- Lint (Programmierwerkzeug)
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Lint (engl. lint Fluse, Fussel) ist der Name eines Computerprogramms, das zur statischen Code-Analyse von Quelltexten von Computerprogrammen verwendet wurde. Das Verb linten (englisch linting) für das Durchführen der statischen Code-Analyse hat sich davon unabhängig als allgemeine Bezeichnung etabliert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Lint war das erste einer ganzen Reihe von Werkzeugen zur statischen Code-Analyse von Quelltext von Computerprogrammen. Sein hauptsächlicher Verwendungszweck war es, die Schwächen der damals existierenden Compiler auszugleichen. Diese setzten über weite Strecken richtigen Quellcode voraus und führten nur rudimentäre Prüfungen durch. Neben dem Aufspüren von gefährlichen Konstrukten, wie nicht initialisierten Variablen, legte Lint auch großes Gewicht auf die Überprüfung eines einheitlichen Layouts des Quelltextes und auf das Erkennen nicht portabler Konstrukte, wie etwa Abhängigkeiten vom Betriebssystem oder vom Compiler.
Ursprünglich von den Bell Labs für die Programmiersprache C entwickelt, wurde Lint 1979 mit der siebten Version (V7) des Betriebssystems Unix als Teil des PCC genannten, portablen C-Compilers veröffentlicht. Dies war der zweite Compiler für dieses System nach dem PDP-11-Compiler.
Bereits 1985 wurde eine Portierung von Lint auch für den Einsatz am PC angeboten und seit damals als Softwareprodukt beworben. Es dürfte sich damit um eines der am längsten beworbenen Softwarewerkzeuge der Geschichte handeln.[1]
Entwicklung
Viele der Prüfungen, die Lint durchführte, sind durch die Fortschritte im Compilerbau in die heutigen Compiler eingeflossen. Diese erzeugen nun hochgradig optimierten Code, wobei sie auch wesentlich weitreichendere statische Analysen vornehmen müssen.
Manche Überprüfungen sind hinfällig geworden, weil durch bessere Standardisierungen der Programmiersprachen gewisse Portabilitätsprobleme nicht mehr existieren. Durch die Verwendung moderner Entwicklungsumgebungen und kontextsensitiver Texteditoren mit Syntaxhervorhebung und automatischer Einrückung hat sich auch das Formatierungsproblem etwas entspannt.
Mit dem Entstehen und der Verbreitung von C++ wurde versucht, Lint um Prüfungen speziell für die neuen Sprachkonstrukte zu erweitern. Das Alleinstellungsmerkmal der ersten Jahre hat Lint aber verloren. Auf dem Markt werden heute eine Reihe von teilweise weit ausgefeilteren Werkzeugen für die statische Code-Analyse angeboten. Unabhängig davon eignet sich Lint aufgrund seiner geringen Größe, hohen Stabilität, ausgefeilten Konfigurierbarkeit und plattformübergreifenden Verfügbarkeit besonders auch für verteilte Projekte. Dabei wird Quellcode von unterschiedlichen Entwicklern beigesteuert, der aber dennoch einheitlichen Qualitätskriterien genügen soll. Nur so können automatisiert Erstellungsläufe ausgeführt oder eine Dokumentation erstellen werden.
Bezeichnung
Der Name Lint leitet sich von der englischen Bezeichnung für unerwünschte Anteile an Fasern und Flaum in Schafwolle ab.
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Stephen Johnson: Lint, a C program checker. Computer Science Technical Report 65, Bell Laboratories, Dezember 1977.
- Ian F. Darwin: Checking C Programs with Lint. ISBN 0-937175-30-7
Weblinks
Kategorie:- Testsoftware
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