- Lucius Shepard
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Lucius Shepard (* 21. August 1947 in Lynchburg, Virginia) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction- und Fantasy-Autor.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Seine ersten Kurzgeschichten erschienen 1983 während der Cyberpunk-Bewegung, sein erster Roman Green Eyes (dt. Grüne Augen) erschien 1984.
Für seine Werke wurde der Autor mehrfach ausgezeichnet, 1985 gewann er den John W. Campbell Award als bester neuer Autor, gefolgt vom Nebula Award für seine Erzählung R&R, welche 1987 Teil seines Romans Life During Wartime (dt. Das Leben im Krieg) wurde. Seine Novelle Barnacle Bill the Spacer gewann den Hugo im Jahre 1993.
Shepard lebt in Vancouver (Washington).
Themengebiete und Entwicklung
Während seiner schriftstellerischen Laufbahn behandelte Shepard verschiedenste Thematiken. Am Anfang war Mittelamerika ein zentrales Thema seines Schreibens: eindeutig als Science Fiction erkennbare Geschichten über zukünftige High-Tech Dschungelkriege (z.B. R&R und Salvador) sowie Erzählungen, die eher dem sog. magischen Realismus zuzuordnen sind (wie Black Coral und The Jaguar Hunter) und in welchen er sich mit kulturellen Zusammenstößen befasst. In verschiedenen Interviews vertrat er die Ansicht, dass die Regierung Bush einen Angriff auf diese Region starten würde.
In den 90er Jahren wurden es in Bezug auf Science Fiction eher ruhig um Shepard, er kehrte erst gegen Ende des Jahrzehnts mit Werken wie der Novelle Radiant Green Star (welche mit dem Locus Award im Jahre 2001 ausgezeichnet wurde) zurück. Obwohl er noch immer thematisch auf Mittelamerika angelegte Fiction schreibt, haben sich seine Interessen eher Richtung Norden bewegt; vor kurzem veröffentlichte er die zwei Novellen Ein Handbuch Amerikanischer Gebete (erschienen bei der Edition Phantasia) und Viator, welche beide in Nordamerika angesiedelt sind. Des Weiteren publizierte er in letzter Zeit einige Werke in denen Kultur und Geographie nur nebensächlich sind (seine Erzählung Jailwise als wichtiges Beispiel), sich breiteren Fragen wie der Rolle der Gerechtigkeit in der Gesellschaft zuwenden.
Viele von Shepards neueren Arbeiten sind der Sachliteratur zuzuordnen, so erforschte er für einige Zeit die sog. Freight Train Riders of America und schrieb sowohl Fiction als auch Non-Fiction über diese Erfahrungen. Beim Magazin The Magazine of Fantasy and Science Fiction sowie www.electricstory.com ist er regelmäßiger Filmrezensent, seine Rezensionen häufig beeinflusst von seiner Geringschätzung des derzeitigen Zustands des amerikanischen Films.
Werke
- Romane & Erzählungen
- Green Eyes (dt. Grüne Augen), 1984
- Life During Wartime (dt. Das Leben im Krieg), 1987
- The Scalehunter's Beautiful Daughter (Erzählung), 1988
- The Father of Stones (Erzählung), 1989
- Kalimantan (Erzählung), 1990
- The Golden (dt. Die Spur des goldenen Opfers), 1993
- The Last Time, 1995
- Valentine, 2002
- Aztechs (dt. Aztech), 2003
- Louisiana Breakdown (dt. Endstation Louisiana), 2003
- Floater, 2003
- A Handbook of American Prayer (dt. Ein Handbuch Amerikanischer Gebete), 2004
- Viator. 2004
- Sammlungen
- The Jaguar Hunter, 1987
- The Ends of the Earth, 1990
- Sports & Music, 1994
- Vermillion (Comicbuchserie, Texter), 1996–1997
- Barnacle Bill the Spacer and Other Stories, 1997
- Two Trains Running, 2004
- Online verfügbare Werke
- The Night of White Bhairab
- Liar's House
- A Walk in the Garden
- Jailwise
- Senor Volto
- Emerald Street Expansions
- Over Yonder
- AZTECHS
- The Jaguar Hunter
Kritik
- Colin Greenland über Grüne Augen: "Die vordergründige Handlung, das Gejagtsein durch eine feindliche Landschaft, begleitet von Leiden, Selbsterkenntnis und wachsender Liebe, ist der irdische Rahmen für eine vielschichtige messianische Zuspitzung, die immer mehr von ihrem eigenen halluzinatorischen Strudel davongetragen zu werden droht. Die gespannte Kraft des Stils enthält alle krampfhaften Zuckungen sinnlicher und visionärer Art, die sie verursacht. Mit diesen Roman, seinem ersten, verschafft sich Lucius Shepard sofort einen Platz in der Gesellschaft der Science Fiction-Autoren..."[1]
- Sascha Mamczak über Das Leben im Krieg: "Life during Wartime ist um Längen besser als Shepards weit überschätzter Erstlingsroman Green Eyes, an seine Novellen und Kurzgeschichten reicht er jedoch nicht heran. So ist R & R, die Novelle, die dem Roman zugrunde liegt und das erste Kapitel darstellt, sein bestes Stück. Im Laufe der Handlung wird die Geschichte unglaubwürdiger - und immer pathetischer... Tiefe geben seinem Buch die Charaktere, in die der Krieg Wunden geschlagen hat: Der General, der mit seinem Kampfanzug als 'Monster' einen uralten Mythos am Leben erhält, Nate, der mit PSI-Kräften Schmetterlinge zum Töten abrichtet, der strahlenverseuchte Tully, der auf der Veranda sitzt und gegen die Traurigkeit kämpft."[2]
Literatur
- Rafael Sa'adah: Ein Gespräch mit Lucius Shepard. In: Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr IV. Ausgabe 1989, Wilhelm Heyne Verlag, München, ISBN 978-3453031395, S. 405–461.
Quellen
- ↑ Vgl. Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 1990, Wilhelm Heyne Verlag München, ISBN 3-453-03905-X, S. 666.
- ↑ In: Der Golem. Jahrbuch zur phantastischen Literatur 1989, hrsg. von Harald Junker, Udo Klotz und Gerd Rottenecker, Freiberg 1990, ISSN 0937-5880, S. 98f.
Weblinks
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