- Ludwig Boltzmann Gesellschaft
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Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG), benannt nach dem österreichischen Physiker Ludwig Boltzmann, ist eine österreichische Trägerorganisation für außeruniversitäre Forschung im Bereich Medizin, Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften und betreibt Ludwig Boltzmann Institute und Ludwig Boltzmann Cluster.
Der Gründungsgedanke der LBG im Jahr 1961 war es, Forschungsinstitute für jene hoch spezialisierten Fachbereiche zu gründen, die vom etablierten Wissenschaftssystem der Nachkriegszeit zu wenig beachtet wurden. Das erste Ludwig Boltzmann Institut (LBI) widmete sich ab 1965 der Festkörperphysik.
Die Zahl der Ludwig Boltzmann Institute wuchs bis 1999 auf 131 Institute und sogenannte "Forschungsstellen". So erhielten beispielsweise Primarien ein LBI an Krankenhäusern, um auch Forschung betreiben zu können. Allerdings gab es früher weder strukturelle Vorgaben, noch Geld für Infrastruktur oder Projekte. Es entstand eine gewisse "Türschildindustrie", die zu Ambivalenzen innerhalb der LBG führte: in der Öffentlichkeit galt das Label "Ludwig Boltzmann Institut" als ehrenvoll, in der Science Community dagegen weniger.
Um dem historisch bedingten "Wildwuchs" ein Ende zu bereiten und moderne Strukturen zu schaffen, begann 2002 der Strategieprozess zum Relaunch der LBG. Unter Beiziehung eines "Sounding Boards" aus namhaften Wissenschaftlern und Experten für Forschungsmanagement wurden Richtlinien als objektivierte Entscheidungsgrundlage für Institutsgründungen erarbeitet. Es wurden Evaluierungsmaßnahmen und Qualitätskontrollen eingeführt, die internationalen Standards entsprechen und von internationalen Forschern der jeweiligen Bereiche für alle LBIs und Cluster durchgeführt werden.
Auf dieser Basis erfolgte 2004 die erste Ausschreibung für Ludwig Boltzmann Institute neuen Stils und die Gründung der gemeinnützigen Ludwig Boltzmann Gesellschaft GmbH als 100-prozentige Tochter der LBG und Trägerorganisation für die neuen Institute.
Parallel dazu wurde eine Evaluierung der bestehenden, im Verein befindlichen Institute durchgeführt. Als Resultat wurden bis 2006 ein Großteil der alten Institute geschlossen. Einige wurden zu thematischen Clustern zusammengeführt und manche in Adaptierung an die neuen Richtlinien weitergeführt. Ein besonderes Merkmal von Ludwig Boltzmann Instituten ist die Kooperation mit institutionellen Partnerorganisationen.
Inhaltsverzeichnis
LBIs seit 2004
- LBI für Europäische Geschichte und Öffentlichkeit
- LBI für Geschichte und Theorie der Biographie
- LBI für Health Promotion Research
- LBI für Health Technology Assessment
- LBI für Krebsforschung
- LBI für Klinisch-Forensische Bildgebung
- LBI für Medien.Kunst.Forschung
- LBI für Neulateinische Studien
- LBI für Archäologische Prospektion
Weitere LBIs
- LBI für Altersforschung
- LBI für Angewandte Gerontologie
- LBI für Chronisch Obstruktive Lungenkrankheiten
- LBI für Elektrostimulation und physikalische Rehabilitation
- LBI für Experimentelle und Klinische Traumatologie
- LBI für Menschenrechte
- LBI für Operative Laparaskopie
- LBI für Osteologie
- LBI für wirtschaftshistorische Prozessanalyse
- LBI für Retinologie und biomikroskopische Laserchirurgie
- LBI für Sozialpsychiatrie
- LBI für Stadtethologie
- LBI für Stadtgeschichtsforschung
- LBI für Suchtforschung
- LBI für Lungengefäßforschung
Cluster
- Cluster Rheumatologie, Balneologie und Rehabilitation
- Cluster Geschichte
- Cluster Kardiovasculäre Forschung
- Cluster Oncology
- Cluster Translational Oncology
- Cluster Orthopädie
- Cluster Recht
- Cluster Urologie
Weblinks
Kategorien:- Österreichische Organisation
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