Liste der verschwundenen Bauwerke des alten Hannover

Liste der verschwundenen Bauwerke des alten Hannover

Die folgende Übersicht enthält wichtige Bauwerke in Hannover, die mittlerweile wieder aus dem Stadtbild verschwunden sind. Verschwunden durch den sog. "Lauf der Zeit", also Abriss (vornehm "Abbruch" genannt) wegen Neubauten, Zerstörung durch Kriegseinwirkung (besonders durch die schweren Bombardierungen im 2. Weltkrieg, vor allem im Jahr 1943), aber auch durch die städtebaulichen Planungen des Wiederaufbaus Hannovers nach 1945. Die Bauwerke sind chronologisch nach dem Baujahr (oder dem Jahr der ersten Erwähnung) aufgelistet . Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie sollte vielmehr sukzessive ergänzt und erweitert werden.

Inhaltsverzeichnis

Die Bauwerke

12. bis 15. Jahrhundert

  • Um 1150: Die Stadtmauer, im 12. Jahrhundert aus Wall, Palisade und Graben bestehend. Im 13. Jahrhundert Verbreiterung und Vertiefung des Grabens sowie Ersetzung der Palisade durch eine Mauer aus Kalkbruchsteinen, ca. 5 m hoch, ca. 1 m breit, innen führte ein Wächtergang entlang der gesamten Mauer. Die hölzernen Stadttore wurden ab dem 13. Jahrhundert durch steinerne Tore ersetzt (zuerst das Steintor, so der sprechende Name!). Insgesamt wurden 34 Mauertürme im Verlauf der Mauer gebaut. Ab Ende des 18. Jahrhundert wurde die Stadtbefestigung stückweise niedergelegt: die äußeren Wälle abgetragen, die Gräben zugeschüttet, auf ihnen erfolgte dann die Anlage von Promenaden: 1783 Friedrichstraße (heute Friedrichswall), 1787 Georgstraße und Georgsplatz. Erhaltene Reste der Stadtmauer: zwischen Oster- und Georgstraße (Biergarten Bavarium); am Georgsplatz neben der Landeszentralbank (Fußgängerdurchgang zur Osterstraße) [1]; in der Volkshochschule (Theodor-Lessing-Platz, früher "Knappenort"), Stadtmauer (außen) und Rest des alten Borgentrick-Turms (innen).
  • 1200: Burg Lauenrode (nach 1200 erbaut, zerstört 1371). [2]
  • 1226 (erste Erwähnung): Klickmühle, städtische Wassermühle auf der Leine, später auch Wasserkunst (Pumpwerk zur Versorgung der städtischen Wasserleitungen), 1897 neu gebaut von Hubert Stier. 1963 abgerissen (s.u.). An der heutigen Wasserkunst am Friederikenplatz sind übriggeblieben: fünf Flussgötter-Köpfe von Carl Dopmeyer (1890) und drei Wappensteine (1612, 1670, 1864) der Klickmühle neben dem Eingang zum Fußgängertunnel unterm Friederikenplatz.
