeichnungen tschechischer Orte — In dieser Liste werden deutschen (heute großteils nicht mehr geläufigen) topografischen Namen die tschechischen, amtlichen Pendants gegenübergestellt. Durch die Vertreibungen nach 1945 wurden viele kleinere Orte und Gehöfte, insbesondere in… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”