- Lights Out Management
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Lights Out Management (LOM) ist die Möglichkeit, einem Systemadministrator Zugriff auf ein Serversystem zu gewährleisten, unabhängig davon, ob das System eingeschaltet ist oder ein Betriebssystem installiert wurde. Der Name "Lights Out", dt. "Lichter aus" rührt daher, dass im Rechenzentrum das Licht nicht mehr brennen muss, weil sich niemand darin aufhält.
Technik
Ein LOM-System besteht aus zwei Komponenten. Einerseits ein Hardware-Modul („Service Processor“ oder „LOM-Modul“ genannt), das über unabhängige Strom- und Netzwerkanschlüsse verfügt und den Betriebszustand des Servers überwacht (Einschaltstatus, Temperatur, Laufzeit des Betriebssystems usw.). Durch die unabhängige Anbindung bleibt dieses Modul auch dann aktiv, wenn der Server heruntergefahren oder defekt ist. Oftmals überwacht ein LOM auch die Funktionsweise des momentan laufenden Betriebssystems und startet bei einem längeren Ausfall automatisch den Host neu.
Die zweite Komponente ist eine Software, mit der das Hardware-Modul überwacht und gesteuert werden kann. So kann der Administrator aus der Ferne zum einen den Zustand des Servers kontrollieren und eventuell auftretende Hard- oder Softwareprobleme erkennen; zum anderen ist es ihm möglich, das System herunterzufahren oder neu zu starten oder einzelne Parameter (etwa Lüfterdrehzahl, Warnmeldungen bei Defekten) zu konfigurieren.
Gründe für den Einsatz
In einem Rechenzentrum kann die persönliche Anwesenheit eines Systemadministrators aus vielen Gründen erforderlich sein; beispielsweise, um über Tastatur und Maus Eingaben vorzunehmen oder um Speichermedien einzulegen/zu wechseln. Dies stellt - gerade bei Umgebungen mit mehreren Standorten - einen finanziellen Aufwand dar, da überall dort ein Administrator verfügbar sein muss.
Vor allem in großen Rechenzentren ist es nicht mehr möglich, dass Systemadministratoren jeden Server vor Ort betreuen; vielmehr wird nach Lösungen gesucht, eine große Anzahl an Systemen ferngesteuert zu betreuen. Dies kann ein Administrator mit einem LOM-System - je nach Konfiguration über LAN oder WAN, was in den genannten Szenarien Kosten, Zeit und Aufwand spart.
Hersteller
Diese LOM-Funktionalität ist meist nur bei Rechnersystemen verfügbar, die sich in einem höheren Preissegment bewegen und vor allem für den Dauerbetrieb ausgelegt sind.
Darüber hinaus bieten viele weitere Hersteller LOM-Systeme für ihre Server an, etwa
- HP: Integrated Lights-Out (iLO)
- Fujitsu: RemoteView Service Board (RSB), Integrated Remote Management Controller (iRMC)
- Dell: Dell Remote Access Controller (DRAC)
- Apple (für die Intel Xserve-Systeme)
- IBM: Remote Data Management
- SUN: Advanced Lights Out Management (ALOM), Integrated Lights Out Manager (ILOM)
- IBM: Hardware Management Console (HMC)
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