- Ligne claire
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Als Ligne claire (deutsch: ‚klare Linie‘) bezeichnet man eine Stilrichtung im Comic.
Der Begriff wurde 1976 von Joost Swarte für den Zeichenstil Hergés eingeführt.[1] Kennzeichnende Merkmale sind präzise Konturen und die flächige einfarbige Kolorierung. Die Zeichner verzichten weitgehend auf Schraffuren, Schattierungen und Farbverläufe. In den Comics der Ligne claire werden Personen gern in vereinfacht-abstrahierter Form dargestellt, während Dekor und Hintergrund meist in realistischer Manier abgebildet werden.
Neben Hergé gelten vor allem auch seine früheren Mitarbeiter Jacques Martin (Alix) und E. P. Jacobs (Blake und Mortimer) als Vertreter der klassischen Ligne claire. Zu den modernen Vertretern kann man u. a. André Juillard, Yves Chaland (Freddy Lombard), Frank Le Gall, Jacques Tardi, Theo van den Boogaard und Vittorio Giardino zählen.
Laut dem Comiczeichner und -theoretiker Scott McCloud fällt es dem Leser eines Ligne-claire-Comics leichter, sich mit den so dargestellten Charakteren zu identifizieren, da ihre Gesichtszüge kaum definiert und damit für die Einfühlung des Lesers offen sind.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Andreas C. Knigge: Alles über Comics. Eine Entdeckungsreise von den Höhlenbildern bis zum Manga. Europa Verlag, Hamburg 2004, ISBN 3-203-79115-3, S. 227.
- ↑ Scott McCloud: Comics richtig lesen. Carlsen Verlag, Hamburg 2001, ISBN 9783551721136, S. 44.
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