Ludwig Freiherr von Welden

Ludwig Freiherr von Welden

Ludwig Freiherr von Welden (* 16. Juni 1780 in Laupheim; † 7. August 1853 in Graz) war ein österreichischer Feldzeugmeister.

Ludwig Freiherr von Welden, Lithographie von Josef Kriehuber

Leben

Er trat 1798 zunächst in württembergische Dienste und nahm an den Feldzügen 1799-1800 gegen Frankreich teil. 1802 ging er in österreichische Dienste über, geriet 1809 in französische Gefangenschaft, wurde aber bald ausgetauscht, so dass er als Major der Schlacht bei Aspern beiwohnen konnte.

1812 wurde er Generalstabsoffizier im Hauptquartier des Fürsten Schwarzenberg. Als Oberstleutnant bei dem Stab der Armee in Italien zeichnete er sich 1814 mehrfach aus, und nach der Einnahme von Mantua wurde ihm der Auftrag erteilt, das französische Heer, das dort kapituliert hatte, ins südliche Frankreich zurückzuführen. 1815 diente er im Generalstab der gegen Murat aufgestellten Armee, wurde Oberst und 1816 Brigadier des Pionierkorps.

Hierauf stand er eine Zeit lang dem topographischen Büro vor, machte den Feldzug gegen Piemont von 1821 als Chef des Generalstabs mit und dirigierte dann die militärische Landesbeschreibung. Aus dieser Zeit stammt seine Monographie „Der Monte Rosa“ (Wien 1824).

Von 1832 bis 1838 war er Bevollmächtigter bei der Bundes-Militärzentralkommission in Frankfurt. Seit 1836 Feldmarschallleutnant, erhielt er 1838 das Divisionskommando in Graz, 1843 das Generalkommando in Tirol. Beim Aufstand der Lombardei 1848 wusste er die Verbindung Radetzkys mit den Erblanden zu sichern und leitete die Einschließung Venedigs.

Im September 1848 wurde er zum Zivil- und Militärstatthalter in Dalmatien ernannt und nach der Einnahme von Wien in gleicher Eigenschaft dahin versetzt. Im April 1849 erhielt er nach Windischgrätz Niederlagen mit dem Rang eines Generalfeldzeugmeisters das Oberkommando der Armee in Ungarn, übernahm aber, nach der Einnahme Ofens durch die Ungarn im Mai durch Haynau ersetzt, wieder seinen Posten in Wien.

Seit 1851 wegen seiner zerrütteten Gesundheit in den Ruhestand versetzt, starb er 7. August 1853 in Graz, wo ihm zum Dank für die Schöpfung der Parkanlagen am Schlossberg 1859 ein Standbild (von Bildhauer Hans Gasser) errichtet wurde. Einen weiteren Verdienst erwarb er sich durch die Stiftung eines nach ihm benannten Invalidenfonds.

1869 wurde die Weldengasse in Wien-Favoriten nach ihm benannt.

Bibliographie

  • Episoden aus meinem Leben. 3. Ausg., Graz 1855
  • Der Krieg der Österreicher in Italien gegen die Franzosen in den Jahren 1813 und 1814
  • Geschichte der Feldzüge der österreichischen Armee 1848 und 1849 (von beiden neue Ausgaben, Wien 1875)
  • Der Feldzug der Österreicher gegen Russland 1812 (das. 1870)
  • Der Krieg von 1809 zwischen Österreich und Frankreich (das. 1872)
  • Ludwig Freiherr von Welden in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich, Band 54, 1886 [1]


Weblinks

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ludwig Joseph von Welden — Ludwig Joseph Freiherr von Welden auf Laubheim und Hohenaltingen (* 11. Mai 1727 in Hohenaltingen; † 15. März 1788 in Freising) war ein deutscher Fürstbischof in Freising. Leben E …   Deutsch Wikipedia

  • Ludwig Joseph Freiherr von Welden — auf Laubheim und Hohenaltingen (* 11. Mai 1727 in Hohenaltingen; † 15. März 1788 in Freising) war ein deutscher Fürstbischof in Freising. Er wurde 1750 zum Priester geweiht. Ende des Jahres 1768 erfolgte die Wahl zum Bischof von Freising, nachdem …   Deutsch Wikipedia

  • Ludwig von Welden — Ludwig Freiherr von Welden, Lithographie von Josef Kriehuber Ludwig Freiherr von Welden (* 16. Juni 1780 in Laupheim; † 7. August 1853 in Graz) war ein österreichischer Feldzeugmeister und zeitweise Oberkommandierender der Armee des Kaisertums… …   Deutsch Wikipedia

  • Franz von Welden — Ludwig Freiherr von Welden (* 16. Juni 1780 in Laupheim; † 7. August 1853 in Graz) war ein österreichischer Feldzeugmeister. Ludwig Freiherr von Welden, Lithographie von Josef Kriehuber Leben …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Freiherr von Zu Rhein — Friedrich Carl, Freiherr von Zu Rhein (* 7. Februar 1802 in Würzburg; † 15. September 1870 in ebenda) war ein königlich bayerischer Jurist und Verwaltungsbeamter. Er war Regierungspräsident der Oberpfalz und von Unterfranken und zeitweilig… …   Deutsch Wikipedia

  • Welden (Begriffsklärung) — Welden ist der Name der Gemeinde Welden im Landkreis Augsburg, siehe Welden der Name des Dorfes Welden, das zur Gemeinde Fuchstal im oberbayerischem Landkreis Landsberg am Lech gehört, siehe Welden (Fuchstal) der Name eines Stadtteils von… …   Deutsch Wikipedia

  • Ludwig Huber (Regierungspräsident) — Ludwig Huber (* 26. Mai 1868 in München; † 13. März 1931 ebenda) war ein deutscher Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker. Leben und Beruf Huber studierte Rechtswissenschaften, trat anschließend in den bayerischen Verwaltungsdienst ein und war… …   Deutsch Wikipedia

  • Welden — Welden, Franz Ludwig, Freiherr von, österreich. Feldzeugmeister, geb. 16. Juni 1782 zu Laupheim in Württemberg, gest. 7. Aug. 1853 in Graz, trat 1798 in württembergische Dienste und nahm an den Feldzügen 1799–1800 gegen Frankreich teil. 1802 ging …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Welden — Welden, altadelige oberschwäb. Familie. W., Ludwig Freiherr von, geb. 1782 zu Laupheim in Württemberg, seit 1802 im österr. Militärdienst, 1836 Feldmarschall Lieutenant, besetzte 1848 die Romagna, war nach den Oktoberereignissen Commandant in… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Liste von Militärs/W — Militärpersonen   A B C D E F G H I J K L M N O P …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”