Luftschraubengetriebe

Das Luftschraubengetriebe (auch Propellergetriebe) dient der Optimierung der Propeller-Drehzahl bei luftschraubengetriebenen Luftfahrzeugen.

Ein Luftschraubengetriebe ist notwendig, wenn die Drehzahl des Motors zu hoch ist, um damit einen Propeller direkt anzutreiben. Das ist vor allem bei leistungsstarken Kolbenmotoren oder Kolbenmotoren mit hoher Nenndrehzahl sowie in jedem Fall bei Propellerturbinen notwendig. Viele Kolbenmotormuster niedriger und mittlerer Leistungsklassen mit relativ niedriger Nenndrehzahl können Propeller direkt antreiben. Dadurch ist kein Getriebe und das damit verbundene zusätzliche Gewicht nötig. Kolbenmotoren höherer Leistungsklassen benötigen Propeller mit größeren Durchmessern. Der Durchmesser und die Drehzahl des Propellers müssen dabei so bemessen sein, dass die Geschwindigkeit der Blattspitzen unterhalb der Schallgeschwindigkeit bleibt, da sonst die Effizienz eines Standardpropellers stark verringert und die Schallemission extrem erhöht werden würde. Aus diesem Grund wird die Wellendrehzahl durch ein Untersetzungsgetriebe verringert. Auch bei modernen, vergleichsweise hochtourigen Flugmotoren niedrigerer Leistungen muss die Drehzahl durch eine Untersetzung reduziert werden, wofür häufig Zahnriemen-Antriebe verwendet werden. Bei Propellerturbinen ist grundsätzlich ein Getriebe nötig, da die Antriebsturbinen Drehzahlen zwischen etwa 8000 und mehreren zehntausend Umdrehungen pro Minute erreichen.

Aufgrund der Anforderungen des Luftverkehrs werden an solche Getriebe hohe Ansprüche gestellt. Sie müssen besonders leicht und doch zuverlässig ausgeführt sein. Die übertragene Leistung liegt dabei zwischen etwa 10 kW bis über 10.000 kW

Es handelt sich in der Regel um ein ein- oder mehrstufiges Zahnradgetriebe mit einem Untersetzungsverhältnis von etwa i=1,3 bis 2,3 bei einem Kolbenflugmotor und etwa i=10 bis 15 bei einem Turboproptriebwerk. Hierbei kommen auch Planetenradgetriebe zum Einsatz.