Lohafex

Lohafex

LOHAFEX ist ein vom Bundesforschungsministerium initiiertes und vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) durchgeführtes Experiment zur Meeresdüngung im Südatlantik. Es handelt sich auch um ein deutsch-indisches Kooperationsprojekt. Das Wort selbst ist gleichzeitig ein Akronym und Kofferwort, zusammengesetzt aus dem indischen Wort LOHA für Eisen und FEX für "Fertilization EXperiment". LOHAFEX soll ein Beitrag zu POGO sein, der Partnerschaft zur Beobachtung der Ozeane (Partnership for Observation of the Global Oceans). Im AWI wird die Expedition unter der Bezeichnung ANT-XXV/3 geführt. Hierzu werden auch wöchentlich Berichte auf der Internetpräsenz des Institutes veröffentlicht[1].

Das deutsche Forschungsschiff Polarstern soll 20 t Eisensulfat in einem Versuchsgebiet mit 20 Kilometer Durchmesser ausbringen. Das Eisensulfat soll in den oberen 15 Metern der Wasserschicht verteilt werden. Durch die dann entstehende Algenblüte würde ein Teil des im Wasser gelösten Kohlendioxids gebunden und zum Meeresgrund sinken. Die Fragestellungen des Experiments sollen aus rein wissenschaftlichen Fragen heraus entwickelt worden sein, um die Rolle des Eisens im globalen Klimasystem besser zu verstehen[2]. Die Planungen laufen bereits seit 2005. Am 7. Januar 2009 lief das Schiff zu der Expedition aus dem Hafen von Kapstadt aus. Anberaumt ist eine Dauer von 70 Tagen, am 17. März 2009 soll die Polarstern in Punta Arenas, Chile, einlaufen[3].

Die Technik, den Ozean mit Eisensulfat zu düngen, ist umstritten; das Bundesumweltministerium forderte zeitweise einen Stopp des Experimentes, da Umweltschützer eine Schädigung von Meerespflanzen und -tieren durch eine künstliche Algenblüte befürchten. Die meisten Kritiker befürchten langfristige Auswirkungen[4], die von einer wenige Wochen dauernden Beobachtung nicht erfasst werden können. Andere Kritiker befürchten den Einstieg in großtechnische Beeinflussung von Ökosystemen mit großflächigen Geoengeneeringexperimenten[5], [6].

Es ist allerdings nicht das erste Experiment dieser Art. Bereits 2000 und 2004 wurden vom selben Schiff aus vergleichbare Mengen Eisensulfat ausgebracht, wobei 10 bis 20 Prozent der Algenblüte abstarb und zum Meeresboden sank[7].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.awi.de/de/infrastruktur/schiffe/polarstern/wochenberichte/alle_expeditionen/ant_xxv/ant_xxv3/
  2. Professor Karin Lochte, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts
  3. http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/agrar_news_themen.php?lasu=&can=&SITEID=1140008702&WEITER=99&MEHR=99&Fu1=1231908746&Fu1Ba=1140008702&con=
  4. http://commonsblog.wordpress.com/2009/01/14/lohafex-uber-sich-selbst/
  5. http://commonsblog.wordpress.com/2009/01/12/polarsternreise-zur-manipulation-der-erde/
  6. "Geo-engineering in the Southern Ocean"(englisch)
  7. http://www.abendblatt.de/daten/2009/01/14/1008934.html

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