  • 1293 (erste Erwähnung): Loccumer Hof. Alter Wirtschaftshof der Mönche des Zisterzienserklosters Loccum, gelegen zwischen Osterstraße und Georgsplatz. Bestehend aus Wirtschaftsgebäuden, Kapelle, Abtshaus, großem Hof mit Toreinfahrt. Hier stiegen die Loccumer Mönche ab, wenn sie die Stadt besuchten. Unter dem Loccumer Abt Gerhard Wolter Molanus (1633-1722) "war der Hof Sammelplatz der gelehrten Welt; Leibniz ging hier ein und aus, und Molanus pflog hier die Unionsverhandlungen mit Bossuet und Spinola. Über der Tür seiner Bibliothek soll gestanden haben: Fructus sanctus coelibatus." [3] Wohngebäude im 2. Weltkrieg stark zerstört, der (erhaltene!) Stadtmauerturm wurde 1952 (nach Verkauf des östlichen Teils des Grundstücks) beim Erweiterungsbau der Landeszentralbank abgebrochen. Auf dem anderen Teil steht ein Parkhaus. Letzter erhaltener Rest: das Stück Stadtmauer am Georgsplatz neben der Landeszentralbank (Fußgängerdurchgang zur Osterstraße)[4]. [5]
  • 1307 (erste Erwähnung): Aegidientor, südliches Stadttor (gelegen in der heutigen Breiten Straße), steinerner mehrgeschossiger Torturm. 1610 auch äußeres Tor (Zwinger). 1748 bzw. 1780 abgebrochen.
  • 1314 (erste Erwähnung): Steintor, nördliches Stadttor, steinerner Torturm. Seit dem 15. Jh. auch äußeres Tor (Zwinger). Inneres Tor (im Zuge der heutigen Steintorstraße) 1741 abgebrochen, äußeres Tor 1712 (Mitte des Steintorplatzes).
  • 1329 (erste Erwähnung): Brückmühle, städtische Wassermühle auf der Leine, 1859–61 von Ludwig Droste und Heinrich Hagen neu gebaut: Doppelturm-Fassade im Rundbogenstil, 1943 Kriegszerstörung, 1955 Ruine abgerissen, Wappenstein im Giebelfeld des Wangenheim-Palais angebracht, Mühlenarm der Leine danach zugeschüttet, heutige Stelle: Leibnizufer neben dem Staatsarchiv.
  • 1340 (erste Erwähnung): Leintor, westliches Stadttor und Leineübergang zur Insel, steinerner Torturm (gelegen neben dem Leineschloss, heute Schloßstraße), 1798 abgebrochen. [3]
  • Bis 1436: Minoriten- bzw. Schlosskirche (Kloster 1288 gegründet, 1436 Kirche erstmals erwähnt, Minoriten verlassen 1533 das Kloster), 1636 von Herzog Georg von Calenberg zur Hof- und Schlosskapelle bestimmt (1642 geweiht), unter Johann Friedrich ab 1665 weiter umgebaut (Bau der Gruft), später 1836/39 von Georg Ludwig Friedrich Laves nochmals umgebaut, 1943 zerstört, beim Wiederaufbau des Leineschlosses als Landtag wurde die Kirche aufgegeben; die Särge der Welfen-Herzöge aus der Gruft ins Mausoleum in den Berggarten in Herrenhausen überführt.
  • 1499: Leibnizhaus. Das 'Original' war ein im Jahre 1499 erbautes Renaissance-Bürgerhaus in Hannover, Schmiedestraße Nr. 10, das 1652 von Hinrich Alfers mit einer neuen Fassade im Renaissancestil versehen wurde. In ihm wohnte in den Jahren 1698 bis zu seinem Tode 1716 der Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz. Das Leibnizhaus wurde 1943 von Bomben zerstört, seine bemerkenswerte Fassade (mit den Bildhauerarbeiten von Peter Köster) 1981–83 am Holzmarkt (nahe dem Historischen Museum) wiedererrichtet bzw. rekonstruiert.

