- Lozi (Volk)
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Die Lozi, auch Lotse oder Rotse, sind ein Volk, das überwiegend in Sambia und in geringerem Maße in Namibia lebt, das im 17. Jahrhundert als der Stamm Aalui aus dem Gebiet der heutigen Demokratischen Republik Kongo zugewandert ist und zunächst am Fluss Kabompo lebte, 300 Kilometer nordöstlich ihres heutigen Siedlungsgebietes.
Dort leben noch heute Menschen dieses Volkes. Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten einige von ihnen vom Kabompo an den Sambesi, wo sie 1864 die Makololo unterwerfen und ein eigenes Königreich errichten konnten. Es ist nicht klar, ob sie selbst von den Makololo zeitweise unterworfen waren. Ihre staatliche Organisation bildete sich erst nach 1864 heraus. Sie besteht aus drei Ständen: den Mitgliedern des königlichen Hofes, die für die Einhaltung der Riten und die Annahme der Tribute unterworfener Stämme zuständig waren, die Gebietshäuptlinge, die als Richter und Tributbeamte vor Ort wirkten, und die Offiziere, die in unterworfenen Orten die Ordnung aufrechterhielten. Bleibende Konflikte gab es nur mit den Menschen am Kafue.
In Südwestafrika (später Namibia) richtete die Apartheitsregierung von Südafrika 1974 ein autonomes Homeland für die Lozi ein. Es wurde zunächst Ostcaprivi genannt, später in Lozi umbenannt. Mit der Unabhängigkeit von Namibia wurde es abgeschafft.
Die Lozi sind überwiegend Christen, üben aber auch eine traditionelle Religion aus, die einen in den Himmel entrückten Schöpfergott Nyambi kennt. Er zeigt sich als Sonne, seine Frau Nailele als Mond. Auf der Basis dieser Vorstellung entwickelte sich ihr Königtum.
Bibliographie
- Caplan, Gerald L.: The Elites of Barotseland 1878-1969: A Political History of Zambia's Western Province. C. Hurst & Co., London, 1970
- Jalla, A. D: Litaba za Sicaba sa Malozi: History, Traditions and Legends of Barotseland. Produced for the use of the Colonial Office, African No. 1179, Second Edition, 1921.
Kategorien:- Ethnie in Sambia
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