MPEG-4 ALS

MPEG-4 ALS

MPEG-4 Audio Lossless Coding, auch bekannt unter MPEG-4 ALS, ist eine Erweiterung zum MPEG-4-Audio-Standard um verlustfreie Audiodatenkompression zu ermöglichen. Die Entwicklung dieser Erweiterung wurde im Dezember 2005 abgeschlossen.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Das Verfahren liefert in Vergleichen mittelmäßige Packraten und decodiert sehr schnell. Dazu ist es

  • wohl sehr flexibel, was unterschiedliche Nutzungswünsche betrifft (schnelleres/langsameres Codieren/Decodieren – höhere/weniger hohe Packraten),
  • als offener Standard – im Gegensatz zum Vorgänger LPAC offengelegt und beschrieben.

Es unterstützt

  • Abtastwerte bis 32 Bit – auch Gleitkomma,
  • beliebige Abtastfrequenzen,
  • Mehrkanalfähigkeit (theoretisch bis zu 216=65536 Kanäle),
  • Tagging,
  • schnelles Anspringen beliebiger Positionen in einer Datei ("Random Access"),
  • Streaming

Durch Einbettung in den MP4-Container ergeben sich weitere Merkmale:

(* Replay Gain?),

  • Möglichkeit des Multiplexings mit Videomaterial

Zum Thema Praktische Zusatzoptionen:

  • Optionales getrenntes Speichern des Vorhersage-Signals und einer Fehlerkorrekturdatei sind nicht aus der Welt (bzw. den Gedanken der Entwickler),
  • selbstentpackende Dateien (siehe WavPack) sind nicht geplant.

Geschichte

Auf einen Aufruf der Moving Picture Experts Group vom Juli 2002 zur Einreichung verlustloser Audiocodierverfahren kamen in der gesetzten Frist bis zum Dezember sieben Zuschriften. Bis zum März 2003 wurden deren Kompressionseffizienz, Komplexität und Flexibilität untersucht. Die Wahl fiel dann auf den Lossless Predictive Audio Compression (LPAC) von Tilman Liebchen aus dem Fachgebiet Nachrichtenübertragung der Technischen Universität Berlin, der Nachfolger von dessen Lossless Transform Audio Compression (LTAC). Es war das Verfahren mit den besten Packraten unter den Bewerbern der insgesamt sieben Einreicher und erforderte wenig Decodier-Aufwand. Im Juli 2003 wurde es offiziell zum Entwurf für den zukünftigen Standard erklärt. Die Entwicklung von LPAC wurde Ende 2004/Anfang 2005 eingestellt. Das Referenzmodell LPAC wurde unter Beteiligung von der TU Berlin, Real Networks und Nippon Telegraph and Telephone weiterentwickelt und um wichtige bislang fehlende Merkmale ergänzt. Als ISO/IEC 14496-3:2001/AMD 4, Audio Lossless Coding (ALS) soll der neue Standard 2005 eingeführt werden.

Technik

Das Eingangssignal wird durch ein anpassungsfähiges lineares Vorhersagefilter dekorreliert und das Restsignal nachfolgend mit verschiedenen Rice-Codes entropiekodiert. Zur Bestimmung der Koeffizienten für das Vorhersagefilter dient der Levinson-Durbin-Algorithmus.

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • MPEG-4 — is a method of defining compression of audio and visual (AV) digital data. It was introduced in late 1998 and designated a standard for a group of audio and video coding formats and related technology agreed upon by the ISO/IEC Moving Picture… …   Wikipedia

  • MPEG-4 Audio Lossless Coding — MPEG 4 Audio Lossless Coding, auch bekannt unter MPEG 4 ALS, ist eine Erweiterung zum MPEG 4 Audio Standard um verlustfreie Audiodatenkompression zu ermöglichen. Die Entwicklung dieser Erweiterung wurde im Dezember 2005 abgeschlossen.… …   Deutsch Wikipedia

  • MPEG-1 Audio Layer II — MPEG 1 or MPEG 2 Audio Layer 2 Filename extension .mp2 Internet media type audio/mpeg,[1] audio/MPA[2] Initial release 1993 (1993 …   Wikipedia

  • MPEG-7 — is a multimedia content description standard. It was standardized in ISO/IEC 15938 (Multimedia content description interface).[1][2][3][4] This description will be associated with the content itself, to allow fast and efficient searching for… …   Wikipedia

  • MPEG transport stream — Filename extension .ts Internet media type video/MP2T[1] Developed by MPEG Initial release 1995 (1995) …   Wikipedia

  • MPEG-4 Part 14 — MP4 redirects here. For other uses, see MP4 (disambiguation). MPEG 4 Part 14 (MP4) MPEG 4 Part 14 extends over ISO Base Media File Format (MPEG 4 Part 12).[1] …   Wikipedia

  • .mpeg — Die Moving Picture Experts Group (MPEG, engl. „Expertengruppe für bewegte Bilder“) [ˈmuːvɪŋ ˈpɪktʃəɹ ˈɛkspɜːts ɡɹuːp] ist eine Gruppe von Experten, die sich mit der Standardisierung von Videokompression und den dazugehörenden Bereichen, wie… …   Deutsch Wikipedia

  • MPEG — Die Moving Picture Experts Group (MPEG, engl. „Expertengruppe für bewegte Bilder“) [ˈmuːvɪŋ ˈpɪktʃəɹ ˈɛkspɜːts ɡɹuːp] ist eine Gruppe von Experten, die sich mit der Standardisierung von Videokompression und den dazugehörenden Bereichen, wie… …   Deutsch Wikipedia

  • MPEG-3 — Die Moving Picture Experts Group (MPEG, engl. „Expertengruppe für bewegte Bilder“) [ˈmuːvɪŋ ˈpɪktʃəɹ ˈɛkspɜːts ɡɹuːp] ist eine Gruppe von Experten, die sich mit der Standardisierung von Videokompression und den dazugehörenden Bereichen, wie… …   Deutsch Wikipedia

  • MPEG-1 — Moving Picture Experts Group Phase 1 (MPEG 1) Filename extension .mpg, .mpeg, .mp1, .mp2, .mp3, .m1v, .m1a, .m2a, .mpa, .mpv Internet media type audio/mpeg, video/mpeg Developed by ISO, IEC Type of format audio, vid …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”