Little Lucille

Little Lucille
Gibson Little Lucille
Gibson Little Lucille (ebony)
Hersteller Gibson
Produktionszeit 1999 - 2006
Konstruktion
Typ Massivkorpus
mit hohlgefrästen Kammern
Mensur 640 mm
Halsverbindung geleimt
Materialien
Korpus Pappelboden mit hohlgefrästen Kammern,
Ahorndecke mit doppeltem F-Loch,
cremefarbene Einfassung
Hals Mahagoni
Griffbrett Palisander mit Diamond-Einlagen
Mechanik/Elektronik
Steg Gibson Tune-o-matic-Brücke
mit TP6-Saitenhalter
und Feinstimmern
Tonabnehmer 2 x "Blues P90"-Single Coils
mit Dummy-Spule
Bedienfeld 3-Weg-Pickupschalter,
1 x Lautstärke
(Push-Pull-Poti zur Varitone-Steuerung),
1 x Ton,
6fach Varitone-Klangschaltung

Die Gibson „Little Lucille“ ist eine E-Gitarre, die vom US-amerikanischen Unternehmen Gibson hergestellt wurde. Die mit zwei klassischen F-Löchern und zwei Blues P90-Single Coils mit Dummy-Spule ausgestattete „Little Lucille“ ist eine deutlich veränderte Variante der Gibson Blueshawk: Die Saiten werden nicht mehr (wie bei der Fender Stratocaster bzw. Fender Telecaster) durch den Gitarrenkorpus geführt. Statt dessen wird die gewohnte Gibson Tune-O-Matic-Brücke mit TP6-Saitenhalter (und Feinstimmern) verwendet, was dem Instrument einen besonders vollen und kräftigen Klang verleiht.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Der Gitarrenkorpus besteht aus einem Pappelboden mit hohlgefrästen Kammern, einer flachen Ahorndecke mit doppeltem F-Loch und einer Einfassung, die farblich auf die cremefarbigen Tonabnehmer abgestimmt ist. Der eingeleimte, gleichfalls cremefarbig eingefasste Mahagonihals hat ein Palisandergriffbrett mit „Diamond“-Einlagen.

Als Steg dient die gewohnte Gibson Tune-O-Matic-Brücke mit TP6-Saitenhalter und Feinstimmern. Die von B. B. KingsLucille“ übernommenen Feinstimmer erlauben den Gitarristen die Saiten während des Spiels rasch mit der rechten Hand nachzustimmen.

Als Tonabnehmer dienen speziell entwickelte Blues P90-Single Coils mit Dummy-Spule.

Die „Little Lucille“ verfügt - wie die „Lucille“ bzw. die Gibson Blueshawk - über eine durch ein Push-Pull-Poti aktivierbare und einen sechsstufigen Drehschalter steuerbare Varitone-Klangschaltung, bei der je nach Stellung ein bestimmtes Frequenzspektrum ausdünnt wird.

Die zwischen 1999 und 2006 hergestellte „Little Lucille“ wurde von der Fachkritik gelobt:

B.B. King [...] war vom Sound dieser Gitarre (gemeint ist die BluesHawk), die deutliche Fender-Elemente in den Gibson-Sound einfließen lässt, so begeistert, dass der Schritt zur Zusammenarbeit mit Gibson schnell getan wurde, der diese Little Lucille als Ergebnis hatte! Die nur in wenigen Eigenschaften an B.B. Kings Vorstellungen angepasste BluesHawk ist zwar eine sehr vielseitige Gitarre, aber herausragend ist ihr Blues-Sound, der von den meisten heutigen Gitarren nicht erreicht wird. Rauhe, bissige Klänge, die am besten dann kommen, wenn der Verstärker selbst leicht anzerrt, sind die Domäne der Little Lucille und das wusste Herr King ganz genau![1]

Modelle

Die „Little Lucille“ wurde in der Farben „Ebony“ (Schwarz), „Blues Burst“ und „Wine Red“ (Weinrot) gefertigt. Die Mechaniken sind vergoldet und stammen von Grover.

Anders als die Gibson Blueshawk, die standardmäßig mit einem Gigbag ausgeliefert wurde, erhielt die „Little Lucille“ von Haus aus einen Gibson Gitarrenkoffer als Zubehör.

Namensgebung

Die „Little Lucille“ ist namentlich, weniger konstruktionstechnisch, die kleinere Schwester von B. B. KingsLucille“: Die wesentlichen Unterschiede sind die Korpusform und die F-Löcher, die deutlichsten Gemeinsamkeiten sind die Tune-O-Matic-Brücke mit TP6-Saitenhalter und Feinstimmern sowie die sechstufige Varitone-Klangschaltung.

Der Modellname „Little Lucille“ rührt von B.B. Kings „Gibson ES-335“ her, die von ihm aus pädagogischen Gründen „Lucille“ getauft wurde: als Mahnung, nie wieder leichtfertig sein Leben zu riskieren. Denn B.B. King spielte am Beginn seiner Karriere oft in Lokalen, die durch das offene Feuer Benzin gefüllter Blechtonnen beheizt wurden. Bei einem Auftritt kämpften zwei Männer um eine Frau namens Lucille. Bei dieser Rauferei wurde die Heiztonne umgestossen, worauf das Lokal zu brennen begann. Nachdem B. B. King ins Freie geflüchtet war, bemerkte er, dass er seine Gitarre auf der Bühne vergessen hatte. Unter Einsatz von Leib und Leben rettete er diese aus dem brennenden Gebäude. Seitdem gibt er seinen Gitarren den Kosenamen "Lucille", was ihn vor lebensgefährlichen Dummheiten abhalten soll.

Die Gibson „Little Lucille“ in der Musik

Die Gibson „Little Lucille“ wurde wie die „Blueshawk“ vor allem für Blues, Country und Rock’n’Roll entwickelt. Im offiziellen Gibson-Katalog wurde die Gibson „Little Lucille“ von B. B. King beworben, dessen Anregungen und Wünsche bei der Modellkonstruktion umgesetzt wurden, weshalb er auch als Namensgeber fungiert hat.[2]

Literatur

  • Heinz Rebellius: Gibson Little Lucille. In: Gitarre & Bass. Oktober 1999, S.96-98. S.98.

Weblinks

Quellen

  1. Heinz Rebellius: Gibson Little Lucille. In: Gitarre & Bass. Oktober 1999, S.96-98. S.98.
  2. Gibson, Presseinformation: B.B. King embraces Gibson's 'Little Lucille'.

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