16. bis 17. Jahrhundert

  • 1550: Alte Kanzlei (Grotesches Haus), in der Osterstraße, großes Reanissancehaus mit Backsteingiebel. 1742–60 war hier die herzogliche Justizkanzlei untergebracht, die sich vorher im 1741 abgebrannten Flügel des Leineschlosses befand. 1943 durch Bomben zerstört, heute hier seit 1977 Neubau der Landestreuhandstelle.
  • Um 1550/60: Fachwerkhaus Marktstraße 7/8 (am 26. Juli 1943 zerstört). Heute an dieser Stelle Stadtsparkasse. Ausführlich beschrieben von dem Historiker und Archivar Georg Schnath in seinen Memoiren Das alte Haus. [6]
  • 1617–24: Haus der Väter, Renaissance-Bürgerhaus in der Leinstraße, Ecke Mühlenstraße, von Joachim Pape erbaut für Dr. Georg Türcke. 1852 wegen Erweiterung des Leineschlosses abgebrochen und in veränderter Gestalt in der Langen Laube für den Maler Carl Oesterley wiedererrichtet. Schon vorher hatte sich der Name "Haus der Väter" eingebürgert, weil der Schriftsteller Wilhelm Blumenhagen eine Beschreibung des Hauses unter dieser Überschrift veröffentlicht hatte (1839). 1943 zerstört, einige Bauteile wurden 1957 beim Bau des 'Hauses Nikolai' (Leinstr. 33) wiederverwendet.
  • Nach 1646: "Mutter Piesewitt", Gastwirtschaft in der Josephstraße (heute: Otto-Brenner-Straße). Ursprünglich das Totengräberhaus des Neustädter Friedhofs, Gastwirtschaft und Restaurant seit 1880 von Karoline Dehnhardt geführt (ihr Mann hatte es 1870 dort als Dehnhardts Garten eröffnet). Dehnhardts Witwe hieß im Volksmund "Mutter Piesewitt", sie thronte Zigarre rauchend und mit einem Schlüsselbund hinter der Theke. Nach ihrem Tode 1897 hieß die Wirtschaft weiterhin so. 1961 abgebrochen, Neubau 1962.
  • 1649: Altes Clevertor, am Nordrand der Langen Straße erbaut, 1780 abgebrochen. Benannt nach dem über 100jährigen Anwohner Heinrich Kleve (heute Kreuzung Brühlstraße/Goethestraße). Neues Clevertor 1781–1859 auf der anderen Seite der Leine (heute: Arbeitsamt). Das Giebeldreieck der zugehörigen Clevertorwache (1790, 1885 abgebrochen) heute im Eingangsbereich des Arbeitsamts
Schloss zu Herrenhausen um 1900
  • 1665–1821: Schloss Herrenhausen. Vorwerk Haringehusen von Herzog Johann Friedrich zur Sommerresidenz erhoben, erster Umbau 1665–75 durch Stats Jürgen Stoers nach Plänen von Lorenzo Bedogni, Ausbau 1676 durch Hieronymo Sartorio, erweitert 1704–08 unter Giacomo Quirini und schließlich letzter Umbau 1820/21 durch Georg Ludwig Friedrich Laves. 1943 durch Bomben zerstört.
  • 1687: Großes Schlosstheater als Erweiterung des Leineschlosses unter Herzog Ernst August von Hieronimus und Wachter, mit 1.300 Plätzen, eröffnet 1689 mit der Oper "Enrico Leone" von Agostino Steffani. 1854 nach dem Bau von Georg Ludwig Friedrich Laves neuem Opernhaus abgebrochen (heute: Plenarsaal des Landtags).
  • 1698–1702: Von-Alten-Schloss in Linden, Von-Alten-Garten. Durch den Minister des Kurfürsten Ernst August, Graf Franz-Ernst von Platen-Hallermund, erbaut für dessen Frau Elisabeth, eine Mätresse Ernst Augusts. 1945 durch Bomben zerstört, nicht wieder aufgebaut. Reste im Von-Alten-Garten erhalten (Terrasse, Steinfiguren), heute Ambiente für sommerliche Jazzkonzerte.

