Ludwigsturm (Ludwigshöhe)

Ludwigsturm (Ludwigshöhe)
Ludwigsturm auf der Ludwigshöhe

Die Ludwigshöhe Darmstadt, der sogenannte Bessunger Hausberg, ist ein historischer Ausflugsort Darmstädter Bürger und naturverbundener Menschen im Süden von Darmstadt. Ihr Name geht auf Großherzog Ludwig I. von Hessen und bei Rhein zurück.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schon Anfang des 19. Jahrhunderts als Ausflugsziel entdeckt, wuchs der Besucherstrom von Jahr zu Jahr an. Nach dem Bau eines kleinen Holztempels wurde im Jahre 1838 ein massives Gasthaus errichtet, welches im Laufe der Jahre stetig um- und ausgebaut wurde. Gekrönt wurde das Ausflugsziel durch das Errichten eines 28 m hohen Aussichtsturms, dem Ludwigsturm, der durch Wilhelm Schwab, einem Gründungsmitglied der Darmstädter Bauverein AG, gespendet wurde. Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges war die Ludwigshöhe ein selbsternannter Luftkurort und eines der beliebtesten Ausflugsziele Deutschlands. Ein großes Hotel-Restaurant mitsamt Aussichtsterrasse, Ludwigsturm, Musiktempel, Skisprungschanze und einer Bob- und einer Rodelbahn im Winter erwartete den Besucher. Während des 2. Weltkrieges wurde das Hotel-Restaurant durch die Deutsche Luftwaffe/Wehrmacht genutzt und Ende März 1945 von ihr angezündet und gesprengt.

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360° Panorama der Ludwigshöhe. In der Bildmitte ist die Volkssternwarte zu erkennen.
360° Panorama der Ludwigshöhe. In der Bildmitte ist die Volkssternwarte zu erkennen.

Die Ludwigshöhe in den Kriegsjahren 1939-1945

Folgender Text entnommen von Buch Die Ludwishöhe Der Bessunger Hausberg von Thomas Deuster: „Die Ludwigshöhe – Der Bessunger Hausberg“, Toeche-Mittler Verlag Darmstadt:

... In den großen Kellergewölben lagerte die Wehrmacht ihre zu damaliger Zeit hochmodernen fernmelde- und funkmeldetechnischen Anlagen. Durch Tieffliegerangriffe, die den Turm und den Flakstellungen zerstörten. Viele Angriffe verfehlten ihr Ziel, da die Ludwigshöhe strategisch sehr günstig lag. Die Zerstörung des Gebäudekomplexes hatte einen ganz anderen Grund. Nachdem die Luftwaffe gegen Ende des Krieges ihre Stellungen auf der Ludwigshöhe räumte, sollte sie auch für die Zerstörung des beliebten Ausflugsziel verantwortlich gemacht werden. Ein auf der Ludwigshöhe stationierter Major aus dem Fränkischen machte in den siebziger Jahren bei einem Besuch des alten Befehlsstandes folgende Aussage: "Nachdem es beschlossene Sache war, den Standort aufzugeben, kam von höchster Ebene aus Berlin der Befehl, das Hotel-Restaurant mitsamt den fernmeldetechnischen Anlagen zu sprengen. Nichts sollte den Alliierten an moderner Technik in die Hände fallen" ("Nero-Befehl" Adolf Hitlers am 19. März 1945). ...

Nach mehreren Jahren Bewirtschaftung in einer ehemaligen Wehrmachtsbaracke („Cafe-Restaurant Ludwigshöhe“) östlich des Ludwigsturms gab es Pläne die Ludwigshöhe großflächig zu bebauen. Das „Cafe-Restaurant Ludwigshöhe“ schloss Anfang der 1960er Jahre für immer seine Pforten und die Ruine des ehemals stolzen „Hotel-Restaurant Ludwigshöhe“ wurde abgetragen. Das Großprojekt „Hotel Ludwigshöhe“ eines großen Hotelkonzerns wurde nach einigen Jahren zum Glück verworfen. Danach ging es mit der Ludwigshöhe als familiäres Ausflugsziel wieder bergauf. Einen großen Beitrag für die Wiederherstellung dieses Ausflugsziels im kleinen Rahmen leistete dabei die Bürgeraktion Ludwigshöhe, die heutige Bürgeraktion Bessungen/ Ludwigshöhe e.V. Nun erfreut sich die Ludwigshöhe mit der Einkehrmöglichkeit „Ludwigsklause“ wieder steigender Beliebtheit.

Der Ludwigsturm ist während der Öffnungszeiten der „Ludwigsklause“ wieder begehbar und bietet eine schöne Aussicht. Die historische Aussichtsterrasse, der Balkon Darmstadts, unterhalb des Turms beschert dem Besucher einen imposanten Blick auf ganz Darmstadt, in die Rheinebene, bis nach Frankfurt am Main und zum Taunus. Während der Frühlings-, Sommer- und Herbstmonate weht nach altem Vorbild wieder eine Fahne auf dem Ludwigsturm und bereichert das Stadtbild Darmstadts.

Seit Mitte/Ende 2003 gibt es die Vision eines Bessunger Ingenieurs und Buchautors, die alte "Ludwigsklause" abzutragen und das Gelände um die Klause zu renaturieren. Ein Neubau der Ludwigsklause als "Ausflugscafe Ludwigshöhe" soll westlich des Turmes mit Blick auf Darmstadt und das Umland neu entstehen und die Reaktivierung der alten Aussichtsterrasse des ehemaligen Hotel-Restaurants Ludwigshöhe als Biergarten mit "imposanten Blick auf Darmstadt" beinhalten. Dabei soll das gemütliche Ambiente und auch die Kapazität der Sitzplätze im Inneren des in der Vision existierenden Ausflugscafe der alten "Ludwigsklause" ähnlich sein. Die Ludwigshöhe und ihr neues Cafe sollen auch wie heute die alte "Ludwigsklause" nur per Fuß oder Rad erreichbar sein. Es ist als End-, Mittel- oder Ausgangspunkt für Wanderungen vorgesehen. Eine Wanderkarte bietet Rundwanderwege, Kurzwanderwege und Wanderwege von öffentlichen Parkplätzen zur Ludwigshöhe inklusive Minutenangabe an.

Am 24. September 2007 ist der Ludwigsturm 125 Jahre alt geworden.

Zitat: „Schönster Ort in Darmstadts Näh’, lebe hoch die Ludwigshöh’.“

Sonstiges

Auf der Ludwigshöhe befindet sich auch die Volkssternwarte Darmstadt.

Literatur

  • „Die Ludwigshöhe – Der Bessunger Hausberg“, Toeche-Mittler Verlag Darmstadt
  • "Der Bismarckturm und Waldpark Marienhöhe", Toeche-Mittler Verlag Darmstadt
  • "Wanderkarte – Historische Ausflugsziele rund um die Ludwigshöhe", Toeche-Mittler Verlag Darmstadt

Weblinks

49.8430555555568.6608333333333242Koordinaten: 49° 51′ N, 8° 40′ O


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