- Lizzie Doron
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Lizzie Doron (hebräisch ליזי דורון; * 1953 in Tel Aviv) ist eine in Tel Aviv lebende israelische Schriftstellerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Lizzie Doron wuchs in einem Viertel am südlichen Stadtrand auf. In der jiddisch sprechenden Gemeinde, in der sich Überlebende der Shoa ansiedelten und dem Viertel mit der Pflanzung zahlreicher Bäume und Büsche ein bis heute prägendes, grünes Bild gaben. Sie verließ den Stadtteil mit 18 Jahren, um als Kibbuznik auf den Golanhöhen zu siedeln, „weit weg, um die Welt und die unstillbare Traurigkeit der Menschen zu vergessen, die von ‚dort‘ gekommen waren“.
Ihre Mutter starb 1990. Als Lizzie Dorons Tochter wissen wollte, woher sie komme, stellte sie als Linguistin fest, dass sie selbst viele Fragen nicht beantworten konnte. Daraus sei ihr Buch Warum bist du nicht vor dem Krieg gekommen? entstanden. Es erschien 1998 in Israel und 2004 in deutscher Übersetzung von Mirjam Pressler. Das Buch ist eine Hommage an die Mutter, welches in einzelnen Geschichten ein Bild der Mutter zeichnet und damit das Bild einer Generation geschaffen hat, derer, die die Shoa überlebten und in Israel Fuß zu fassen suchten. Das Buch zählt inzwischen in Israel zur Schullektüre.
Ihr zweites Buch, Hajitah po pa'am Mischpacha, ist in Deutschland 2010 erschienen. Es entstand als Andenken an sieben Mitschüler, die 1973 im Jom-Kippur Krieg getötet wurden. Der dritte Roman, Ruhige Zeiten, erschien 2004, in deutscher Übersetzung wieder von Mirjam Pressler 2005. Auch er hat biographische Züge und beschreibt das Leben in dem Viertel von Tel Aviv, in dem sie selbst aufgewachsen ist, es setzt sich noch einmal mit der Generation der Holocaust-Überlebenden auseinander. Für diesen Roman wurde sie 2003 mit dem von Yad Vashem vergebenen Buchmann-Preis ausgezeichnet.
Lizzie Doron besticht durch eine kühle, klare Sprache, die dem unglaublichen Leid und der gleichzeitig großen Kraft der Menschen, das Leben „danach“ zu leben, adäquat ist, die Gefühlswelt der Protagonisten in ergreifender Weise still und nachdrücklich transportiert.
2007 erhielt Lizzie Doron den Jeanette-Schocken-Preis.
Werke
- 1998: Lama lo bat lifne ha-milchama?. - Tel Aviv: Chalonot. - Deutsche Übersetzung: Warum bist du nicht vor dem Krieg gekommen? / Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler, Jüdischer Verlag, Frankfurt/Main 2004. ISBN 3-633-54199-3
- 2002: Hajitah po pa'am mischpacha. - Jerusalem: Keter. - Deutsche Übersetzung: Es war einmal eine Familie. Roman / Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler, Jüdischer Verlag, Frankfurt/Main 2009. ISBN 978-3-633-54235-2
- 2003: Jamim schel scheket. - Jerusalem: Keter. - Deutsche Übersetzung: Ruhige Zeiten. Roman / Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler, Jüdischer Verlag, Frankfurt/Main 2005. ISBN 3-633-54218-3
- 2007: Hatchala schel maschehu jafe. - Jerusalem: Keter. - Deutsche Übersetzung: Der Anfang von etwas Schönem. Roman / Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler, Jüdischer Verlag, Frankfurt/Main 2007. ISBN 978-3-633-54227-7
- 2009: Ve jom echad od nipagesch. - Jerusalem: Keter. - Deutsche Übersetzung: Das Schweigen meiner Mutter. Roman / Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2011. ISBN 978-3-423-24895-2
Quellen/Verweise
- Jüdische Allgemeine, Nr. 01/2006 vom 5. Jan. 2006, S. 10: Trost unter Trockenhauben. Lizzie Dorons Überlebendenroman "Ruhige Zeiten", von Ayala Goldmann
- Jüdische Allgemeine, Nr. 39-40/2005 vom 29. Sept. 2005: „Keine Wahrheit ist wirklich wahr“. Eine Begegnung mit der israelischen Schriftstellerin Lizzie Doron, von Sigrid Brinkmann
- Deutschlandfunk-Büchermarkt -Schalom - Jüdisches Leben heute, 22. April 2005: "Dieses Buch war meine persönliche Erinnerung" - Lizzie Doron und Mirjam Pressler stellen >Warum bist du nicht vor dem Krieg gekommen ?< auf einer Lesereise durch Deutschland vor, von David Dambitsch
- Deutschlandfunk-Büchermarkt, 14. Februar 2005: Die Kluft zwischen Zionisten und Juden. Lizzie Doron: „Warum bist du nicht vor dem Krieg gekommen?“, von Sigrid Brinkmann
- Sand am Meer – Die virtuelle Literaturzeitschrift: Lizzie Doron: „Ruhige Zeiten“, Rezension von Winfried Stanzick, 7/2005
- Suhrkamp Verlag Autorenportrait
- Boersenblatt, 16. Januar 2007: Schockenpreis für Lizzie Doron
- Neue Zürcher Zeitung, 16. Febraur 2008, Die verbotene Liebe zu Deutschland. Eine Begegnung mit der israelischen Schriftstellerin Lizzie Doron, von Naomi Bubis
- Neue Zürcher Zeitung, 16. Februar 2008, Splitter der Vergangenheit. Lizzie Dorons neuer Roman, von Carsten Hueck
Weblinks
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