18. Jahrhundert

  • 1705–07: "Prinzenhaus" (wohl von Brand Westermann) auf der Bastion der Stadtbefestigung zwischen Stein- und Clevertor (heute: Goethestraße), erbaut von Kurfürst Georg Ludwig für seine Favoritin Maria Catharina von Weyhe (deswegen auch "Weyhenlöbe" ["Löbe" = Laube] genannt). Später Wohnsitz des Prinzen (nachher Herzogs) Karl von Mecklenburg-Strelitz: hier verlebten dessen Töchter, die späteren Königinnen Luise und Friederike, Ende des 18. Jahrhunderts ihre Sommerferien. 1861 in den Welfengarten umgesetzt, dort 1943 durch Bomben zerstört.
  • 1706–19: Ständehaus von Louis Remy de la Fosse in der Osterstraße, prächtige Dreiflügelanlage vom Typ eines französischen Hotels entre cour et jardin, 1881 für den Straßendurchbruch der Karmarschstraße abgebrochen. Übriggeblieben im Eingang Ständehausstraße [Parfümerie "Liebe"] zur U-Bahn-Station Kröpcke: ein in die Wand eingelassenes Kapitell des Ständehauses.
  • 1707–09: Lusthaus Fantaisie der Gräfin Kielmannsegg-Platen (im heutigen Georgengarten) von Louis Remy de la Fosse. Im 19. Jahrhundert verschwunden, nur Sphingen an der Gartenseite des Wilhelm-Busch-Museums erhalten.
  • 1712: "Neues Haus" am Emmichplatz. Ehemals Quarantänestation gegen Pesterkrankungen, später Apotheke und ab 1837 zur Unterhaltung dienend. Dabei zunächst Theater, dann Vorläufer eines Zoos, dann Ausflugslokal. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und 1973 endgültig aufgegeben.[7] [8]
  • 1717–19: Schloss Monbrillant von Louis Remy de la Fosse und Johann Christian Böhme für die Gräfin von Platen gebaut. 1726 für 20.000 Taler an das welfische Fürstenhaus verkauft und als fürstliches Gästehaus genutzt. 1731 umbenannt in Garten und Schloss am Sandberge, später Schloss Montbrillant. 1814–1837 Nutzung als Residenz Adolph Friedrichs Herzog von Cambridge. 1837–1851 Nutzung als Sommerresidenz von König Ernst August. 1851–1857 Nutzung als Sommerresidenz König Georgs V., 1857 für den Bau des Welfenschlosses, der neuen Residenz König Georgs V., abgebrochen. Fachwerkgerüst in Georgsmarienhütte bei Osnabrück wiederaufgerichtet und als Beamtenwohnhaus für Direktoren des Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenvereins ausgebaut; dort nicht erhalten.
  • 1738: Garde-du-Corps-Kaserne am Königsworther Platz, seit 1866 Ulanenkaserne, nach 1918 Arbeitsamt. 1943 zerstört, 1952/53 Abriss der Ruine für den Bau des Contihochhauses, der Hauptverwaltung der Continental-Gummiwerke von Zinsser/Dierschke (heute: Universität). Das über dem Portal angebrachte britische Königswappen (in der Form vor 1837) jetzt an der Städtischen Bauverwaltung (Rudolf-Hillebrecht-Platz).
  • 1747/48: Aegidien-Neustadt, erbaut von Georg Friedrich Dinglinger auf Initiative von Bürgermeister Christian Ulrich Grupen durch Schleifung der Befestigungsanlagen um das Aegidientor. Ziel Grupens dabei: wegen des beginnenden wirtschaftlichen Niedergangs der Stadt infolge der Verlegung des Hofes nach London (1715) spezialisierte Handwerker von außerhalb nach Hannover zu ziehen. Die Aegidien-Neustadt wurde jedoch kein Handwerkerquartier, sondern ein Beamten-Wohnquartier (z. B. wohnte die Familie Charlotte Kestners hier). Rechtwinkliger Straßengrundriss mit dem Mittelpunkt eines quadratischen Marktplatzes: der Hundemarkt. 1943 vollständig zerstört. Grundriss beim Wiederaufbau z.T. geändert.
  • 1749: Die alte Gartenkirche von Johann Paul Heumann. 1886 abgebrochen für den Neubau von Eberhard Hillebrand.
  • 1751/52: Altes Palais in der Leinstraße (gegenüber dem Leineschloss), erbaut für den Geheimrat von dem Bussche. Später Wohnsitz des Herzogs Karl von Mecklenburg-Strelitz, dessen Töchter Luise (1776) und Friederike (1778), die späteren Königinnen, hier geboren wurden (siehe oben: "Prinzenhaus"). 1831–37 Wohnsitz des Vizekönigs Herzog Adolf von Cambridge, Erweiterung um zwei Nachbarhäuser, seit 1837 Winterresidenz von König Ernst August. 1943 zerstört, nicht wieder aufgebaut. Heute: Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz.
  • 1794: Kurbad Limmerbrunnen, Schwefelquelle 1779 von Friedrich Ehrhart entdeckt, Bau des Badehauses 1793 und des Logierhauses 1807. Blüte 1800 bis 1824, bis 1961 in Betrieb, Kurhaus 1976 abgebrannt. Heute nur noch als Wäldchen und Straßenname erhalten (am Lindener Zweigkanal).

