- Antonio Paretti
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Antonio Paretti (* 1899; † 1979; auch Antonio Parietti Coll) war ein italienischer Straßenbauingenieur des 20. Jahrhunderts.
Seine berühmtesten Projektierungen befinden sich auf der spanischen Mittelmeerinsel Mallorca, die Serpentinenstraße nach Cala de Sa Calobra (1932) und die ebenfalls durch die östliche Serra de Tramuntana führende Straße zum Cap Formentor, an der ihm 1968 ein Denkmal gesetzt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Paretti war Italiener und lebte im 20. Jahrhundert. Dabei wirkte er auch in Mallorca.
Sa Calobra
Ohne jeglichen Einsatz von Maschinen wurde diese Straße von 12,5 Kilometern Länge von Hand gebaut, die sich nur über vier Kilometer Luftlinie erstreckt und 12 Haarnadelkurven umfasst. Unklar ist bis heute, warum die Serpentinenstraße gebaut wurde.
1932 eröffnet, galt sie bald danach und bis heute als ein Meisterwerk der Straßenbaukunst. Paretti konnte wohl zwei Dinge nicht leiden: etwas so Erhabenes wie in sich ruhende Berge zu verschandeln und schroffe, steile Kurven. Da seine Straße nicht schneller als mit Tempo 20 befahren werden kann, kann man fast von jeder Stelle der Straße vier Straßenbänder sehen. Diese Trassierung ermöglicht ein sanftes Gefälle in steil abfallendem Terrain.
Der „Krawattenknoten“: Auf Höhe von Sa Moleta gab es keine andere Möglichkeit, mit der Trasse dem gegebenen Gelände zu folgen. Also führte er die Straße nach einer Schlinge unter ihr selbst hindurch, um den Höhensprung auszugleichen. Paretti ließ die Straße ohne Stützpfeiler bauen, nur mit der Brücke am Nus de sa Corbata (Nudo de la Corbata), dem „Krawattenknoten“ mit der 270°- Kurve (39° 49′ 56″ N, 2° 48′ 59″ O39.832142.81632).
31.000 Kubikmeter Fels trugen die Arbeiter damals ab, um sie dort wieder aufzufüllen, wo die Straße Material brauchte. Hinzugefügt wurde nur Teer als Bindemittel.
Cap Formentor
Auch die Straße von Port de Pollença über die Platja de Formentor zum Cap de Formentor wurde von ihm in den 1930er Jahren errichtet. Diese Straße verläuft in gebirgigem Gebiet und weist zahlreiche Serpentinen und einen kurzen Tunnel auf. Von den teilweise am Steilhang errichteten Straßen bieten sich zahlreiche Panoramen über das Küstengebirge. Am Mirador de Mal Pas ist ihm zu Ehren eine Gedenktafel aufgestellt worden.
Projektansichten
Weblinks
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