Lusitano

Lusitano
Lusitano
Cheval lusitanien1.jpg
Wichtige Daten
Ursprung: Portugal
Hauptzuchtgebiet: Portugal
Verbreitung: in Europa
Stockmaß: 155–165 cm
Farben: alle Grundfarben
Haupteinsatzgebiet: Dressur, Hohe Schule

Der Lusitano ist eine portugiesische Pferderasse, die im Barocktyp steht.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrundinformationen zur Pferdebewertung und -zucht finden sich unter: Exterieur, Interieur und Pferdezucht.

Exterieur

Der Lusitano ist ein mittelgroßes Pferd von ca. 155–165 cm Stockmaß in abgerundeter Quadratform, oft mit leicht konvexem oder geradem Profil (Ramskopf). Seine Kruppe ist muskulös und leicht abfallend, anders als der Andalusier hat der Lusitano normalerweise kaum Knieaktion, keine bügelnden Bewegungen, jedoch raumgreifende und auch turniergeeignete Gänge. Er ist dabei extrem sitzbequem und wird auch von Reitern mit Rückenproblemen geschätzt. Die häufigste Farbe ist der Schimmel, es gibt jedoch auch Braune, Füchse und Palominos. Besonders begehrt da selten sind Rappen, Cremellos sowie Falben.

Interieur

Ihre Gelehrigkeit, besondere Menschenbezogenheit und herausragende Rittigkeit machen diese Rasse interessant für Freunde Iberischer Pferde, die einen zuverlässigen Partner für Freizeit und Sport suchen. Verwendung: Vielseitiges, gelehriges, jedoch auch anspruchsvolles Allroundpferd mit besonderer Veranlagung zur Hohen Schule, auch im internationalen Sport erfolgreich. Geeignet für Dressur (und hier besonders Klassische Reitkunst), Springen, Vielseitigkeit, als Kutschpferd, für Show- und Zirkuslektionen wie auch als treuer und nervenstarker Freizeitpartner.

Zuchtgeschichte

Der Lusitano ist eine der ältesten Pferderassen in Westeuropa. Der Ursprung dieser Rasse geht vermutlich auf das heute fast ausgestorbene Sorraia-Pferd zurück.

Der Lusitano ist eng mit der Pura Raza Española, der anderen namhaften Pferderasse der iberischen Halbinsel verwandt. Die Zuchtbücher dieser beiden Rassen sind erst seit 1912 getrennt. Trotz des gleichen genetischen Hintergrundes und eines sich über Jahrhunderte überschneidenden Zuchtgebietes gibt es Faktoren, anhand derer man die beiden Rassen unterscheiden kann. Für die unterschiedliche Entwicklung der beiden Rassen hatte die Einführung des Bodenstierkampfes in Spanien zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine große Bedeutung (siehe Stierkampf). Heute ist diese Variante des Stierkampfes in Spanien die Regel. Der erste Bourbonenkönig von Spanien Philipp V. verurteilte den damals noch allgegenwärtigen Reiterkampf und verbot ihn schließlich gegen den Widerstand spanischer Edelleute, aus deren Kreisen sich die berittenen Stierkämpfer rekrutierten. Die Abwendung des spanischen Hofes vom berittenen Stierkampf führte dazu, dass sich die Schwerpunkte der Pferdezucht in Spanien veränderten. Diese Änderungen zeigten ihre Auswirkungen im Gebäude der spanischen Pferde; in der Zucht wurde anstelle der Wendigkeit und Schubkraft eines Arbeitspferdes vermehrt auf die Tragkraft gesetzt. Die Zuchtselektion führte zu der auffällig hohen und weniger raumgreifenden Gangart der spanischen Pferde.[1]

Der Lusitano hingegen wird seit Jahrhunderten als Arbeitspferd gezüchtet und streng auf charakterliche Qualität und Nervenstärke selektiert. Auch heute noch werden die Lusitanos in Portugal zur Rinderarbeit verwendet und im berittenen Stierkampf wegen ihres unvergleichlichen Mutes hoch geschätzt. Für die Entstehung des modernen Lusitanos – so wie wir die Rasse heute kennen – sind drei Züchter und Bewahrer dieser kulturträchtigen Pferderasse und ihre jeweiligen Linienzuchten zu nennen: Manuel Tavares Veiga, Ruy d’Andrade und João Núncio.[2] Heute gibt es weltweit ca. 10.000 eingetragene reinrassige Lusitanos. Berühmt als mutige, schnelle und wendige Stierkampfpferde und inzwischen im großen Dressursport etabliert, finden die portugiesischen Lusitanopferde immer mehr Liebhaber.

Der portugiesische Zuchtverband (APSL – Associação Portuguesa de Criadores do Cavalo Puro e Sangue Lusitano) mit Sitz in Cascais kontrolliert in Zusammenarbeit mit den einzelnen Ländervertretungen das Zuchtbuch, um so die Reinheit und Qualität dieser alten Rasse beizubehalten. Die offizielle Vertretung des portugiesischen Stutbuches in Deutschland ist der 1992 gegründete Cavalo Lusitano e. V. Germany.

Einzelnachweise

  1. Arsénio Raposo Cordeiro: Lusitano – Iberiens stolze Pferderasse. 1991, S. 4.
  2. ebendort S. 5ff.

Literatur

  • Arsénio Raposo Cordeiro: Lusitano – Iberiens stolze Pferderasse. Cham 1991, ISBN 3-275-010190.
  • Elwyn Hartley Edwards: The new Encyclopedia of the Horse. London 1994, ISBN 3-8310-0844-2.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Lusitano – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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