19. Jahrhundert

  • 1817: "Friederikenschlößchen", von Georg Ludwig Friedrich Laves für General Carl August Graf von Alten, den "Helden von Waterloo", erbaut. Überstand den Krieg, 1966 sinnloserweise abgerissen (für eine Staatskanzlei, die nie erbaut wurde). Heutige Stelle: Rasenfläche neben dem Waterloo-Biergarten.
  • 1822–25: Zwei Wohnhäuser von Georg Ludwig Friedrich Laves an der Georgstraße (Modelle im Historischen Museum, Dauerausstellung).
  • 1824: Bella Vista, Sommerhaus von Georg Ludwig Friedrich Laves für die Ministerin von Schulte, Park von Christian Schaumburg, später städtisches Jugendheim, 1943 zerstört. Nach dem Krieg an dieser Stelle Neubau des Ratsgymnasiums.
  • 1825/26: Berggasthaus Linden von Georg Ludwig Friedrich Laves auf dem Lindener Berg erbaut für den Unternehmer Johann Egestorff. 1876 zum Bau des Wasserhochbehälters abgebrochen.
  • 1826/27: Schützenhaus in der Ohe (Standort: heutiges Niedersachsenstadion/AWD-Arena) von Georg Ludwig Friedrich Laves. 1943 zerstört.
  • 1826/27: Die Synagoge Auf dem Berge von Ludwig Hellner. 1943 von Bomben zerstört.
  • 1827: Haus von Arnswaldt von Georg Ludwig Friedrich Laves vor dem Aegidientor, errichtet für den Minister Alexander von Arnswaldt (1768–1845) auf dem Arnswaldtschen Gartengrundstück. Abbruch 1910 für den Neubau der Landschaftlichen Brandkasse (heute VGH, Prinzenstraße, Ecke Arnswaldtstraße).
  • 1828: Das Kestnersche Gartenhaus von Georg Ludwig Friedrich Laves in der Aegidien-Vorstadt. 1892 im Zuge des Eisenbahnbaus abgebrochen, heutige Stelle: Lavesstraße/Berliner Allee.
  • 1834–37: Polytechnische Schule an der Georgstraße, von Ernst Ebeling. Nach Verlegung der Schule 1879 ins Welfenschloss Erweiterung und Aufstockung des Gebäudes durch Gustav Heine zum Hotel Continental (darin auch: Café Continental, in den 1930er Jahren beliebtes Tanzcafé). Im Krieg zerstört, 1949–71 ein provisorischer Bau "Conti-Block". Seit 1971–75 steht hier das Kröpcke-Center von Hiltmann/Piper/Bollmann.
  • 1846–49: Großes Palmenhaus im Berggarten von Georg Ludwig Friedrich Laves, 1879–80 durch eine größeres von Richard Auhagen ersetzt, dies 1943 zerstört. Heute steht an der Stelle das Regenwaldhaus.
  • 1861–66: Vollendung der von Christian Heinrich Tramm geplanten Schlosskapelle im Welfenschloss durch Eduard Heldberg. 1879–1955 Nutzung als Aula der Technischen Hochschule. 1955 abgebrochen für den Neubau des Audimax.
  • 1870: Die Neue Synagoge von Edwin Oppler, am 9./10. November 1938 während der Reichspogromnacht zerstört (Modell im Historischen Museum).
