- Libro d’Oro
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Als Libro d'Oro (deutsch: Goldenes Buch) wurden in vielen italienischen Staaten und Städten die Adelsverzeichnisse bezeichnet.
Am bekanntesten ist das Verzeichnis des venezianischen Adels; nur dessen Mitglieder genossen in der Republik die vollen politischen Rechte und durften am Großen Rat teilnehmen. Mit der so genannten serrata, der Schließung des Großen Rates im Jahr 1297, grenzte sich der venezianische Adel nach außen ab und der Aufstieg in das Patriziat war nur noch in Ausnahmefällen möglich. Über die Angehörigen der adligen Familien wurde nun genau Buch geführt.
In einem Gesetz vom 31. August 1506 wurde die Eintragung in das Goldene Buch genau geregelt. Diese Gesetz galt bis zum Ende der Republik 1797. Eingetragen wurden die adligen Männer im Alter von 20 Jahren, von da an konnten sie am Großen Rat teilnehmen. Einzig entscheidendes Kriterium war der Nachweis der Abstammung aus dem einheimischen Patriziat.
1367 existierten in Venedig 204 adlige Häuser, mit geschätzten 2000 bis 2500 volljährigen männlichen Familienangehörigen. Am Ende der Republik gab es noch 111 Adelsfamilien mit rund 1000 Männern. Nach dem Einmarsch der französischen Revolutionstruppen am 4. Juni 1797 in Venedig wurde das Goldene Buch verbrannt.
Nach dem Vorbild Venedigs wurden in anderen Städten, die sich im Besitz der Republik befanden derartige Adelsverzeichnisse angelegt. Bekannt ist das Libro d'oro des Adels von Korfu, welches 1572 begonnen wurde.
In Venedig selbst gab es noch weitere Goldene Bücher, so zum Beispiel eines, in das die Glasbläserfamilien von Murano eingetragen wurden und ein Libro d'oro dei Matrimonio, in dem die Eheschließungen des Adels eingetragen wurden. Letzteres wurde im Palazzo Ducale aufbewahrt.
Von den Libri d'Oro leiten sich die Goldenen Bücher der Gegenwart ab.
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