Linux-Tag

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Logo LinuxTag

Der LinuxTag ist die europaweit größte Messe zum Thema Freie Software mit dem Themenschwerpunkt Linux. Die jährlich stattfindende Veranstaltung soll einen umfassenden Überblick über den Markt um Linux und Freie Software geben sowie dazu beitragen, Kontakte zwischen Benutzern und Entwicklern herzustellen. Der LinuxTag ist gemeinsam mit den weltweiten Linux World Expos die für Anwender und Entwickler weltweit bedeutendste Veranstaltung dieser Art.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des LinuxTag

Der LinuxTag 2004 im Kongresszentrum Karlsruhe

Der erste LinuxTag fand 1996 an der Universität Kaiserslautern statt. Es war ein Themenabend über Linux. 1998 hatte der LinuxTag bereits 3.000 Besucher, nachdem er zuvor zum ersten Mal überregional bekanntgemacht gemacht worden war. 1999 fand der LinuxTag mit etwa 7.000 Besuchern zum ersten Mal in einem eigenen Gebäude und zum bisher letzten Mal in Kaiserslautern statt. In der Zeit danach wurde der LinuxTag e.V. gebildet.

Der LinuxTag e.V. ist ein am Amtsgericht Kaiserslautern eingetragener Verein (Vereinsregister VR 2239). Er ist der Veranstalter und Träger des LinuxTag. Der Verein verwaltet unter anderem die Wortmarke "LinuxTag" und das Logo. Vereinsziel ist laut Satzung "die Förderung von Freier Software", erreicht wird dies durch die Veranstaltung des LinuxTag.

Der Verein wird durch einen dreiköpfigen Vorstand, ergänzt durch mehrere Referenten mit vorstandsähnlichen Befugnissen geführt. Gegenwärtig sind die Referate Sprecher, Marketing, Finanzen, Vortragsprogramm, Businesskongress und Technik eingerichtet. Alle Mitglieder des LinuxTag e.V. arbeiten ehrenamtlich und erhalten keine Bezüge von diesem (mit Ausnahme 2005: 1. Vorsitzender und Finanzvorstand waren vom 1. April 2005 bis 31. Juli 2005 beim Verein angestellt). Erwirtschaftete Überschüsse aus der Organisation der Messe oder aus Sponsorengeldern werden ausschließlich in die Unterstützung von Projekten und Vortragenden reinvestiert.

In den Jahren 2000 (15.000 Besucher) und 2001 war der LinuxTag in Stuttgart zu Besuch. Von 2002 bis 2005 fand er in Karlsruhe statt. 2006 war Wiesbaden der Veranstaltungsort. Seit 2007 fand der LinuxTag in Berlin statt, wo er auch 2009 wieder stattfinden soll.

Der LinuxTag hat den Slogan "where .COM meets .ORG", also das Zusammentreffen von kommerziellen und nichtkommerziellen Gruppen aus dem IT-Sektor. Zusätzlich gibt es jedes Jahr ein weiteres Jahresmotto.

In den letzten Jahren stagnierten die Besucherzahlen des LinuxTags trotz immer mehr Benutzern von Open-Source-Programmen. Dieser Besucherrückgang ist wohl auf die hohe Marktdurchdringung von Freier Software und Linux zurückzuführen. Darüber hinaus existieren seit einigen Jahren viele ähnliche regionale Veranstaltungen, welche das Konzept des LinuxTag adaptiert haben.

LinuxTag 2002

Der LinuxTag fand im Jahr 2002 erstmals in Karlsruhe statt. Er stand unter dem Motto „Open your mind, open your heart, open your source!“ (deutsch etwa: Öffne deinen Geist, öffne dein Herz, öffne deine Quelltexte!).

