- Lokomotivfabrik Lugansk
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Die Lokomotivfabrik in Luhansk in der Ukraine ist die größte ihrer Art in Europa. Auf Ukrainisch wird die Fabrik Луганський тепловозобудівний завод (Luganskyj Teplowosobudiwnyj Sawod, kurz LTS) genannt, was ‚Luhansker Dieselmotorenfabrik‘ bedeutet. Während der Umbenennung von Luhansk in Woroschilowgrad (1935 bis 1958 und von 1970 bis 1992) hieß das Werk Woroschilowgradskyi Teplowosobudiwnyj Sawod (WTS).
Geschichte der Fabrik
Die Fabrik wurde am 3. Mai 1896 von Gustav Hartmann, dem Sohn von Richard Hartmann, unter dem Namen Russische Maschinenbaugesellschaft Hartmann in Lugansk gegründet. Die erste Dampflokomotive verließ im Jahr 1900 die Werkshalle. Schon bald begann man mit den Lokomotivfabriken Bryanski und Putilovski zu konkurrieren. Die Lokomotiven der Unternehmens wurden im gesamten Eisenbahnnetz des Zarenreiches eingesetzt.
1918 wurde der Name in Lokomotivfabrik Oktoberrevolution geändert. Zwischen 1928 and 1933 wurde die Fabrik modernisiert und erweitert. In den 30er Jahren waren die 1'E1'-Güterzuglokomotiven des Typs „FD" und die Personenzuglokomotiven des Typs „IS" die wichtigsten Produkte. Zu dieser Zeit wurde das Unternehmen zur größten Lokfabrik in Europa. Während des Zweiten Weltkrieges musste die Produktion verlagert werden und erst 1943 konnte am alten Standort mit dem Wiederaufbau begonnen werden. Die erste Lok wurde im Oktober 1945 fertiggestellt. Insgesamt wurden bis 1956 über 12.000 Dampflokomotiven hergestellt. In den 50er Jahren begann die Umstellung der Produktion auf Diesellokomotiven sowie die Einführung von mechanisierten Fertigungsstraßen.
1956 wurden die ersten Diesellokomotiven fertiggestellt. Ende der 50er Jahre wurde eine Reihe von dieselhydraulischen Lokomotiven mit 1.100 bis 3000 kW angeboten. Ab 1962 waren dann auch dieselelektrische Lokomotiven verfügbar. Besonders die Lokomotiven vom Typ 2TE10 (L, M, U und Unterarten) wurde mit 12.000 Einheiten zu einer der wichtigsten Loktype in der UdSSR. Zu den in dieser Fabrik hergestellten Lokomotiven gehören die Baureihen V 200 (Spitzname „Taigatrommel“) und 130 („Ludmilla“) der Deutschen Reichsbahn der DDR.
Ab 1977 begann man noch stärkere Lokomotiven zu erproben. Es entstand die Doppellokomotive 2TE121 mit 2 × 3000 kW Motoren. Auf dieser Grundlage entstanden weitere Lokomotivtypen mit einer Leistung zwischen 3000 und 4500 kW. Zur gleichen Zeit begannen Versuche mit der Drehstromantriebstechnik und Flüssiggasantrieb. Ende der 70er Jahre war das Unternehmen an der Kapazitätsgrenze angelangt und es mussten umfangreiche Erweiterungsbauten erfolgen. Mit 115 bis 200 Lokomotiven im Monat erreichte die Produktion Weltrekord. Zu Beginn der 90er Jahre entstand aufgrund des gesellschaftlichen Wandels das Unternehmen Luganskteplovoz. Am 3. Oktober 1995 wurde das Unternehmen zum ukrainischen Staatsbetrieb.
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