M-Learning

M-Learning

M-learning oder mobile learning bedeutet Mobiles Lernen.

Der Begriff M-Learning ist nicht eindeutig definiert, ist aber abgeleitet von dem Begriff des E-Learning. Unter M-Learning wird allgemein das Lernen mit portablen ubiquitären Medien bzw. mobilen Medien überall und zu jeder Zeit verstanden.

Inhaltsverzeichnis

Erklärung

mLearning soll kein Ersatz für klassische Lernmedien oder das E-Learning sein, sondern viel mehr eine sinnvolle Erweiterung darstellen. mLearning (in Form einer Realisierung über Mobiltelefone) bietet den Vorteil, dass spontan an jedem beliebigen Ort gelernt werden kann (beispielsweise während Wartezeiten). Bei den meisten anderen Lernformen ist es hingegen notwendig das Lernen vorher zeitlich und örtlich zu planen (beispielsweise indem ein Buch mitgenommen wird).

Der entscheidende Nachteil von mLearning liegt in seiner Einsatzart, da es üblicherweise spontan, nur für kurze Zeit und häufig mit Unterbrechungen eingesetzt wird. Beispielsweise wartet man an einer Bushaltestelle auf den Bus und nützt nun diese 5 Minuten um zu lernen. Plötzlich kommt der Bus, das Lernen muss unterbrochen werden. Im Bus kann man nun wieder weiter lernen bis es zur nächsten Unterbrechung kommt. Aus diesem Grund ist eine didaktische Aufbereitung der Lerninhalte speziell für mLearning notwendig, da folgendes gegeben sein muss:

  • eine Unterbrechung des Lernens muss jederzeit möglich sein und die spätere Wiederaufnahme des Lernens soll ebenfalls problemlos machbar sein
  • die Lerninhalte müssen kleine Lernbrocken sein, die sich leicht zwischendurch konsumieren lassen
  • Umgebungsgeräusche und Ablenkungen müssen berücksichtig werden

Aus diesen Gründen ist eine 1:1 Umsetzung von E-Learning Inhalten auf mobile Endgeräte von vornherein zum Scheitern verurteilt, da das Einsatzszenario völlig unterschiedlich ist. mLearning lässt sich hingegen ideal für Vokabeltraining (und generell zum Auswendiglernen) einsetzen. Auch speziell aufbereitete „Lernhappen“ können sinnvoll eingesetzt werden. Durch den Einsatz von Mobiltelefone für M-Learning ergeben sich auch vollkommen neue Einsatzmöglichkeiten für das Lernen, die mehr auf soziale Interaktivität abzielen. Beispielsweise Feld-Exkursionen mit einem Lernsystem auf Mobiltelefone begleiten, Experimente mit dem Mobiltelefon dokumentieren oder einfach nur eine jederzeit verfügbare Kommunikation zwischen den Lehrern, den Schülern und untereinander herzustellen.

Technische Umsetzungen

Das Open Source Projekt MLE (Mobile Learning Engine) liefert eine mLearning-Implementation für Mobiltelefon und zum Teil für PDAs. Der Leitsatz des Projektes „Lernen wo immer, wann immer und was immer du willst“ verdeutlicht die angestrebte mobile Unabhängigkeit die mit mLearning erreicht werden soll. Die MLE ist nur der mobile Client zum Lernen. Ein LMS (Learning Management System) wird als Back-End benötigt. Derzeit gibt es eine MLE-Erweiterung für das populäre Open Source LMS Moodle, genannt MLE-Moodle. Implementiert sind ein Karteikarten-Trainer zum Vokabel lernen, verschiedene interaktive Fragetypen, offline und online lernen, sowie eine Reihe von Features (z. B. Instant Messaging System, Foren, Audio und Video Aufnahme) für Interaktionen.

Reale Einsätze von M-Learning

An einer Grazer Schule (Österreich) läuft derzeit ein M-Learning Projekt bei dem die MLE und MLE-Moodle eingesetzt wird. Das Projekt wird vom österreichischen Bildungsministerium unterstützt. Ebenso wurden m-Learning Projekte für Schulen in Deutschland entwickelt und praktisch erprobt. Medienpädagogen und Informatiker des m-learning-Projektes entwickelten dazu zusammen zielgruppenspezifische Konzepte und Open Source Softwarelösungen, um mobiles Lernen sinnvoll in den Unterrichtsalltag und die verschiedenen Fächer zu integrieren.

