Macropodus

Macropodus
Paradiesfische
Makropode (Macropodus opercularis)

Makropode (Macropodus opercularis)

Systematik
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Labyrinthfische (Anabantoidei)
Familie: Osphronemidae
Unterfamilie: Macropodusinae
Gattung: Paradiesfische
Wissenschaftlicher Name
Macropodus
(Germain, 1801)

Paradiesfische, auch Makropoden genannt, sind eine Gattung aus der Subordnung der Labyrinthfische. Sie zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie in regelmäßigen Abständen zur Wasseroberfläche heraufsteigen, um hier mit Hilfe eines zusätzlichen Atmungsorganes Luft aufzunehmen. Sie bauen außerdem Schaumnester, in denen die Eier und Larven vor Fressfeinden geschützt sind. Die Anzahl der Arten, die der Gattung zugerechnet werden, ist umstritten.

Inhaltsverzeichnis

Erscheinungsbild

Makropoden sind Süßwasserfische, die von der Maulspitze bis zur Schwanzflosse eine Gesamtlänge von fünf bis zwölf Zentimeter aufweisen. Wie für Labyrinthfische typisch haben sie Stacheln in der Rücken- und Afterflosse. Die Bauchflosse ist brustständig und weist im Vergleich zu anderen Fischarten relativ lange Filamente auf. Ihre Länge betragen gelegentlich 30 bis 40 Prozent der Körperlänge. Der Körperbau ist eher langgestreckt.

Verbreitungsraum

Makropode, links das Weibchen, rechts das Männchen. Beim Männchen ist deutlich die Verzweigung der Schwanzflossenstrahlen zu erkennen

Makropoden haben ein weiträumiges Verbreitungsgebiet. Es reicht vom Norden Vietnams in nördlicher Richtung über das Tiefland- und die Mittelgebirgsregion Chinas bis zum Amur. Makropoden leben auch im südlichen Tieflandgebiet von Korea und kommen auf den Inseln Hainan und Taiwan vor.

Lebensraum

Paradiesfische bewohnen stehende und langsam fließende Gewässer, die dicht bewachsen sind. Sie sind unter anderem in Reisfeldern und in Kanälen zu finden.

Fortpflanzung

Während der Laichzeit sind die Männchen revierbildend. Gegenüber Artgenossen verteidigen sie ihre Revier zum Teil durch ritualisierte Kämpfe, zu denen ein Frontal- und Breitseitimponieren, Schwanzschlagen, Maulkämpfe sowie auch Beschädigungskämpfe gehören. Stehen sich zwei Männchen frontal gegenüber, gehört zum Kampf das Abspreizen der Kiemendeckel, wodurch die Opercularflecken die optische Wirkung verstärken.

Weibchen, die laichbereit sind, suchen die Revierinhaber gezielt auf. Sie nähern sich unter für die jeweilige Art charakteristischen „Demutsgesten“. Die Paarung wird in der Regel durch das Weibchen eingeleitet. Das Männchen schlingt bei der Paarung seinen Körper u-förmig um den des Weibchens und dreht es dabei auf den Rücken. Die Eier werden dadurch direkt unter dem an der Wasseroberfläche schwimmendem Schaumnest abgelaicht, welches zuvor vom Männchen durch Spucken erzeugt wird.

Ernährung

Paradiesfische nutzen ein breites Nahrungsspektrum. Sie fressen unter anderem kleine Wirbellose. Kleine Schnecken, Süßwasserpolypen und Planarien werden vom Substrat abgelesen. Größere Beutetiere wie beispielsweise Insekten erbeuten sie durch Sprünge aus dem Wasser.

Systematik

Die Arten, die der Gattung der Paradiesfische zugerechnet werden, zeichnen sich durch einen kleinen rundlichen dunklen Fleck auf dem Kiemendeckel aus, die ein wenig an die Ohröffnung bei Säugetieren erinnert. Dieser sogenannte Opercularfleck kommt nur bei den Vertretern der Gattung vor. Es ist die einzige evolutionäre Neuheit, die in der Stammlinie der Makropoden aufgetreten ist und sie von den anderen Gattungen der Labyrinthfische unterscheidet. Beim Schwarzen Makropoden ist der Opercularfleck allerdings so gering ausgeprägt, dass er gelegentlich nur unter dem Mikroskop erkennbar ist.

Arten

Sowohl der Makropode als auch der Rundschwanzmakropode haben im mittleren und südlichen China ein sich überlappendes Verbreitungsgebiet, ohne dass es dort zu Kreuzungen kommt.

Die Zuordnung des Schwarzen Makropoden als eigenständige Art war über längere Zeit umstritten, da er sich zumindest im Aquarium problemlos mit dem Rundschwanzmakropoden kreuzen lässt und sich die Nachkommen dieser Kreuzung ebenso problemlos mit den Ausgangsarten zurückkreuzen lassen. Daraus kann man schließen, dass der Schwarze Makropode über eine nicht ausreichende genetische Eigenständigkeit verfügt, um ihn als Art abzugrenzen. Morphologisch dagegen weist der Schwarze Makropode eine stark abweichende Körperfärbung auf.

Bisher bekannte Arten sind [1]:

  • Rotrücken Makropode (M. erythropterus)
  • Hongkong Makropoden (M. hongkongensis)
  • Rundschwanzmakropode (M. ocellatus)
  • Makropode (M. opercularis)
  • Schwarzer Makropode (M. spechti)

Einzelnachweise

  1. fishbase: Valid Species of the Genus Macropodus

Literatur

  • Hans-Joachim Paepke: Die Paradiesfische: Gattung Macropodus. In: Die Neue Brehm-Bücherei. Band 616. Westarp Wissenschaften, Magdeburg 1994, ISBN 3-89432-406-6.

Weblinks


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