- Lünette (Uhr)
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Kleinuhr
In Kleinuhren (tragbaren Uhren, Armband- und Taschenuhren) ist die Lünette ein Teil des Uhrgehäuses. Es handelt sich dabei um einen Ring, der zifferblattseitig auf den Gehäusekorpus montiert ist. Dieser Zierring kann fest mit dem Gehäuse verbunden oder manchmal auch drehbar sein. Der Ring ist mit einer Nut versehen, in die das Uhrglas eingelegt ist.
Wenn die Lünette drehbar ist, eignet sie sich dazu, Zeiten zu markieren (z. B. bei Taucheruhren die Tauchzeit), eine zweite Lokalzeit sowie Grad und Himmelsrichtungen anzuzeigen oder schnelle Berechnungen auszuführen, beispielsweise Pulsfrequenz, Geschwindigkeit (siehe Tachymeter) oder allgemein Berechnungen wie bei einer Rechenscheibe. Bei einigen Modellen der Herstellers Timex dient die drehbare Lünette zur Schnelleinstellung der Alarmzeit. Lünetten an speziellen Taucheruhren sind in der Regel nur entgegen dem Uhrzeigersinn drehbar. Dadurch kann bei versehentlichem Verstellen eine zu geringe, aber nie eine zu große Zeitreserve angezeigt werden.
Großuhr
Bei Großuhren (ortsfeste Tisch-, Wand-, Stand- und Turmuhren) wird ein Zierreif um das Zifferblatt als Lünette bezeichnet. Bei historischen Wiener Regulatoren des Biedermeier sind die Lünetten oft mit einer maschinell erstellten geometrischen Ziergravur (Guilloche) versehen. Einfachere Ausführungen der Lünettenzier sind aus Bronze gegossen oder mit einem Rändelwerkzeug in das massive Material eingedrückt. Heute werden bei Großuhren, sofern überhaupt noch Zierreifen verwendet werden, überwiegend Lünetten aus dünnem Stanzblech gefertigt.
Bei hochwertigen Großuhren ist die Lünette in der Regel nicht Träger des Uhrglases. Das Uhrglas wird in diesem Fall in die frontseitige Holztür des Uhrgehäuses montiert.
Viele Tischuhren oder Küchenuhren haben jedoch keine verglasten Holzgehäuse. In diesen Fällen schützt oft eine in die Lünette eingepresste Glasscheibe das Zifferblatt. Zum Zeigerstellen sind diese Klapplünetten oft mit einem Scharnier versehen.
Kategorie:- Uhrentechnik
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