Madsack-Verlag

Madsack-Verlag
Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG
Unternehmensform GmbH & Co. KG
Gründung 1949
Unternehmenssitz Hannover, NI, Deutschland
Unternehmensleitung
  • Herbert Flecken
  • Karl-Rüdiger Garbs
  • Andreas Arntzen
  • Mathias Forkel
Branche Printmedien
Produkte

Zeitungen

Website

www.madsack.de

Verlagsgesellschaft Madsack

Die Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG (VGM) ist ein deutscher Medienkonzern. Sie ist in allen Bereichen der Medien vertreten; das Kerngeschäft bilden regionale Tageszeitungen in Niedersachsen. Das Medienzentrum der Verlagsgesellschaft Madsack steht in dem Steintorviertel von Hannover.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

August Madsack gründete 1892 die Gesellschaft Hannoverscher Anzeiger A. Madsack & Co.. Der Hannoversche Anzeiger erschien erstmals am 1. März 1893 und stieg in den nächsten Jahrzehnten zur auflagenstärksten Zeitung Hannovers und der Region auf. Nach dem Tod des Gründers 1933 führte sein Sohn, Dr. Erich Madsack, den Verlag weiter, bis dieser 1943 von den Nationalsozialisten geschlossen wurde.

Der heutige Konzern wurde 1949 von Erich Madsack als Nachfolger neu gegründet und nahm den Betrieb in denselben Gebäuden wie dem Anzeigerhochhaus wieder auf. Die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) war der Nachfolger des Anzeigers und bildet bis heute den Kern des Unternehmens. In der Nachkriegszeit stieg der Konzern zum größten Verlag Niedersachsens auf und expandierte. In den 1970er Jahren wurden mehrere regionale niedersächsische Zeitungen übernommen, darunter das Göttinger Tageblatt und die Neue Presse. Während Artikel der HAZ als Vorlage für das Göttinger Tageblatt und weiterer Zeitungen dienen, hat die Neue Presse eine eigenständige Redaktion und wird nicht mit Artikeln der HAZ beliefert.

Anzeigenblätter veränderten in den 1980er Jahren den Zeitungsmarkt; Madsack reagierte mit eigenen Angeboten und besitzt 25 Zeitungen dieser Art in Niedersachsen. Mit der Deutschen Wiedervereinigung 1990 öffnete sich auch der ostdeutsche Markt, und die VGM übernahm 50 % der Leipziger Volkszeitung. Parallel zum Wachsen des Konzerns im Bereich der Print-Medien mit den eigenen Zeitungen, Druckereien und Verteilungsbetrieben beteiligt sich Madsack an Rundfunk-, Internet- und sonstigen Medienangeboten. Im Februar 2009 verkündete die Verlagsgesellschaft Springer AG den Verkauf ihrer Anteile an den Regionalzeitungen Leipziger Volkszeitung, Lübecker Nachrichten und Kieler Nachrichten an die Verlagsgesellschaft Madsack.[1] Die Leipziger Volkszeitung wurde damit zu einer 100-prozentigen Madsack-Tochter.

Kritik

In Niedersachsen hat der Madsack-Konzern ohne Zweifel einen großen Einfluss auf die Meinungsbildung in der Öffentlichkeit, wobei diese Dominanz eines einzelnen Verlags dem Bürger durch die Vielzahl an Titeln und Medien nicht offensichtlich ist. Konservative Kreise kritisieren, dass die SPD-Medienholding dd_vg mit 20,4 % am Madsack-Verlag beteiligt ist. Die politische Unabhängigkeit sei daher fraglich. Von der CDU wird vermutet, dass der tatsächliche Einfluss der SPD aufgrund der Unternehmensstruktur noch größer ist, als die für Februar 2009 angegebenen 23,1 % vermuten lassen [2]. Unabhängige Gutachter bescheinigen der dd_vg jedoch, im Bundestagswahlkampf 2002 keinen publizistischen Vorteil aus den Beteiligungen an sächsischen Tageszeitungen gezogen zu haben[3].

