Lucille La Verne

Lucille La Verne, geboren als Lucille Mitchum, (* 7. November 1872, nach anderen Quellen 8. November oder auch 1869, in Nashville; † 4. März 1945 in Culver City, Los Angeles County) war eine US-amerikanische Theater- und Filmschauspielerin und ein Star des frühen 20. Jahrhunderts.

Anfänge

Lucille La Verne spielte schon in ihrer Jugend auf Theatern, zum Beispiel die Rolle der Lady Macbeth. Bereits 1888 gab sie ihr Debüt am Broadway und erlangte schnell Lob und Bekanntheit für ihre Darstellungen. Ab Ende des 19. Jahrhunderts zog sie mit einer eigenen Theatergruppe durch die USA und trat mit dieser auch in Europa vor höherem Publikum auf.

Stummfilmzeit

1914 spielte sie in Butterflies and orange blossoms zum ersten Mal in einem Stummfilm. Den Sprung ins Filmgeschäft schaffte sie problemlos, ihre erfolgreiche Karriere setzte sich fort. Stummfilmrollen hatte sie u. a. in Over night, Polly of the cricus und The last moment.

In den 1920ern kam La Verne zurück zum Theater und feierte 1923 mit Sun up als „Widow caggle“ ihren größten Bühnenerfolg. Auch in Blackface-Stücken spielte sie mit.

Tonfilm und Charakterdarsteller

Sie machte ihr Tonfilmdebüt 1930 in Little caesar. Es folgten weitere große Filmauftritte wie in An american tragedy oder einer Verfilmung von A tale of two cities.

In dieser Zeit wurde sie zum Charakterdarsteller: Sie war zierlich, trug ihre Haare lang und grau, hatte einen düsteren Gesichtsausdruck und vor allem eine raue, heisere Stimme, ihr Markenzeichen. La Vernes Rollentyp waren überwiegend Hexen, Bösewichte und andere düstere Gestalten. Mitte der 30er kehrte sie noch einmal zum Broadway zurück und spielte die Hauptrolle in einem Thriller.

Letzte Jahre

1937 lieh La Verne ihre Stimme der bösen Königin und der Hexe im Walt-Disney-Zeichentrickfilm Schneewittchen und die sieben Zwerge. Die Hexe wurde nach La Verne gezeichnet. Es wurde ihre berühmteste Rolle. Nach diesem Erfolg beendete sie ihre Schauspielkarriere und wurde Besitzerin eines erfolgreichen Abendlokals. Am 4. März 1945 starb Lucille La Verne an Krebs. Ihr Grab befindet sich auf dem berühmten Inglewood Park Cemetery.

Sie gilt heute als eine der vergessenen Legenden der frühen Filmzeit. Lediglich ihre Synchronstimme in Schneewittchen ist bis zur heutigen Zeit manchen im Gedächtnis geblieben.

Filmografie

• 1914: Butterflies and orange blossoms
• 1915: Over night
• 1916: Sweet Kitty Bellairs
• 1916: The thousand-dollar husband
• 1917: Polly of the circus
• 1918: The life mask
• 1918: Tempered Steel
• 1919: The praise agent
• 1921: Zwei Waisen im Sturm (Orphans of the storm)
• 1923: The white rose
• 1923: Zaza
• 1924: America
• 1924: His darker self
• 1925: Sun up
• 1928: The last moment
• 1930: Abraham Lincoln
• 1930: Sinners’ holiday
• 1930: Du Barry, woman of passion
• 1930: The comeback
• 1931: Little caesar
• 1931: The great meadow
• 1931: An american tragedy
• 1931: The unholy garden
• 1932: Union depot
• 1932: She wanted a millionaire
• 1932: Alias the doctor
• 1932: While Paris sleeps
• 1932: Hearts of humanity I
• 1932: Breach of promise
• 1932: A strange adventure
• 1932: Wild horse mesa
• 1933: Pilgrimage
• 1933: The last trail
• 1934: Beloved
• 1934: Kentucky kernels
• 1934: The mighty Barnum
• 1934: School for girls
• 1935: Flucht aus Paris (A Tale of Two Cities)
• 1936: The blow out
• 1936: Hearts of humanity II
• 1937: Schneewittchen und die sieben Zwerge (Snow white and the seven dwarfs) – Stimme

Weblinks

• Lucille La Verne in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
• Lucille La Verne in der Internet Broadway Database
• kurze Biografie

Normdaten: PND: 1014937914 (PICA) | VIAF: 38931524 | WP-Personeninfo