Liste der Flaggen der deutschen Luftwaffe (1933–1945)

Liste der Flaggen der deutschen Luftwaffe (1933–1945)

Unter der Liste der Flaggen der deutschen Luftwaffe (1933–1945) finden sich alle Flaggen, Stander und Wimpel, die in den Jahren zwischen 1933 und 1945 von der deutschen Luftwaffe verwendet wurden.

Inhaltsverzeichnis

Oberbefehlshaber der Luftwaffe

Seit Beginn der Entwicklung der Luftwaffe im Dritten Reich war Hermann Göring als dessen Chef bestimmt worden. Im Jahr 1933 noch als Reichsminister der Luftfahrt bezeichnet, wurde er schließlich am 26. Februar 1935 als Oberbefehlshaber der Luftwaffe eingesetzt. Diese Funktion behielt er bis April 1945, als Adolf Hitler ihn absetzte und durch Generaloberst - später noch Generalfeldmarschall - Robert Ritter von Greim ersetzte.

Flagge Datum Bezeichnung Beschreibung
OKLw1 links.svg 1933–1935 Kommandoflagge des Reichsministers der Luftfahrt (linke Seite) Eingeführt am 5. Mai 1933 zeigte diese Flagge den bis 1935 verwendeten Reichsadler im Zentrum. Unterhalb des Lorbeerkranzes befindet sich der Pour le merite - Orden, den Hermann Göring im Ersten Weltkrieg verliehen bekam. Vom Zentrum des Lorbeerkranzes ausgehend, befinden sich auf der Flagge insgesamt vier in die Ecken zeigende, stilisierte Propellerblätter. Verwendet wurde die Flagge offenbar bis April 1935, als ausschließlich die nachfolgende alternative Variante zum Gebrauch kam
OKLw1 rechts.svg 1933–1935 Kommandoflagge des Reichsministers der Luftfahrt (rechte Seite) Ähnlich der linken Seite gestaltet, jedoch mit umgekehrter Anordnung der Symbole
OKLw1 links Alternative.svg 1933–1935 Kommandoflagge des Reichsministers der Luftfahrt (linke Seite) Hierbei handelte es sich um eine alternative Variante zur vorhergehenden Flagge, die vermutlich im gleichen Zeitraum wie diese verwenden worden ist. Anscheinend diente sie seit April 1935 als eine Art von „Übergangsflagge“, die bis zur Einführung der nachfolgenden Variante bis Ende des Jahres 1935 verwendet worden ist. Seit April 1935 war die Bezeichnung dieser Flagge Kommandoflagge des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe[1]
OKLw1 rechts Alternative.svg 1933–1935 Kommandoflagge des Reichsministers der Luftfahrt (rechte Seite) Hierbei handelt es sich um das vermutliche Aussehen der rechten Seite der Flagge, da keine Abbildungen oder Beschreibungen vorhanden sind. Es darf jedoch davon ausgegangen werden, dass das Aussehen vom Stil her an die erste Variante angepasst worden war
OKLw2 links.svg 1935–1938 Flagge des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe (linke Seite) Eingeführt Ende des Jahres 1935 zeigte das neue Modell der Flagge das Symbol der Luftwaffe, einen goldfarbenen, fliegenden Adler in den vier Ecken der Flagge, in deren Zentrum sich ein goldfarbenes, auf der Spitze stehendes Hakenkreuz befand. Die Flagge war an allen vier Seiten mit einem zwei cm breiten, goldfarbenen Rand gesäumt, auf dem sich insgesamt 76 kleine, auf der Spitze stehende Hakenkreuze befanden.
OKLw2 rechts.svg 1935–1938 Flagge des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe (rechte Seite) Wie die linke Seite gestaltet, jedoch mit umgekehrter Anordnung der Symbole. Zusätzlich zu sehen ist im unteren Bereich die Darstellung des Ordens Pour le merite
OKLw2 links.svg 1938–1945 (de facto bis 1940) Flagge des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe (linke Seite) Identisch mit der Vorgängerversion
OKLw3 rechts.svg 1938–1945 (de facto bis 1940) Flagge des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe (rechte Seite) Eingeführt am 28. April 1938 zeigte die neue Version der rechten Seite der Flagge, die sonst identisch mit der Vorgängerversion war, zusätzlich zwei gekreuzte Generalfeldmarschall-Stäbe der Luftwaffe, die zwischen Hakenkreuz und Pour le merite - Orden angebracht worden waren. Diese Änderung geschah zeitgleich mit der Beförderung von Göring zum Generalfeldmarschall
Reichsmarschall Version 1 links.svg 1940–1941 Standarte des Reichsmarschalls (linke[2] Seite) Nachdem Göring am 19. Juli 1940 zum Reichsmarschall ernannt worden war, ließ er sich zeitgleich eine persönliche Standarte anfertigen. In der Praxis dürfte diese Standarte de facto auch als Kommandozeichen für den Oberbefehlshaber der Luftwaffe gedient haben, wie auch auf zeitgenössischen Abbildungen erkennbar ist. Ob und inwiefern noch die offizielle Flagge des Oberbefehlshabers der Luftwaffe von Göring benutzt wurde, ist nicht bekannt.[3] Dem goldfarbenen Hakenkreuz hinterlegt waren zwei gekreuzte, elfenbeinfarbene Reichsmarschallstäbe, auf die ein goldfarbenes Gittermuster aufgelegt war
Reichsmarschall Version 1 rechts.svg 1940–1941 Standarte des Reichsmarschalls (rechte Seite) Im Zentrum der Standarte befindet sich das Großkreuz des Eisernen Kreuzes, das einmalig im Dritten Reich an Hermann Göring verliehen wurde
Reichsmarschall Version 2 links.svg 1941–1945 Standarte des Reichsmarschalls (linke Seite) Die neue Version der Standarte wurde im Februar 1941 eingeführt und zeigt im Zentrum den Reichsadler in neu gestalteter Ausführung. Auf den Lorbeerkranz aufgelegt und dem Hakenkreuz hinterlegt sind zwei elfenbeinfarbene, gekreuzte Reichsmarschallstäbe. Auf diese aufgelegt befinden sich je zwei Reichsadler bzw. zwei Großkreuze des Eisernen Kreuzes
Reichsmarschall Version 2 rechts.svg 1941–1945 Standarte des Reichsmarschalls (rechte Seite Im Zentrum der Standarte befindet sich das Großkreuz, das jetzt mit einem Kranz von Lorbeerblättern eingefasst ist

