Ls (Unix)

Ls (Unix)

ls ist ein durch POSIX und die Single Unix Specification definierter Befehl auf der Kommandozeile, der in Unix- und unixoiden-Systemen implementiert ist, um den Inhalt eines Verzeichnisses anzeigen zu lassen. ls ist eines der am häufigsten benutzen Unix-Kommandos. ls steht für „list segments“.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ein ls-Dienstprogramm erschien in der ursprünglichen Version von AT&T UNIX. Der Name leitet sich von einem ähnlichen Befehl in Multics ab.

Heute gibt es verschiedene Versionen von ls. Unter anderem gibt es die Version der Free Software Foundation als Teil der GNU Coreutils und die der BSD-Varianten, wie FreeBSD, OpenBSD, NetBSD und Apples Darwin. Beide sind freie Software und Open Source.

Funktion

Unix und unixoide Betriebssysteme kennen das Konzept des Arbeitsverzeichnisses, was nichts anderes bedeutet als die aktuelle eigene Position in der Hierarchie der ineinander verschachtelten Verzeichnisse. Ruft man nun ls ohne zusätzliche Parameter auf, zeigt es den Inhalt des Arbeitsverzeichnisses an. Der Benutzer kann zusätzlich eine beliebige Liste an Dateien und Ordnern angeben, wobei dann all diese Dateien und die Inhalte dieser Ordner aufgelistet werden.

Mit einem „.“ beginnende Dateien und Verzeichnisse werden hierbei standardmäßig nicht angezeigt, solange man dies nicht explizit mit der Option -a (für englisch all) wünscht, da unter unixartigen Betriebssystemen sogenannte versteckte Dateien und Ordner mit einem führenden Punkt gekennzeichnet werden.

Ohne Optionen stellt ls lediglich die Dateinamen in einer Liste dar. Dies macht es jedoch schwierig Dateityp, -berechtigungen und -größe festzustellen. Die gebräuchlichsten Optionen zur Anzeige dieser Informationen und zur Veränderung des Aussehens der Liste sind:

  • -l steht für Langformat; Darstellung des Unixdateityps (ob Datei, Verzeichnis, Verknüpfung, Pipe oder Gerätedatei), Dateiberechtigungen, Anzahl der „Hard Links“ auf die Datei, Besitzer, Benutzergruppe, Größe, Änderungsdatum und Dateiname.
  • -F hängt ein Zeichen an den Dateinamen an um die Datei zu charakterisieren; beispielsweise * für ein Programm und / für ein Verzeichnis. An normale Dateien wird kein Zeichen angehängt.
  • -R zeigt auch den Inhalt von Unterordnern mit an.

In einigen Systemen können mithilfe der Option --color (für GNU ls) beziehungsweise -G (bei FreeBSDs ls) verschiedene Dateitypen farblich hervorgehoben und unterschieden werden, statt dazu verschiedene Zeichen zu nutzen wie es mit -F der Fall wäre. Um zu bestimmen, welche Farbe zur Darstellung einer Datei genutzt wird, prüft GNU ls den Unixdateityp, die Dateiberechtigungen und die Dateinamenserweiterung, während hingegen das ls von FreeBSD nur den Unixdateityp und die Dateiberechtigungen hierfür heranzieht. Wird die Option für Farbunterscheidung von Dateien angegeben, sieht die Ausgabe etwa wie folgt aus:

 brw-r--r--    1 unixguy staff 64,  64 Jan 27 05:52 block         
 crw-r--r--    1 unixguy staff 64, 255 Jan 26 13:57 character     
 -rw-r--r--    1 unixguy staff     290 Jan 26 14:08 compressed.gz 
 -rw-r--r--    1 unixguy staff  331836 Jan 26 14:06 data.ppm      
 drwxrwx--x    2 unixguy staff      48 Jan 26 11:28 directory     
 -rwxrwx--x    1 unixguy staff      29 Jan 26 14:03 executable    
 prw-r--r--    1 unixguy staff       0 Jan 26 11:50 fifo          
 lrwxrwxrwx    1 unixguy staff       3 Jan 26 11:44 link -> dir   
 -rw-rw----    1 unixguy staff     217 Jan 26 14:08 regularfile   

Auf vielen Systemen muss man jedoch die Option für Farbhervorhebung nicht gesondert angeben, da diese zumeist mittels eines Aliases in der Konfiguration der Kommandozeile bereits automatisch vorausgewählt ist. Weitere Beispiele für beliebte Aliase sind ll für ls -l und l für ls, um Tipparbeit bei diesen häufig genutzten Befehlsvarianten zu sparen.