  • 1870: Café Robby, erbaut am Kröpcke von Otto Goetze, erweitert 1904 von Emil Lorenz und 1922 von den Brüdern Siebrecht. Später Café Kröpcke (nach dem Oberkellner und späteren Pächter Wilhelm Kröpcke) genannt. Im Juli 1943 durch Bomben zerstört. Neubau 1949 durch Dieter Oesterlen, dieser wiederum ersetzt durch den heutigen Neubau (von Joachim Matthaei & Partner), ergänzt 1996 durch das Expo-Café.
  • 1884: Kriegerdenkmal am Neuen Hause, Emmichplatz (heute: Musikhochschule), von Volz, zur Erinnerung an den Krieg 1870/71. Die Skulpturen (trauernde Hannovera, triumphierende Germania, zwei Löwen) wurden 1941 eingeschmolzen, der Rest abgebrochen.
  • 1885–90: St.-Marien-Kirche von Christoph Hehl. 1943–1945 von Bomben zerstört. Unter Einbeziehung der alten Turmmauer 1953–1954 von Wilhelm Fricke neu errichtet.
  • 1888–90: Landschaftliche Brandkasse, Schäferdamm/Ecke Arnswaldtstraße (Schiffgraben) von Theodor Unger (Backstein-Neugotik) mit Figurenschmuck von Karl Gundelach. Erweitert 1910–13 von Emil Lorenz. Im Krieg nur Beschädigung des Daches, um ein Geschoss aufgestockt, 1969 Abriss für den Neubau der Versicherungsgruppe Hannover (VGH) von Walter Henn (1970–73), erweitert 1991–94 von Leonhardt/Schirmer/Meyer.
  • 1890: Villa Willmer ("Tränenburg") an der Hildesheimer Straße/Ecke Güntherstraße, erbaut von Karl Börgemann für den Ziegeleibesitzer Friedrich Willmer. Überstand den Krieg, 1971 trotz lebhafter Proteste sinnloserweise abgerissen zugunsten eines Parkplatzes.
  • 1892: Alte Markthalle in der Karmarschstraße, entworfen vom Architekt und Stadtinspektor Paul Rowald nach dem Vorbild der Maschinenhalle auf der Pariser Weltausstellung, Eisenkonstruktion mit gemauerten Wänden und Ecktürmchen, größter Stahl–Glasbau des Kaiserreiches, im Sommer 1943 durch Fliegerbomben zerstört, 1955 Neubau nach den Plänen des Architekten Erwin Töllner auf den alten Kellerräumen.
  • 1893–96: Garnisonkirche am Goetheplatz, von Christoph Hehl, 1959 trotz Protesten abgerissen, heute Schwesternwohnheim des Friederikenstifts.
  • 1897: Wasserkunst von Hubert Stier. An der Stelle der 1226 zuerst erwähnten Klickmühle (siehe oben) an der Leine nahe dem Leineschloss am Friederikenplatz. Stiers Neubau im Neorenaissance-Stil mit schlossartigem Turm und Renaissance-Giebel. 1963 abgerissen bei 'Arrondierung' des Bereichs der ehemaligen Altstadt im Zuge der Anlage des Leibnizufers. An der heutigen 'Wasserkunst' am Friederikenplatz sind übriggeblieben: fünf Flussgötter-Köpfe von Carl Dopmeyer (1890) und drei Wappensteine (1612, 1670, 1864) der Klickmühle neben dem Eingang zum Fußgängertunnel unterm Friederikenplatz.
  • 1898: Luther-Statue von Carl Dopmeyer am Portal der Lutherkirche, zerstört beim letzten großen Bombenangriff auf Hannover am 25. März 1945, bei dem auch die Kirche vollständig ausbrannte.