Sonstige Rang- und Kommandoflaggen

Flagge Datum Bezeichnung Beschreibung
Staatssekretär der Luftfahrt.svg 1937(?)–1945 Flagge des Staatssekretärs der Luftfahrt Ab dem 24. September 1938 war die Bezeichnung: Flagge des Staatssekretärs der Luftfahrt und Generalinspekteurs der Luftwaffe. Die Position des Staatssekretärs der Luftfahrt wurde seit dem 22. Februar 1933 von Erhard Milch eingenommen. Am 24. September 1938 wurde er zusätzlich Generalinspekteur der Luftwaffe, ein Kommando, das bis zum 7. Januar 1945 bestehen blieb
Chef Generalstab Luftwaffe.svg 1937–1940 Flagge des Chefs des Generalstabs der Luftwaffe Eingeführt am 1. September 1937, abgeschafft am 13. Juli 1940. Der letzte Chef des Stabes der Luftwaffe war Hans Jeschonnek, der die Position am 1. Februar 1939 übernahm und diese bis zu seinem Selbstmord am 19. August 1943 einnahm
Generalluftzeugmeister.svg 1940–1944 Dienstflagge des Generalluftzeugmeisters Eingeführt am 13. Juli 1940, abgeschafft am 20. Juni 1944. Die Stellung eines Generalluftzeugmeisters wurde im gesamten Zeitraum von Erhard Milch eingenommen.
Chef einer Luftflotte Version 2.svg 1937(?)–1940 Flagge des Chefs einer Luftflotte und Befehlshabers Ost
Chef einer Luftflotte Version 1.svg 1940–1945 Flagge des Chefs einer Luftflotte
Kommandierender General eines Fliegerkorps.svg 1937(?)–1945 Flagge der Kommandierenden Generale der Luftwaffe Ab 1940 war die Bezeichnung: Flagge des Kommandierenden Generals eines Fliegerkorps, des Kommandierenden Generals eines Flakkorps, des Kommandierenden Generals und Befehlshabers in einem Luftgau, eines Generals der Luftwaffe beim Oberkommando des Heeres, eines Generals der Luftwaffe beim Oberkommando der Kriegsmarine
Kommandeur einer Fliegerdivision.svg 1937(?)–1945 Flagge des Kommandeurs eines Luftgaues, Kommandeurs einer Fliegerdivision, Führers der Seeluftstreitkräfte Ab 1940 war die Bezeichnung: Flagge des Kommandeurs einer Fliegerdivision, eines Höheren Nachrichtenführers, des Führers der Seeluftstreitkräfte, eines höheren Kommandeurs der Festungsflakartillerie, des Kommandeurs eines Luftverteidigungsgebietes, des Kommandeurs der Luftwaffe bei einer Heeresgruppe
Generalfeldmarschall Luftwaffe Rechte Seite.svg 1941–1945 Flagge der Generalfeldmarschälle der Luftwaffe (rechte Seite) Eingeführt am 17. Februar 1941. Bei dieser Flagge und den folgenden Hoheitszeichen handelte es sich um Rangflaggen, die zusätzlich zu einer evtl. zu führenden Kommandoflagge eingesetzt wurden
Generalfeldmarschall Luftwaffe Linke Seite.svg 1941–1945 Flagge der Generalfeldmarschälle der Luftwaffe (linke Seite)
Kommandierender General der Luftwaffe.svg 1941–1945 Hoheitszeichen am Kraftwagen der Kommandierenden Generale der Luftwaffe Hoheitszeichen wurden ausschließlich an Kraftfahrzeugen verwendet
General der Luftwaffe.svg 1941–1945 Hoheitszeichen am Kraftwagen für die Generale der Luftwaffe
Übrige Angehörige der Luftwaffe.svg 1941–1945 Hoheitszeichen am Kraftwagen für die übrigen Angehörigen der Luftwaffe