LinuxTag 2003

Novell/SuSE auf dem LinuxTag 2004

Der LinuxTag 2003 stand unter dem Motto Open Horizons und fand vom 10. bis 13. Juli 2003 zum zweiten Mal in Karlsruhe statt. Zusammen mit der Eintrittskarte für 10 Euro erhielten die Besucher auch die auf dem LinuxTag zum ersten Mal erhältliche Knoppix-DVD und einen Tux-Pin. Geöffnet war jeweils von 9:00 bis 18:00 Uhr, außer Sonntags (bis 16:00 Uhr). Mit 19.500 Besuchern stieg die Zahl der Besucher um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Als Aussteller waren sowohl Unternehmen als auch nicht-kommerzielle Gruppen vertreten. Apple zeigte Mac OS in Verbindung mit Open Source. Rund 150 Aussteller waren 2003 dabei. 2002 waren es noch etwa 100 Aussteller gewesen.

Weitere Highlights waren die Freigabe von OpenGroupware.org nach dem Modell von OpenOffice.org als Open Source und die kostenlose Umstellung mehrerer Dutzend X-Boxen, teilweise mit Hardware-Modifikation durch zwei Lötpunkte, teilweise durch Einspielen des sogenannten MechInstallers auf Linux.

Daneben gab es noch einen Programmierwettbewerb und am Sonntag fand zwischen 13 und 14 Uhr ein Weltrekordversuch statt: Auf einem Server sollten 100-Linux-Desktop-Sessions mit GNOME und KDE gleichzeitig zum Laufen gebracht werden. Dabei konnte über das Internet jeder mitmachen. Das Ergebnis wurde leider nicht bekanntgegeben.

Neben der Ausstellung fanden auch Kongresse statt, bei denen renommierte Experten über einen Themenkreis referierten. Es gab zum Beispiel eine Debian-Konferenz und am Sonntag gab es einen Vortrag über TCPA mit anschließender Diskussion. Der Business- und Behördenkongress hat sich mit 400 Teilnehmern um etwa 60 % vergrößert. Das freie Vortragsprogramm wurde am Freitag vom Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA), Rezzo Schlauch eröffnet.

Über Webcams konnte man auch einen virtuellen Besuch auf der Messe machen. Die Pingu-Cam (Tux der Pinguin ist das Linux-Maskottchen) zeigte Bilder aus dem Tiergarten von Karlsruhe, der direkt neben dem Messegelände liegt.

LinuxTag 2004

Red Hat auf dem LinuxTag 2004

Der LinuxTag 2004 fand vom 23. bis 26. Juni 2004 zum dritten Mal im Kongresszentrum in Karlsruhe statt. Wer sich auf der Homepage anmeldete, bekam freien Eintritt. Für 10 Euro Eintritt bekam man allerdings einen Tuxpin, eine Knoppix-DVD und eine DVD mit FreeBSD, NetBSD und OpenBSD.

Der LinuxTag 2004 hatte das Motto "Free source - free world". Es wurden 16.175 Besucher gezählt. Bei der Rekordanzahl von etwa 170 Ausstellern waren neben vielen freien Projekten auch zahlreiche große und mittlere Unternehmen dabei. Hewlett-Packard war zum dritten Mal Offizieller Cornerstone Partner. Weitere wichtige Firmen waren der C&L Verlag, Intel, Novell, Oracle, SAP und Sun Microsystems. Zum ersten Mal war auch Microsoft mit einem Stand vertreten.

Auf dem eintägigen Business- und Behörden-Kongress am 24. Juni wurden Fallstudien und Erfolgsgeschichten über Einsatzmöglichkeiten von Open Source in Unternehmen und Behörden vorgestellt. Dabei kam unter anderem auch das Problem mit Viren und Würmern zur Sprache.

Für den Freien Kongress gab es eine Rekordbeteiligung mit etwa 350 Vorschlägen aus über 20 Ländern. 130 davon konnten im Programm untergebracht werden. Dabei war die Problematik der Softwarepatente ein wichtiges Thema.

Wettbewerbe auf diesem LinuxTag waren ein Coding-Marathon und der Hacking Contest 2004.