20. Jahrhundert

  • 1907: Bennigsen-Denkmal, im Maschpark gegenüber dem Provinzialmuseum (heute: Niedersächsisches Landesmuseum), von Otto Lüer und Karl Gundelach; für Rudolf von Bennigsen (1824–1902), 1888–97 Oberpräsident der Preußischen Provinz Hannover. 1941 eingeschmolzen, Reste abgebrochen.
  • 1911: Schauburg (Schauspielhaus) in der Hildesheimer Straße, Ecke Schlägerstraße. Modernes Theater mit 1000 Plätzen. 1943 zerstört, nicht wieder aufgebaut.
  • 1950: Hauptpost Neubau am Hauptbahnhof, 2006 abgebrochen für den Neubau der Ernst-August-Galerie-Hannover.
  • 1952–54: Niedersachsenstadion am Maschsee, 2003 Umbau zur AWD-Arena.
  • 1959 Wohnhaus Grosse, Schopenhauerstr. 6 in Hannover-Kleefeld von Ernst Zinsser (1976 Architekturpreis BDA - denkmalgeschützt -, 2001 von der Denkmalliste gestrichen und durch Neubau ersetzt)

Literatur

  • Arnold Nöldeke: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover. 1: Regierungsbezirk Hannover. Heft 2: Stadt Hannover. Hannover 1932. Neudruck: Wenner Osnabrück, 1979.
    • Teil 1: Denkmäler des "alten" Stadtgebietes Hannover (Eingemeindungsstand bis 1. Januar 1870).ISBN 3-87898-151-1
    • Teil 2: Denkmäler der eingemeindeten Vorörter. ISBN 3-87898-152-X
  • Hellmut Burchard: Wohnbauten von Georg Ludwig Friedrich Laves. In: Hannoversche Geschichtsblätter. N.F. 4 (1936), Sonderheft 1936, S. 1–100.
  • Hinrich Hesse: Zerstörte Hannoversche Wahrzeichen. In: Hannoversche Geschichtsblätter. N.F. Bd. 8 (1955), S. 241–283.
  • Bernhard Dörries; Helmut Plath: Alt-Hannover. Die Geschichte einer Stadt in zeitgenössischen Bildern von 1500–1900. 4. verb. Auflage. Feesche, Hannover 1977. ISBN 3-87223-024-7
  • Günter Gebhardt: Hannover war einst Festungsstadt. In: Heimatland. Zeitschrift für Heimatkunde, Naturschutz, Kulturpflege. 1998, S. 76–80.
  • Helmut Knocke, Hugo Thielen: Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon. Handbuch und Stadtführer. 3., rev. Aufl. Schäfer, Hannover 1995. ISBN 3-88746-313-7 (Neuauflage: zu Klampen, Springe 2005)
  • Friedrich Lindau: Hannover. Wiederaufbau und Zerstörung. Die Stadt im Umgang mit ihrer bauhistorischen Identität. Mit einem Vorwort von Paulhans Peters. 2., überarb. Aufl., Schlüter, Hannover 2001. ISBN 3-87706-659-3

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stadttafel Nr. 23
  2. Historisch nachempfundene Darstellung von dem hannoverschen Maler Karl Hapke in: Helmut Zimmermann: Karl Hapke. Der Maler Alt-Hannovers. Hameln: Sponholtz 1990, S. 263. ISBN 3-87766-060-6
  3. (Nöldeke, Bd. 1, S. 221)
  4. Stadttafel Nr. 23
  5. (Abbildungen bei Nöldeke, Bd. 1, S. 221-224)
  6. Das alte Haus. Erinnerungen an eine hannoversche Jugendzeit 1898–1916. Hannover: Hahn 1998. (Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens. 118) ISBN 3-7752-5828-0.
  7. [1]
  8. [2]

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Baudenkmale in Hannover-Mitte — Die Liste der Baudenkmale in Hannover Mitte enthält die Baudenkmale des hannoverschen Stadtteils Mitte. Die Einträge in dieser Liste basieren überwiegend auf einer Liste des Amtes für Denkmalschutz aus dem Jahr 1985 und sind entsprechend ihrer… …   Deutsch Wikipedia

  • Hannover (Stadt) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Hannover — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Stadtbefestigung Hannover — Hannover 1745 als sternförmige Festungsstadt mit Schanzen, Bastionen und Wassergräben. Westlich der Leine die einbezogene Calenberger Neustadt …   Deutsch Wikipedia

  • Landeshauptstadt Hannover — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte der Stadt Hannover — Ein Merian Kupferstich zeigt die Stadt Hannover um 1650, im Vordergrund die Windmühle auf dem Lindener Berg …   Deutsch Wikipedia

  • Altes Palais (Hannover) — Um 1858: Das Palais und das neue Schloss zu Hannover an der Leinstraße, Stahlstich nach einer Zeichnung von Georg Osterwald Das Alte Palais stand in Hannover an der Stelle des heutigen Hinrich Wilhelm Kopf Platz …   Deutsch Wikipedia

  • Leintor (Hannover) — Das Leintor in Hannover war als Stadttor Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung Hannover. Das heute nicht mehr vorhandene Tor befand sich vor der heutigen Schlossstraße. Heute steht das Neue Tor am Standort des nicht mehr bestehenden… …   Deutsch Wikipedia

  • Brühltor (Hannover) — Das Brühltor in Hannover war als Stadttor Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung Hannover. Es stand vor der Piperstraße, die 1593 nach der hier 1546 angelegten Roßmühle umbenannt wurde. Der Zugang führte zu einer Leinebrücke, über die man… …   Deutsch Wikipedia

  • Hanovre — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”