Licht im Osten

Licht im Osten

Der christliche Missionsbund Licht im Osten ist ein eingetragener Verein, dessen Hauptanliegen die Ausbreitung des Evangeliums auf evangelikaler Grundlage sowie humanitäre und soziale Hilfe, besonders für Kinder, auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion bzw. Russlands, in Osteuropa und Zentralasien ist.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Missionsbund wurde 1920 von Jakob Kroeker und Walter Jack in der Stadt Wernigerode am Harz gegründet und widmete sich von dort aus zunächst der christlichen Missionierung unter den ca. 2,5 Millionen damals noch in Deutschland befindlichen russischen Kriegsgefangenen und Internierten.[1] Licht im Osten hatte seinen Sitz im Gebäude der damaligen Kaiserstr. 4 in Wernigerode, wo es bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges verblieb. Als Anfang Juni 1945 Truppen der Roten Armee in Wernigerode die britische Besatzungsmacht ablösten, verbrannten die Mitarbeiter von Licht im Osten alle Unterlagen und setzten sich ab nach Südwestdeutschland, wo der Missionsbund 1946 in Stuttgart-Mühlhausen seine Aktivitäten wieder aufnahm und anschließend ins benachbarte Korntal-Münchingen umzog, wo er bis heute (2011) seinen Sitz hat. Der Missionsbund hat die Schwerpunkte seiner Arbeit je nach den Gegebenheiten der Zeit gesetzt (Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Kalter Krieg usw.). Er hat auf unterschiedlichsten Wegen russische Bibeln in der Sowjetunion verbreitet und im eigenen Verlag gleichen Namens eine Fülle von meist kleineren Schriften und Traktaten publiziert.

Wirkbereiche

Licht im Osten ist von seiner Tradition her eine Literaturmission, die Zeitschriften, Bücher und Bibeln in 80 Ländern verbreitet, besonders in Russland, Osteuropa und Zentralasien. Auch für spezielle Zielgruppen wie bspw. in Blindenschrift. Seit 1974 gibt die Missionsgesellschaft die russische Zeitschrift "Glaube und Leben" heraus, nach eigenen Angaben in einer Auflage von 95.000 Exemplaren, sowie eine in ganz Osteuropa verbreitete Kinderzeitschrift "Tropinka" (kleiner Pfad). Eine gewisse Bekanntheit erreichte Licht im Osten in der Zeit des Kalten Krieges durch erfolgreiche Bibelschmuggelaktionen.[2][3][4] Sie versorgten Christen und Kirchen in der Sowjetunion und anderen kommunistischen Ländern mit Bibeln und christlicher Literatur. Heute ist diese Arbeit legal. Seit Mitte der 1990er Jahre unterstützt die Organisation auch einheimische Mitarbeiter, inzwischen etwa 45 Frauen und Männer. Zudem übersetzen Mitarbeiter von Licht im Osten die Bibel in Sprachgruppen, die noch keine eigene Bibelübersetzung haben. In seiner neunzigjährigen Geschichte hat Licht im Osten nach eigenen Angaben christliche Literatur in circa 30 Sprachen veröffentlicht.[5]

Quellen

  1. Reinhard Hempelmann (Hrsg.): Handbuch der evangelistisch-missionarischen Werke, Einrichtungen und Gemeinden. Christliches Verlagshaus Stuttgart, Stuttgart 1997, ISBN 978-3767577633, S. 238ff
  2. Siegfried Lokatis,Ingrid Sonntag: Heimliche Leser in der DDR: Kontrolle und Verbreitung unerlaubter Literatur, S. 270
  3. Sherrill, John: Sherill Elisabeth: Der Schmuggler Gottes. Wuppertal 1981
  4. Neerskov Hans Kristian: Bibeln auf verbotenen Wegen. Erzhausen 1976
  5. Arbeitsbereiche vn Licht im Osten. Abgerufen am 14. Juli 2010.

Weblinks

(http://www.lio.ch Webseite Licht im Osten Schweiz


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