- Liel (Schliengen)
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Lörrach Höhe: 250 m ü. NN Fläche: 37,46 km² Einwohner: 5321 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 142 Einwohner je km² Postleitzahl: 79418 Vorwahl: 07635 Kfz-Kennzeichen: LÖ Gemeindeschlüssel: 08 3 36 078 Gemeindegliederung: 5 Ortsteile Adresse der Gemeindeverwaltung: Wasserschloss Entenstein
79418 SchliengenWebpräsenz: Bürgermeister: Werner Bundschuh (FDP/DVP) Schliengen ist eine Gemeinde im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Schliengen liegt zwischen Müllheim und der Kreisstadt Lörrach. Das Gemeindegebiet erstreckt sich von der Oberrheinebene in 225 Meter über Normalnull bis zum Gipfel des Hochblauen in 1165 Meter Höhe.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an Auggen, im Nordosten an den Ortsteil Feldberg der Stadt Müllheim, beide im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, im Osten an Malsburg-Marzell, im Süden an die Stadt Kandern und den Kurort Bad Bellingen im Landkreis Lörrach sowie im Westen an den Ortsteil Steinenstadt der Stadt Neuenburg am Rhein, wieder im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Schliengen besteht aus den fünf Ortsteilen Liel, Mauchen, Niedereggenen, Obereggenen und Schliengen. Die räumlichen Grenzen der Ortsteile sind identisch mit denen der früher selbstständigen Gemeinden gleichen Namens, ihre offizielle Benennung erfolgt mit Ausnahme des Ortsteils Schliengen durch vorangestellten Namen der Gemeinde und durch Bindestrich verbunden nachgestellt der Name des jeweiligen Ortsteils. Die Ortsteile bilden zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung und mit Ausnahme des Ortsteils Schliengen sind in den Ortsteilen Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet.[2]
Zum Ortsteil Liel gehören das Dorf Liel und die Höfe „Karlshof, Erlenboden, Fohlenweide“. Zu den Ortsteilen Mauchen und Niedereggenen gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zum Ortsteil Obereggenen gehören die Dörfer Obereggenen und Schallsingen, Schloss „Bürgeln, Schloß“, die Höfe Lippisbacherhof und das Haus Blauenhaus. Zum Ortsteil Schliengen gehören das Dorf Schliengen, der Hof Altingermühle und die Häuser Bahnstation Schliengen.
Im Ortsteil Schliengen liegen die Wüstungen Gotones vilare, Kutzmühle und Lielmühle. Im Ortsteil Mauchen liegen die Wüstungen Hofen und Wettlingen. Im Ortsteil Obereggenen liegen die Wüstungen Am brennten Buck, Bützihoff und Gorgendorf sowie die abgegangene Burg Grüneck. Im Ortsteil Schliengen liegt das abgegangene Dorf Altingen von dem heute noch die Altingermühle besteht.[3]Geschichte
Schliengen wurde erstmals 820 als Sliingas urkundlich erwähnt. Es gehörte früher zum Fürstbistum Basel, wo es Sitz der Landvogtei Schliengen war. Diese wurde 1719 zur Obervogtei erhoben. Die lange Zugehörigkeit zum Bistum Basel ist auch am Baselstab in der linken Wappenhälfte abzulesen. Nach der Säkularisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 kam der Ort an das Großherzogtum Baden. Der moderne Schienenverkehr erreicht Schliengen am 15. Juni 1847, als der Abschnitt Müllheim (Baden)-Schliengen eröffnet wurde. In Baden gehörte Schliengen lange zum Landkreis Müllheim, kam aber 1973 zum Landkreis Lörrach.
Religionen
Durch die Zugehörigkeit zum Fürstbistum Basel ist die Reformation an Schliengen vorbeigegangen, so dass der Ort auch heute noch vorwiegend römisch-katholisch geprägt ist. Inzwischen gibt es in Schliengen und den Ortsteilen auch ein evangelisches Pfarramt. Die Ortsteile Niedereggenen und Obereggenen mit Schallsingen sind evangelisch.
Politik
Gemeinderat
Dem Gemeinderat gehören nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 neben dem Bürgermeister als Vorsitzenden 22 Mitglieder an. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
CDU 36,6 % –9,2 9 Sitze – SPD 28,4 % +0,3 6 Sitze - FDP/DVP 20,8 % +0,9 5 Sitze +1 GRÜNE 12,1 % +5,9 2 Sitze +1 Andere 2,1 % +2,1 0 Sitze – Bürgermeister
Bürgermeister der Gemeinde ist Werner Bundschuh (FDP/DVP)
Partnerschaften
Seit 1989 besteht eine offizielle Partnerschaft mit der schweizerischen Stadt Nidau am Bielersee.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Schloss Bürgeln
Das Schloss liegt hoch über den Weinbergen des Markgräflerlandes, inmitten blühender Kirschbäume, Felder und Wälder. Es wurde im 11. Jahrhundert als Kirche gebaut und 1100 als Kloster genutzt.
