- Lutte Ouvrière
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Lutte Ouvrière (LO, dt. Arbeiterkampf) ist eine trotzkistische Partei in Frankreich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Vorläufer der LO, die Groupe Communiste (IVème Internationale) (dt. Kommunistische Gruppe (Vierte Internationale)), später Union Communiste (Trotskyste) (dt. Kommunistische Union (Trotzkistisch)) entstand um 1939 um den rumänischen Immigranten David Korner (Deckname: Barta, 1914-1976); sie zeichnete sich durch ihre streng konspirative Arbeitsweise und die fast ausschließliche Fokussierung auf Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit aus. Die Organisation war in der Lage, die deutsche Besatzung Frankreichs 1940-1944 zu überleben und spielte beim großen Renault-Streik im April 1947 eine leitende Rolle. Die Gruppe zerfiel 1949 weitestgehend, Korner/Barta zog sich aus der Politik zurück. Einige übriggebliebene Aktivisten gründeten 1956 die Gruppe Voix Ouvrière (dt. Arbeiterstimme), aus dieser ging nach einem Organisationsverbot in Folge des Mai 68 die LO hervor.
Ihre Präsidentschaftskandidatin ist seit 1974 die inzwischen pensionierte Programmiererin und Bankangestellte Arlette Laguiller. Ihre Wahlergebnisse in Frankreich werden von keiner anderen trotzkistischen Partei in Westeuropa erreicht. Ihre besten Ergebnisse liegen in den Industrieregionen des Nordens, im Pariser Umland und in einigen Regionen Westfrankreichs. Zusammen mit der Ligue communiste révolutionnaire (LCR), einer anderen trotzkistischen Partei, stellte sie zu den Europawahlen 1999 und 2004 sowie zu den Regionalwahlen 2004 gemeinsame Listen auf. Bei der Europawahl 1999 erreichte die Liste 5,2 Prozent und zog mit fünf Sitzen ins Europäische Parlament ein. Bei der französischen Präsidentschaftswahl 2002 erzielte die Parteisprecherin Arlette Laguiller 5,7 Prozent.
Aktivitäten
Der Schwerpunkt der Aktivität der LO liegt in der Betriebsarbeit, neben der gleichnamigen Wochenzeitung (Auflage ca. 15.000 Stück) und dem theoretisch orientierten Monatsmagazin Lutte de Classe (dt. Klassenkampf) gibt die Partei hierfür mehrere hundert regelmäßig erscheinende lokale Betriebs- und Branchenzeitungen heraus. Auf Martinique und Guadeloupe existiert eine Schwesterorganisation namens Combat Ouvrier, mit anderen Zirkeln in Haiti, der Elfenbeinküste, den USA, Britannien, der Türkei und Spanien bilden diese die Union Communiste Internationaliste. Die Mitgliederzahl der LO ist nicht genau bekannt, sie dürfte zwischen 1.000 und 1.500 Vollmitgliedern liegen, zusätzlich kann von mehreren Tausend in regelmäßige Aktivitäten eingebundene Sympathisanten ausgegangen werden. Jedes Jahr zu Pfingsten veranstaltet die LO seit 1968 im Pariser Umland die Fête de Lutte Ouvrière, eines der größten Treffen der radikalen und revolutionären Linken in Westeuropa, wo bis zu 50.000 Menschen zusammenkommen.
Kritik und Spaltungen
Kritiker innerhalb der französischen Linken werfen der LO Arbeitertümelei und Ökonomismus sowie die Vernachlässigung anderer Bereiche (wie Antirassismus und die Frauenbewegung) sowie eine autoritäre interne Struktur (unter ihrem Leitungsmitglied Robert Bacia alias "Hardy" bzw. "Roger Girardot") und ein übertrieben konspiratives Gehabe vor. In den eigenen Reihen existiert mit der Fraction L'Etincelle (dt. Der Funke) eine organisierte Minderheit, andere organisationsinterne Kritiker, die Gruppe Voix des Travailleurs (VdT, dt. Stimme der Arbeiter) wurden 1997 aus der Partei ausgeschlossen, die VdT schloss sich 2000 der LCR an.
Weblinks
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