Antagonist (Pharmakologie)
- Antagonist (Pharmakologie)
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Kompetitive und nicht
kompetitive Hemmung des Effekts eines
Agonisten. Charakteristisch ist eine parallele Rechtsverschiebung der
Konzentrations-Wirkungs-Kurve eines Agonisten durch einen kompetitiven Antagonisten, während nichtkompetitive Antagonisten meist zu einer Reduktion des Maximaleffekts führen.
Ein Antagonist (altgr. ἀνταγωνιστής antago'nistes ‚der Gegenhandler‘) ist in der Pharmakologie eine Substanz, die einen agonistisch wirkenden Stoff in seiner Wirkung hemmt, ohne selbst eine pharmazeutisch bedeutsame Wirkung auszulösen. Entsprechende Agonisten können zum Beispiel Hormone oder Neurotransmitter sein.
Arten von Antagonisten
Gemäß ihrer Wirkweise werden Antagonisten anhand ihrer Kompetitivität unterschieden:
Gelegentlich werden auch inverse Agonisten und allosterische Modulatoren als Antagonisten bezeichnet. Partialagonisten besitzen neben ihrer partiellen agonistischen Wirkung ebenfalls eine antagonistische Wirkkomponente, das heißt, sie können eine Hemmung der Wirkung eines vollen Agonisten verursachen.
Potenz
Die Potenz eines Antagonisten kann als Antagonistenkonzentration angegeben werden, zum Beispiel inform der mittleren inhibitorischen Konzentration (IC50), die zu einer halbmaximalen Hemmung des durch einen Agonisten ausgelösten Effekts führt, oder charakteristischer mit Hilfe des Schild-Plots als pA2-Wert. Die Affinität eines Antagonisten zum Rezeptor (pKi oder pKB) ist ebenfalls ein gutes Maß seiner Potenz.
Siehe auch
- Inhibitor, ein Hemmstoff, der eine oder mehrere Reaktionen so beeinflusst, dass diese verlangsamt, gehemmt oder verhindert werden
Literatur
- W. Forth, D. Henschler, W. Rummel: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. 9. Auflage. URBAN & FISCHER, München 2005, ISBN 3-437-42521-8.
Weblinks
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