- Lindauer Dornier Gesellschaft
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Lindauer DORNIER GmbH Rechtsform GmbH Gründung 1950 Sitz Lindau, Deutschland - Dipl.-Ing. Peter D. Dornier, Vorsitzender
- Dipl.-Oec. Hans-Jürgen Schmidt
- Dipl.-Ing. Michael Ebeling
- Dr. Andreas Rutz
Mitarbeiter ca. 950 Umsatz 214 Mio. EUR (2009) Branche Maschinenbau Produkte Textilmaschinen und Sondermaschinen für die Kunststoffindustrie Website www.lindauerdornier.com Die Lindauer DORNIER GmbH ist ein deutsches Familienunternehmen mit Sitz in Lindau, das 1950 von Claude Dornier gegründet wurde und bis 1985 Teil des Dornier-Konzerns war. Es ist heute ein eigenständiges Unternehmen im Besitz von Dorniers Nachkommen und stellt Webmaschinen, Textilausrüstungsmaschinen, Folienreckanlagen und Trockner her.
Geschichte
Bei Dornier wurden bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ausschließlich Flugzeuge entwickelt und hergestellt. Das Werk in Rickenbach bei Lindau (LIDO) diente als Zulieferbetrieb, in dem u. a. Leitwerkteile gefertigt wurden. 1948 erhielt Dornier die LIDO wieder zurück, nachdem dort nach dem Kriege die Französische Besatzungsmacht Deutsche Triebwerksspezialisten dienstverpflichtet hatte und dort unter dem Namen Ateliers Techniques Aeronautiques de Rickenbach die nach den Anfangsbuchstaben benannten ATAR Turbinen entwickeln ließ und dann die Aktivitäten nach Frankreich verlagert hatte. Da der Flugzeugbau auf Jahre hinaus unmöglich schien, beschloss Dornier 1950 diese Neugründung zur Entwicklung und Herstellung von Webmaschinen in Lindau, besonders auch um seine engen Mitarbeiter zusammen zu halten, vorausschauend mit dem Ziel, wenn nicht in Deutschland, dann im Ausland wieder den Flugzeugbau aufzunehmen.
Ein Textilwerk in der Nähe hatte Bedarf an Webstühlen und Ersatzteilen, nachdem die Webereien während des Krieges brach lagen. Die hohe Lieferzeit und Nachfrage gaben Dornier den Anstoß zur Entwicklung von Schützenwebmaschinen, obwohl er oder seine Mitarbeiter keine Erfahrung damit hatten. Sein Sohn Peter, der schon seit 1944 als Diplom-Ingenieur im Werk seines Vaters tätig war, übernahm die Leitung dieses Vorhabens.
Produziert wurden zunächst Schützenwebmaschinen und Trocknungsanlagen für die Pappe-, Papier- und Baustoffplattenindustrie. Mit Innovationen verschaffte sich Dornier wie früher im Flugzeugbau, auch auf diesem Gebiet aus dem Stand heraus Weltgeltung. 1967 brachte die Einführung der Greiferwebmaschine die Basis für den Aufstieg zum größten deutschen und gleichzeitig international renommierten Webmaschinen-Hersteller. 1989 folgte die Luftdüsenwebmaschine. Später kam die Produktion von weiteren Textilmaschinen hinzu, sodass die LIDO die Schlüsselkomponenten für Webereien herstellt und deshalb auch komplette Webereien ausrüstet. Ziemlich früh wurden Folienreckmaschinen als ein zweites Standbein mit gleichem Erfolg produziert. Der Exportanteil beträgt 90 %. Nach Werksangaben haben bis 2007 seit der Neugründung über 55.000 Webmaschinen das Werk verlassen.
Die LIDO war bis 1985 eine Tochterfirma des Dornier Konzerns. Als Daimler-Benz die Dornier Werke mehrheitlich übernahmen, verblieb die LIDO als eigenständige Firma im Eigentum von Peter Dornier. Sie wird heute von Peter D. Dornier, dem Sohn von Peter Dornier geleitet.
Claude Dornier selbst hat die Gründung der LIDO als Wiederbeginn seines Werkes nach dem Kriege eingestuft. In den Dornier Werken führte das zu dem Slogan, dass Flugzeugbauer Webstühle bauen können, aber Webstuhlbauer keine Flugzeuge.
Quellen/Literatur
- Dornier Post, Sonderausgabe 1984, Hrsg. Dornier GmbH, ISSN Nr.0012-5563 DoPS-8420000, S. 110-114
- Insider, Kundenzeitschrift der Lindauer DORNIER GmbH, Nr. 16, September 2007 (PDF-Datei; 1,71 MB)
Weblinks
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