Am 1.Januar 2011 startet das U.S.Bildungsministerium einen Feldversuch mit der Mobile Learning Plattform ELSYonline. Integriert in den Versuch sind 100 Colleges und High Schools. Mehr Infos zur Plattform finden Sie unter [1]

Literatur

  • Büdding, Hendrik/Carrie, Ralph/Homann, Michael/Humbert, Ludger/Kalkbrenner, Gerrit und andere zum Thema Mobilkommunikation, in: Log In. Heft 145, 2007. (online PDF, 698 kB)
  • Dilk, Anja (2005): Der Lehrer in der Westentasche – Mobile Learning ist der neueste Trend im elektronischen Lernen, in: changeX – Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft, 23. Februar 2005, o.S.
  • Döring, Nicola/Kleeberg, Nicole (2006): Mobiles Lernen in der Schule. Entwicklungs- und Forschungsstand, in: Unterrichtswissenschaft – Zeitschrift für Lernforschung, 34 (1/2006), S. 70-92.
  • Gamböck, Birgit (2005): Mobile Learning: Viel Lärm um nichts – Gute Anwendungen sind Mangelware in der mobilen Welt des Lernens, in: Wirtschaft & Weiterbildung (10/2005), S. 56-61.
  • Gröhbiel, Urs/Pimmer, Christoph (2008): Mobiles Lernen: Personalentwicklung jenseits der Schulbank, in: PERSONAL, 2/2008, S. 18-20.
  • Holzinger, Andreas/Nischelwitzer, Alexander/Meisenberger, Matthias (2005): Mobile Phones as a Challenge for m-Learning: Examples for Mobile Interactive Learning Objects (MILOs). 3rd International Conference on Pervasive Computing and Communication (IEEE), 2005, S. 307–311.
  • Hummel, Karin Anna (2003): Kontextsensitives Mobiles Lernen, in: David, Klaus/Wegner, Lutz (Hrsg.): Mobiles Lernen und Forschen, Kassel 2003, S. 5-16.
  • Kuszpa, Maciej (2005): Manager lernen mit dem Handy – Erfahrungen mit mobilem E-Learning in der Weiterbildung von Führungskräften, in: Hohenstein, Andreas/Wilbers, Karl (Hrsg.): Handbuch E-Learning. Expertenwissen aus Wissenschaft und Praxis, Köln 2005, 5.9.1, S. 1-3.
  • Kuszpa, Maciej (2007): Mobile Learning in der beruflichen Weiterbildung, in: education permanente, 11 (4/2007), S. 14-15.
  • Kuszpa, Maciej/Scherm, Ewald (2006): Mobile Learning – Das Lernen wird mobil, in: Personalwirtschaft, 33 (2/2006), S. 40-42.
  • Meisenberger, Matthias (2004): mLearning – mobiles, computergestütztes, multimediales Lernen. 2004.
  • Meier, Christoph (2004): Gestaltungsfelder und Perspektiven für mobiles Lernen in der Hochschule, in: Euler, Dieter/Seufert, Sabine (Hrsg.): E-Learning in Hochschulen und Bildungszentren. Gestaltungshinweise für pädagogische Innovationen, München 2004, S. 405-422.
  • Oppermann, Reinhard/Specht, Markus (2003): Lernen im Betrieb mit M-Learning gestalten, in: Hohenstein, Andreas/Wilbers, Karl (Hrsg.): Handbuch E-Learning. Expertenwissen aus Wissenschaft und Praxis, Köln 2003, S.1-22.
  • Schwabe, Gerhard/Frohberg, Dirk (2004): M-Learning – kooperatives Lernen im Kontext, in: Das Wirtschaftsstudium 33 (8-9/2004), S. 1071-1077.
  • Specht, M., Ebner, M., (2011), Mobiles und ubiquitäres Lernen - Technologien und didaktischen Aspekte, In M. Ebner & S. Schön (Hrsg.) : Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologie. Bad Reichenhall, Online

Weblinks


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