Lysogenie

Lysogenie

Als Lysogener Zyklus wird eine Vermehrungsform von Viren und Phagen bezeichnet, bei der die DNA vorübergehend ins Genom des Wirts integriert wird.

Inhaltsverzeichnis

Ablauf

  • Wirtszellen-Kontakt mit einem Virus (Adsorption)
  • „Injektion“ des Phagengenoms bzw. Freilegung (uncoating) der viralen Nukleinsäure (DNA oder RNA)
  • Integration des Virusgenoms in das Wirtsgenom (bei RNA-Viren erst Transkription in DNA, dann Integration)
  • ruht als Prophage bzw. Provirus
  • bei Induktion durch bestimmte Umweltfaktoren tritt das Virus in den lytischen Zyklus ein

Lysogener Zyklus bei Phagen

Neben den virulenten Phagen treten auch solche auf, die als temperent, also „gemäßigt“, bezeichnet werden. Diese Bezeichnung rührt daher, dass diese Phagen ihre Wirtszellen zwar infizieren, aber nicht unbedingt lysieren. Eine Lyse kann, muss jedoch nicht auftreten. Einen derartigen nicht-lytischen Infektionszyklus nennt man lysogen.

Der lysogene Zyklus verläuft im Prinzip zunächst analog zum lytischen Infektionszyklus, was Adsorption und Injektion angeht. Nach der Injektion tritt jedoch weder eine Eklipse auf, noch wird der Metabolismus der Wirtszelle auf die Phagenreproduktion umgestellt, sondern die Phagen-DNA lagert sich an das ringförmige Genom der Wirtszelle an und wird in dieses integriert.

Lysogener Zyklus beim Phagen Lambda

Integration des Lambda-Phagen-Genoms ins Wirtsgenom.

Beim E. coli-Phagen Lambda erfolgt diese Integration an einer definierten Stelle nahe dem gal-Operon und ist ein Rekombinationsvorgang. Hierbei werden mittels verschiedener Enzyme Wirts- und Phagen-DNA unter Bildung kohäsiver Enden geschnitten und anschließend neu verknüpft. Das Phagengenom wird nach Abschluss dieser Einlagerung nach André Lwoff Prophage genannt. Ein solcher Prophage kann auf unbestimmte Zeit im Erbgut der Wirtszelle integriert bleiben und bei jeder Zellteilung des Wirtes an dessen Tochterzellen weitergegeben werden – unter Umständen wird er dauerhaft in das Erbmaterial des Wirtes integriert und stellt damit eine Sonderform der Mutation dar.

Übergang vom lysogenen zum lytischen Zyklus

Eine Bakterienpopulation, die Prophagen enthält, wird als lysogen, d. h. ein lytisches Prinzip erzeugend, bezeichnet. Eine solche Kultur ist allerdings durchaus in der Lage, Phagen zu bilden, zum Beispiel nach einer (geringfügigen, da UV-Strahlung eines der wenigen Mittel ist, um Viren nachhaltig zu schädigen) UV-Bestrahlung oder Zugabe von mutagenen Substanzen. Hierbei kommt es zu einer so genannten Induktion, das heißt, der Prophage wird aus dem bakteriellen Genom ausgegliedert und es kommt zu einer vegetativen Vermehrung und Bildung reifer Phagen mit anschließender Lyse wie bei einem lytischen Infektionszyklus.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • LYSOGÉNIE — Depuis 1940, et sous l’impulsion de Max Delbrück, les bactériophages ont donné lieu à de nombreuses recherches qui ont apporté beaucoup d’explications sur l’origine, l’action et la reproduction des virus, et sur un grand nombre d’autres problèmes …   Encyclopédie Universelle

  • Lysogenie — Lysogénie La Lysogénie, ou Cycle lysogénique, est l une des deux modalités de la reproduction virale (l autre étant le Cycle lytique). C est l état dans lequel se trouve une bactérie dont le génome a été infecté par celui d un virus appelé… …   Wikipédia en Français

  • Lysogénie — La lysogénie, ou cycle lysogénique, est l une des deux modalités de la reproduction virale (l autre étant le cycle lytique). C est l état dans lequel se trouve une bactérie dont le génome a été infecté par celui d un virus appelé bactériophage… …   Wikipédia en Français

  • Lysogenie — Lyso|geni̲e̲ w; : 1) Fähigkeit von Bakterien, Phagenteilchen zu produzieren. 2) vererbbare Eigenschaft von Bakterien, gegen Phagenteilchen immun zu sein (unter bestimmten Bedingungen mit ihnen zusammenzuleben, ohne geschädigt zu werden) …   Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke

  • Lysogenie — Ly|so|ge|nie die; <zu 2↑...ie> erworbene od. ererbte Fähigkeit bestimmter Bakterienstämme zur Freisetzung von ↑Bakteriophagen (Biol., Med.) …   Das große Fremdwörterbuch

  • Francois Jacob — François Jacob Pour les articles homonymes, voir Jacob (homonymie). François Jacob Naissance 17 juin 1920 Nancy (France) Nationalité …   Wikipédia en Français

  • François Jacob — Pour les articles homonymes, voir Jacob (homonymie). François Jacob Naissance 17 juin 1920 (1920 06 17) (91 ans) Nancy (France) Nationalité …   Wikipédia en Français

  • BACTÉRIOPHAGES — Les bactériophages, découverts par F. W. Twort (1915), puis redécouverts par F. d’Hérelle (1917), qui leur donna ce nom, sont des virus pathogènes pour les bactéries; possédant les caractéristiques générales des virus, ils provoquent la… …   Encyclopédie Universelle

  • Bacteriophage — Bactériophage Un bactériophage (ou phage) est un virus n infectant que des bactéries. En grec, phageton signifie nourriture/consommation. On les appelle également virus bactériens. Ce sont des outils fondamentaux de recherche et d étude en… …   Wikipédia en Français

  • Bactériophage — Cet article possède un paronyme, voir : FAGE. Un bactériophage (ou phage) est un virus n infectant que des bactéries. En grec, phageton signifie nourriture/consommation. On les appelle également virus bactériens. Ce sont des outils… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”