Aufrufbeispiel

Anhand des folgenden Beispiels wird die Ausgabe von ls unter Nutzung zweier verschiedener Parameter demonstriert:

$ pwd
/home/fred
$ ls -l
drwxr--r--   1 fred  editors   4096  drafts
-rw-r--r--   1 fred  editors  30405  edition-32
-r-xr-xr-x   1 fred  fred      8460  edit
$ ls -F
drafts/ 
edition-32 
edit*

Benutzer „fred“ hat in diesem Beispiel einen „drafts“ genannten Ordner, eine gewöhnliche Datei mit Namen „edition-32“ und ein Programm „edit“ innerhalb seines Benutzerverzeichnisses. ls stellt dabei die eingestellten Dateiberechtigungen für den Dateibesitzer, die Benutzergruppe und alle übrigen Benutzer in der für Unix-Dateirechte üblichen Kurzschreibweise jeweils in Dreierblöcken dar.

Sonstiges

ls kann auch als Kommando in einer FTP-Session verwendet werden, siehe dazu das Unix-Kommando ftp

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Unix — (officially trademarked as UNIX, sometimes also written as Unix with small caps) is a computer operating system originally developed in 1969 by a group of AT T employees at Bell Labs, including Ken Thompson, Dennis Ritchie, Douglas McIlroy, and… …   Wikipedia

  • UNIX — Ken Thompson und Dennis Ritchie Basisdaten Entwickler …   Deutsch Wikipedia

  • Unix — Kommandozeile (Unix Prompt) Basisdaten Entwickler Ken Thompso …   Deutsch Wikipedia

  • Unix — (registrado oficialmente como UNIX®) es un sistema operativo portable, multitarea y multiusuario; desarrollado, en principio, en 1969 por un grupo de empleados de los laboratorios Bell de AT T, entre los que figuran Ken Thompson, Dennis Ritchie y …   Wikipedia Español

  • UNIX — UNIX, parfois écrit « Unix », avec des petites capitales, est un système d exploitation multitâche et multi utilisateur créé en 1969, conceptuellement ouvert et fondé sur une approche par laquelle il offre de nombreux petits outils… …   Wikipédia en Français

  • Unix — (marque déposée officiellement comme UNIX, parfois aussi écrit comme Unix avec les petites capitalisations) est le nom d un système d exploitation multitâche et multi utilisateur créé en 1969, conceptuellement ouvert et fondé sur une approche par …   Wikipédia en Français

  • Unix time — Unix time, or POSIX time, is a system for describing points in time, defined as the number of seconds elapsed since midnight Coordinated Universal Time (UTC) of January 1 1970, not counting leap seconds. It is widely used not only on Unix like… …   Wikipedia

  • Unix-подобная операционная система — Генеалогическое дерево UNIX подобных ОС UNIX подобная операционная система (иногда сокр. *nix)  система, которая образовалась под влиянием UNIX. Термин включает свободные/открытые операционные системы, образованные от UNIX компании …   Википедия

  • UNIX — 〈[ju:nıx] EDV〉 Betriebssystem für Computer, das zum großen Teil in der Programmiersprache C geschrieben ist [engl.] * * * UNIX   [ursprünglich UNICS, Abk. für Uniplexed Information and Computing System, dt. »nicht multiplextes (vielseitiges)… …   Universal-Lexikon

  • UNIX-Kommandos — Unix Systeme zeichnen sich durch eine Vielzahl von Kommandos aus, mit denen sich über eine Shell das Betriebssystem bedienen lässt. Die Syntax dieser Kommandos weicht unter den verschiedenen Systemen voneinander ab. Es existieren die beiden… …   Deutsch Wikipedia

  • Unix-Befehle — Unix Systeme zeichnen sich durch eine Vielzahl von Kommandos aus, mit denen sich über eine Shell das Betriebssystem bedienen lässt. Die Syntax dieser Kommandos weicht unter den verschiedenen Systemen voneinander ab. Es existieren die beiden… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”