Ludwig Freiherr von Wohlgemuth

Ludwig Freiherr von Wohlgemuth
Ludwig Freiherr von Wohlgemuth, Lithographie von Joseph Kriehuber 1849

Ludwig Freiherr von Wohlgemuth (* 25. Mai 1788 in Wien; † 18. April 1851 in Budapest) war ein österreichischer General und Kommandeur des Maria-Theresien-Ordens.

Leben

Mit acht Jahren trat er in die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt ein. Nach Abschluss seiner Ausbildung wurde er 1805 Fähnrich im k.k. Infanterieregiment Nr. 56. Er nahm als Subalternoffizier an den Feldzügen von 1809 und 1813/15 teil. Ab 1814 war er Professor für Mathematik an der Wiener Neustädter Akademie. Seine hervorragenden Lehrmethoden erregten die Aufmerksamkeit Erzherzog Johanns. 1821 wurde er Hauptmann und 1831 Major. Nach weiterem Truppendienst wurde er 1836 zum Oberst befördert und zum Kommandanten des k.k. Infanterieregiments Nr. 40 ernannt. 1844 wurde er Generalmajor und Brigadier beim I. Armeekorps in Mailand. Als es im Revolutionsjahr 1848 in Norditalien zum Krieg kam, hatte Wohlgemuth Gelegenheit, seine besondere militärische Begabung unter Beweis zu stellen. Er behauptete sich während der fünftägigen Straßenkämpfe in Mailand, deckte dann mit der Nachhut den Rückzug Radetzkys und bezog schließlich Vorpostenstellungen bei Goito und Valeggio. Nachdem er dort länger gegen überlegene piemontesische Kräfte Widerstand geleistet hatte, beteiligte er sich erfolgreich an den Gefechten bei Pastrengo (28./30. 4.), Curtatone (29. 5.), Goito (30. 4.), Vicenza (10. 6.) und an der Schlacht bei Custoza (24. 6.). Für Valeggio und Pastrengo wurde ihm der Maria-Theresien-Orden verliehen. Schließlich wurde er noch vor Jahresende zum Feldmarschallleutnant befördert und in den Freiherrnstand erhoben. Im März 1849 nahm er entscheidenden Einfluss auf den Kampfverlauf der Schlachten bei Mortara (21. 3.) und Novara (23. 3.) und erwarb dadurch auch das Kommandeurkreuz des Maria-Theresien-Ordens. Anschließend wurde er gegen die aufständischen Ungarn in die Slowakei entsandt. Er erhielt das Kommando des IV. Armeekorps und siegte am 21. 6. im Verein mit den Russen bei Pered. Mit der Einnahme von Raab (28. 6.) und den beiden Schlachten von Komorn (2. u. 11. 7.), die er durch sein Eingreifen entschied, beendete er sein kriegerisches Wirken. 1849 wurde er Inhaber des k.k. Infanterieregiments Nr. 16 und Zivil- und Militärgouverneur von Siebenbürgen. 1851 wurde er zum Ehrenbürger von Hermannstadt ernannt. Auf einer Fahrt nach Wien erkrankte er und starb in Budapest.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 43, S. 717 ff. (Oscar Criste)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ludwig von Wohlgemuth — Ludwig Freiherr von Wohlgemuth, Lithographie von Joseph Kriehuber 1849 Ludwig Freiherr von Wohlgemuth (* 25. Mai 1788 in Wien; † 18. April 1851 in Budapest) war ein österreichischer General und Kommandeur des Maria Theresien Ordens …   Deutsch Wikipedia

  • Wohlgemuth [2] — Wohlgemuth, 1) Michael, geb. 1434 in Nürnberg; Maler, Bildschnitzer u. Kupferstecher der Oberdeutschen Schule, Lehrmeister Albrecht Dürers; starb 1519 in Nürnberg. Derbheit der Form u. des Ausdrucks, leuchtende Farbe, scharf gebrochene Fallen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Liste von Militärs/W — Militärpersonen   A B C D E F G H I J K L M N O P …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Wohlgemuth — General Karl Wohlgemuth (2. v. l.) begleitet den Bundespräsidenten beim Abschreiten einer Ehrenkompanie. Residenzplatz, Salzburg. Karl Wohlgemuth (* 15. September 1917 in Wien; † 29. Augu …   Deutsch Wikipedia

  • Kaiserliches Kürassierregiment K 14 von 1672/2 — Helm eines Dragoneroffiziers Der Verband war 1672 als Caraffa Cürassiere für die kaiserlich habsburgische Armee errichtet worden. Aus diesem entwickelte sich im Laufe der Zeit bis hin zur k.u.k. Armee innerhalb der Österreichisch Ungarischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Begräbnisstätten bekannter Persönlichkeiten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien …   Deutsch Wikipedia

  • Gubernator von Siebenbürgen — war der Titel des Vorsitzenden der zivilen Verwaltung in Siebenbürgen vom Beginn der habsburgischen Herrschaft an; von 1849 bis zum österreichisch ungarischen Ausgleich 1867 war die Funktionsbezeichnung (Zivil )Gouverneur in Gebrauch[1]. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Lemberg — Die folgende Liste enthält die in Lemberg geborenen sowie zeitweise lebenden Persönlichkeiten, chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 In Lemberg geborene… …   Deutsch Wikipedia

  • Feldmarschall-Leutnant — Feldmarschalleutnant der k.u.k. Armee Feldmarschalleutnant (abgekürzt: FML) war ein militärischer Dienstgrad. Die Würde kam in Deutschland gleichzeitig mit der des Feldmarschalls auf. Der Kriegsherr pflegte einem Marschall einen „Untermarschall“… …   Deutsch Wikipedia

  • Feldmarschallleutnant — Feldmarschalleutnant der k.u.k. Armee Feldmarschalleutnant (abgekürzt: FML) war ein militärischer Dienstgrad. Die Würde kam in Deutschland gleichzeitig mit der des Feldmarschalls auf. Der Kriegsherr pflegte einem Marschall einen „Untermarschall“… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”