- Lukasbild
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Als Lukasbild bezeichnet man ein religiöses Kultbild, das von Lukas dem Evangelisten eigenhändig gemalt worden sein soll. Zunächst wurde überliefert, Maria habe ihm zu Lebzeiten für ein Porträt Modell gesessen (vgl. Dobschütz 1899; Klein 1933 u.a.). Das Lukasbild zählt also nicht zu den "ungemalten Christusbildern" (Acheiropoieta), sondern bildet eine eigene Gattung.
Später veränderte sich die Legende dahingehend, die Madonna habe das Bild selbst vollendet, oder der Heilige Geist habe ein Wunder bewirkt. Eine andere Überlieferung besagt, das Bild sei durch den direkten Kontakt mit dem Körper, den es wiedergab, entstanden - es sei also eine Berührungsreliquie (vgl. Belting 1990, S.66).
Siehe auch
- Hodegetria
- Maphorion
- Maria Advocata
- Schweißtuch der Veronika
- Turiner Grabtuch
- Abgar-Bilder
- Bildverehrung, Ikonodulie
- Sudarion bzw. Sudarium, Mandylion und Sacro sindon
Literatur
- Hans Belting: Bild und Kult. Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst. Beck, München 1990, ISBN 3-406-34367-8.
- Ernst von Dobschütz: Christusbilder. Untersuchungen zur christlichen Legende. 2 Bände. Hinrichs, Leipzig 1899.
- Clemens M. Henze: Lukas der Muttergottesmaler. Ein Beitrag zur Kenntnis des christlichen Orients. Bibliotheca Alfonsiana, Leuven 1948.
- Dorothee Klein: St. Lukas als Maler der Maria. Ikonographie der Lukas-Madonna. Schloss, Berlin 1933, (Zugleich: Hamburg, Phil. Diss. 1933).
- Joseph Sauer: Die ältesten Christusbilder. Wasmuth, Berlin 1920, (Wasmuths Kunsthefte 7).
- Nikolaus Thon: Ikone und Liturgie. Paulinus-Verlag, Trier 1979, ISBN 3-7902-1403-5, (Sophia 19).
Weblinks
- http://www.kunstwissen.de/fach/f-kuns/b_mit/4.htm - Die Anfänge der Bildverehrung
- http://www.amertin.de/aufsatz/2002/unterscheidungen.htm - Unterscheidungen. Notizen zum Thema "Kunst und Christentum" von Andreas Mertin (2002)
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