1762 wurde der Bau von Franz Anton Bagnato auf Veranlassung von Propst Aloysius Mader und Fürstabt Meinrad Troger vom Kloster St. Blasien, zu dem die Propstei gehörte, im frühklassizistischen Stil mit Rokokoausstattung neu errichtet. 1920 drohte die Versteigerung des Schlosses, die durch die Gründung des Bürgeln-Bundes verhindert werden konnte. Das Schloss ist heute in Gemeindeeigentum und wird durch Spendengelder und den Bürgeln-Bund erhalten und restauriert. Hierbei wirkte unter anderem auch der Freiburger Restaurator Andreas Bauernfeind mit. Rund um das Schloss befindet sich ein 80 m² großer Rosengarten, von dem aus man einen Überblick über die Vogesen, Basel und die Sausenburg-Ruine hat.
Heute finden auf Schloss Bürgeln, vor allem im Sommer, zahlreiche Veranstaltungen statt. Dies sind unter anderem Tagungen, Seminare, Konzerte (mit der Hochschule für Musik Freiburg) und Feste.
Mitte der 80er Jahre war das Schloss Drehort einer ZDF-Serie mit dem Titel Lorenz & Söhne. Handlung war die Geschichte der Familie Lorenz und deren Weingut. Hauptakteur war der Seniorchef und Patriarch Laurenz Lorenz.
- Wasserschloss Entenstein
Das Wasserschloss Entenstein, im Kernort Schliengen gelegen, beherbergt das Rathaus und die Gemeindeverwaltung. Der Schlosspark lädt bei jeder Jahreszeit zu Spaziergängen ein und ist im Sommer Veranstaltungsort zahlreicher Wein- und Straßenfeste.
- Gasthaus Krone in Mauchen
Im Gasthaus befindet sich eine reizvolle Mauerkonstruktion mit verschiedenfarbigen Flaschen.
- Pfadfinderzentrum Schliengen
Auf den ehemaligen Tennisplätzen von Schliengen wurde 2007 das Pfadfinderzentrum Schliengen der Royal Rangers Pfadfinder als internationale Begegnungsstätte geschaffen.
Kulinarische Spezialitäten
In den Weinbergen um Schliengen wird, wie insgesamt im Markgräflerland, eine Vielzahl prämierter Weine angebaut, zum Beispiel der Sommerwein 2005 aus der Schliengener Winzergenossenschaft. Die Weingüter finden sich auch gerne zu einer Weinprobe bereit.
In Mauchen findet sich auch das Weingut Lämmlin-Schindler, das zu den ersten Weingütern in Deutschland zählt. 1988/89 stellte Schliengen mit Petra Mayer die Deutsche Weinkönigin.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch die Rheintalbahn (Mannheim-Karlsruhe-Basel) ist Schliengen an das überregionale Schienennetz angeschlossen. Nächstgelegene Fernverkehrsbahnhöfe sind Freiburg im Breisgau und Basel. Durch die Bundesstraße 3 (Buxtehude-Weil am Rhein) besteht auch eine Verbindung zum überregionalen Straßennetz.
Ansässige Unternehmen
In Schliengen befindet sich die Erste Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim e. G., die mit ihren Weinen immer wieder bei Bundes- und Landesweinprämierungen unter den ersten Plätzen zu finden ist. Die Winzergenossenschaft wurde 1908 vom damaligen Ortspfarrer Leonhard Müller zusammen mit 36 Winzern gegründet. Seit 1971 teilen sich alle angeschlossenen Gemeinden die Reblage mit dem Namen Sonnenstück.
Im Ortsteil Liel kann der Abfüllbetrieb Lieler Schloßbrunnen auf eine lange Geschichte zurückblicken: Im Jahre 1560 ließ Hans Balthasar von Baden die Quelle beim dortigen Schloss suchen und erschließen.
Bildung
Mit der Hebelschule gibt es in Schliengen eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. In Liel, Mauchen und Niedereggenen gibt es eigene Grundschulen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Clara Siebert (1873–1963), Landtagsabgeordnete, Reichstagsabgeordnete
- Lina Kromer (1889–1977) deutsche Dichterin
- Petra Mayer (* 1966), deutsche Weinkönigin 1988/89
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Schliengen vom 29.November 2001
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV. Regierungsbezirk Freiburg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 866-870
Weblinks
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