LinuxTag 2005

Der LinuxTag 2005 fand in der Zeit vom 22. bis 25. Juni 2005 im Kongresszentrum Karlsruhe statt. Der LinuxTag 2005 war insgesamt der 11. LinuxTag und stand unter dem Motto "Linux everywhere". Neben der Ausstellung verschiedener Firmen, die mit Linux mehr oder weniger zu tun haben, gab es auch 2005 wieder ein Vortragsprogramm. Auch der Business- und Behörden-Kongress fand am 22. Juni 2005 wieder statt. Vor dem offiziellen Start des LinuxTages gab es die Möglichkeit sich vom 21. – 23. Juni 2005 in verschiedenen Tutorials weiter zu bilden.

Jimmy Wales kündigte in seiner Eröffnungsrede die Zusammenarbeit zwischen Wikipedia und KDE an. Über eine Web-Services-Schnittstelle soll jedes Programm direkt auf die Wikipedia zugreifen können. Der KDE-Medienplayer Amarok kann ab der Version 1.3 auf Wikipedia-Artikel von Künstlern zugreifen.

Der Veranstalter sprach von 12.000 Besuchern, was hauptsächlich auf die neu gestalteten Eintrittspreise und die bis dato heißeste Woche des Jahres zurückgeführt wurde.

LinuxTag 2006

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries am Wikipedia-Stand

Der LinuxTag 2006 fand vom 3. bis 6. Mai 2006 in den Rhein-Main-Hallen in Wiesbaden unter dem Thema "See, what's ahead" statt. Diesmal waren dabei laut Veranstalter über 9.000 Personen aus über 30 Nationen angereist. Es gab viele, oft auch internationale Vorträge und verschiedenste Informationsstände; anwesend waren u. a. IBM, Avira und Sun Microsystems, wobei auch einige wie z. B. Hewlett-Packard oder Red Hat fehlten. Auch dieses Jahr gab es wieder einen Hacking-Contest, an dem drei Mannschaften teilnahmen.

Der LinuxTag präsentierte sich noch stärker als in den Jahren zuvor als Open-Source-Veranstaltung und hatte erstmals einen BSD-Tag, mit Vorträgen der großen BSDs FreeBSD (und dessen Variante mit KDE-Oberfläche DesktopBSD), NetBSD und OpenBSD, die auch mit einer BSD-Area vertreten waren.

Der am stärksten besuchte Vortrag des Jahres war die "Keynote" von Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth, der sich dabei selbst als den „Chefträumer von Ubuntu“ bezeichnete und über die gute Zusammenarbeit der Nutzer mit den Entwicklern sprach. Außerdem betonte er, dass Kubuntu und Ubuntu gleichwertig zu behandeln seien und dass es eine gute Zusammenarbeit der Entwickler gebe.

Daneben gab es die Möglichkeit, einige der Vorträge über einen Videostream zu verfolgen, was von schätzungsweise 1.800 Personen genutzt wurde.

LinuxTag 2007

Der LinuxTag 2007 fand vom 30. Mai bis zum 2. Juni 2007 in den Messehallen unter dem Berliner Funkturm statt. Er wurde von etwa 9600 Menschen besucht.

Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble.[1] Dies löste Aufgrund der politischen Haltung des Bundesinnenministers eine rege Diskussionswelle aus, welche bis hin zu Boykottierungsaufrufen des LinuxTages ausuferte.[2][3] Die Aufruhr in der Linux-Gemeinde war so groß, dass selbst ausländische Seiten darüber berichteten.[4]

LinuxTag 2008

Der LinuxTag 2008 fand vom 28. bis 31. Mai auf dem Berliner Messegelände statt. Schirmherr war Vize-Kanzler und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. LinuxTag Presseteam 2007: „Bundesinnenminister übernimmt Schirmherrschaft für LinuxTag in der Hauptstadt“
  2. heise online: „LinuxTag nimmt Stellung zur Schirmherrschaft Schäubles“
  3. LinuxTag 2007: „Stellungnahme zur Schirmherrschaft“
  4. slashdot: http://linux.slashdot.org/article.pl?sid=07/05/19/2149231&from=rss

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