Truppenfahnen der Luftwaffe

Hauptartikel: Truppenfahne (Wehrmacht)#Fahnen der Luftwaffe

Siehe auch

Literatur

  • Flaggenbuch, Bearbeitet und herausgegeben vom Oberkommando der Kriegsmarine, Berlin 1939, Reichsdruckerei, M.Dv.Nr.377
  • Brian Leigh Davis: Flags & Standards of the Third Reich, London 1975, ISBN 0356048799

Quellen

Einzelnachweise

  1. DAVIS, 1975 zeigt ein schwarz-weiß Foto der linken Seite der Flagge auf S. 136
  2. Zwei Fotos in DAVIS zeigen die Standarte umgekehrt befestigt (Blickrichtung des Adlers von der Standartenstange weg gerichtet). Ein weiteres Foto zeigt auch die Standarte in der Version von 1941 umgekehrt aufgehängt, was darauf schließen lässt, dass wenig Wert auf die korrekte Seitenausrichtung gelegt wurde.
  3. Das FLAGGENBUCH zeigt die zweite Version der Reichsmarschallstandarte von 1941 neben der offiziellen Flagge des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, so dass davon ausgegangen werden darf, dass letztere offiziell nie abgeschafft worden ist

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Flaggen der deutschen Marine (1935–1945) — Unter der Liste der Flaggen der deutschen Marine (1935–1945) finden sich alle Flaggen, Stander und Wimpel, die in der genannten Zeit von der deutschen Kriegs und Handelsmarine verwendet wurden. Inhaltsverzeichnis 1 National und Handelsflagge,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Flaggen der Bundeswehr — Unter der Liste der Kommandoflaggen der Bundeswehr finden sich alle höheren Kommandoflaggen, stander und wimpel, die seit Gründung der Bundeswehr verwendet wurden. Die Zeichen richten sich nach der ZDv 10/8 der Bundeswehr. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kfz-Kommandozeichen der Bundeswehr — Unter der Liste der Kfz Kommandozeichen der Bundeswehr finden sich alle Kommandoflaggen, stander und wimpel, die seit Gründung der Bundeswehr verwendet wurden. Die Zeichen richten sich nach der ZDv 10/8 der Bundeswehr. Im Gegensatz zu den Kfz… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kommandoflaggen der deutschen Wehrmacht und des Heeres — Unter der Liste der Kommandoflaggen der deutschen Wehrmacht und des Heeres finden sich alle höheren Kommandoflaggen, stander und wimpel, die in den Jahren zwischen 1933 und 1945 von der Reichswehr, der Wehrmacht und dem deutschen Heer verwendet… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Flaggen Deutschlands (1933–1935) — Unter der Liste der Flaggen Deutschlands (1933–1935) finden sich Flaggen, die in der Zeit vom 13. März 1933 der offiziellen Einführung der Hakenkreuzflagge als Nationalflagge bis zum Reichsflaggengesetz vom 15. September 1935 in Deutschland… …   Deutsch Wikipedia

  • Krieg gegen die Sowjetunion 1941-1945 — Ostfront Teil von: Zweiter Weltkrieg Datum 22 Juni 1941–8 Mai 1945 Ort Osteuropa, Deutschland Ausgang Sowjetischer Sieg. Niedergang des dritten Reichs …   Deutsch Wikipedia

  • Krieg gegen die Sowjetunion 1941–1945 — Ostfront Teil von: Zweiter Weltkrieg Datum 22 Juni 1941–8 Mai 1945 Ort Osteuropa, Deutschland Ausgang Sowjetischer Sieg. Niedergang des dritten Reichs …   Deutsch Wikipedia

  • Russlandfeldzug 1941-1945 — Ostfront Teil von: Zweiter Weltkrieg Datum 22 Juni 1941–8 Mai 1945 Ort Osteuropa, Deutschland Ausgang Sowjetischer Sieg. Niedergang des dritten Reichs …   Deutsch Wikipedia

  • Russlandfeldzug 1941 - 1945 — Ostfront Teil von: Zweiter Weltkrieg Datum 22 Juni 1941–8 Mai 1945 Ort Osteuropa, Deutschland Ausgang Sowjetischer Sieg. Niedergang des dritten Reichs …   Deutsch Wikipedia

  • Russlandfeldzug 1941 – 1945 — Ostfront Teil von: Zweiter Weltkrieg Datum 22 Juni 1941–8 Mai 1945 Ort Osteuropa, Deutschland Ausgang Sowjetischer Sieg. Niedergang des dritten Reichs …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”