Beteiligungen der Verlagsgesellschaft Madsack

Zeitungen, die zu keinem Subunternehmen gehören

Beteiligungen an Tageszeitungen

  • Adolf Enke GmbH & Co. KG, Gifhorn (100 %);
  • Wilhelm Bing Druckerei und Verlag GmbH, Korbach (100 %);
  • Peiner Allgemeine Zeitung Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Peine (100 %);
  • Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Leipzig (100 %);
  • Göttinger Tageblatt GmbH & Co. KG, Göttingen (99 %);
  • Schaumburger Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Stadthagen (80 %)
  • HITZEROTH Druck + Medien GmbH & Co. KG, Marburg (51 %);
  • Verlag Dresdner Neueste Nachrichten GmbH & Co. KG, Dresden (50 %)
  • Lübecker Nachrichten (49 % sowie weitere Beteiligung über die Verlagsholding Hanseatische Verlags-Beteiligung AG);[4]
  • Zeitungsverlag Naumburg-Nebra GmbH & Co. KG, Naumburg (37,6 %);
  • Hüpke & Sohn Verwaltungs-GmbH & Co. KG, Holzminden (30 %);
  • Cellesche Zeitung Schweiger & Pick Verlag Pfingsten GmbH & Co. KG, Celle (24,8 %) (weitere 25,2% kaufte aus kartellrechtlichen Gründen die Ehefrau des stellvertretenden Madsack-Geschäftsführers und Miteigentümers Karl Baedeker, Brigitte Baedeker, so dass Madsack an der Zeitung direkt und indirekt mit insgesamt 50 Prozent beteiligt ist.)
  • Kieler Nachrichten (24,5 %);
  • AZ Alfelder Zeitung und Niedersächsische Volkszeitung Dobler GmbH & Co. KG, Alfeld (24,5 %);
  • Gandersheimer Kreisblatt GmbH & Co. KG, Bad Gandersheim (24,2 %);
  • Druckerei und Verlag H. Hofmann GmbH & Co. KG, Seesen (15 %);
  • J. Hoffmann GmbH & Co. KG, Nienburg/Weser (10 %);
  • C. Bösendahl GmbH & Co. KG, Rinteln (8 %);
  • Deister- und Weserzeitung Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hameln (5,3 %);

Beteiligungen an Anzeigenblättern

  • Hannoversches Wochenblatt Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hannover (100 %);
  • SONNTAGS-MEDIEN Verlag GmbH & Co. KG, Hannover (100 %);
  • Neue Anzeigenblatt Verlags-GmbH & Co. KG, Peine (100 %);
  • Verlag SCHAUFENSTER GmbH & Co. KG, Wolfenbüttel (74,9 %)
  • Anzeigenblatt Eichsfeld GmbH & Co. KG, Leinefelde (70 %)
  • Marktspiegel Verlag GmbH, Burgdorf (50 %);
  • Leipziger Anzeigenblatt Verlag GmbH & Co. KG, Leipzig (50 %)
  • Osterland Sonntag Verlagsgesellschaft mbH, Altenburg (50 %);
  • EXTRA Verlagsgesellschaft mbH, Wedemark (24,9 %);
  • Extra-Tip Werbe- und Vertriebs GmbH, Göttingen (20 %)

Beteiligungen an Pressevertrieben

  • Madsack Systemlogistik GmbH, Hannover (100 %)
  • PIN Group AG (momentan 5.9 %, ab September 2007 5.3 %)
  • CITIPOST Gesellschaft für Kurier- Express- und Postdienstleistungen mbH (100%)
(War Bestandteil der PIN Group-Beteiligung)
  • WM Vertriebs- und Werbeservice GmbH, Hannover (100 %)
  • Werbeagentur R. Frank GmbH, Braunschweig (100 %)
  • Acht Stadt-Zeitungs-Vertriebs-GmbH, Hannover (24,9 %)
  • 13 Land-Zeitungs-Vertriebs-GmbH, Hannover (12,45 % bis 100 %)
  • ZACK Vertriebs- und Werbeservice GmbH, Gifhorn (24,8 %)
  • Göttinger Tageblatt Transport- und Verteilungs-GmbH, Göttingen (99 %)
  • Fünf Zeitungs Vertriebs-GmbH, Göttingen (24,3 % bis 24,9 %)
  • Leipziger Transport- und Verteilungsgesellschaft mbH, Leipzig (50 %)
  • Presse-Vertriebs-Gesellschaft in Thüringen/Sachsen/Sachsen-Anhalt (0,5 % bis 1,5 %)
  • Drei Zeitungs Vertriebs-GmbH, Marburg (24,9 % bis 100 %)

Beteiligungen an Hörfunkunternehmen

Beteiligungen an Fernseh-Produktionsunternehmen

  • TVN PRODUCTION GmbH & Co. KG, Hannover (70 %);
  • TVN CONTENT GmbH & Co. KG, Hannover (70 %);
  • AZ Media TV GmbH, Hannover (63 %);

Beteiligungen an Online-Diensten

  • radio.de GmbH;
  • DocInsider GmbH;
  • Jobdoo GmbH & Co. KG;
  • meinSport.de;
  • Deine Tierwelt GmbH & Co. KG;
  • hier.de GmbH & Co. KG, Hannover (25,6 %);
  • OMS-Online Marketing Service GmbH & Co. KG, Düsseldorf (3,7 %);

Beteiligungen an zentralen Diensten

  • MDG Medien Dienstleistungsgesellschaft mbH, Hannover (100 %)
  • Madsack Online GmbH & Co. KG, Hannover (100 %)
  • Madsack Supplement GmbH & Co. KG, Hannover (100 %)
  • KSC-Kunden Service Center GmbH & Co. KG, Hannover (100 %)
  • Gutenberg Rechenzentrum GmbH & Co. KG, Hannover (70,7 %);

Sonstige Beteiligungen

  • Druckhaus A. Schlaeger GmbH & Co. KG, Peine (100 %)
  • Philapress Zeitschriften und Medien Beteiligungs-GmbH & Co. KG, Göttingen (99 %);
  • KMG Kabel-Fernsehen Hannover GmbH, Hannover (30 %);
  • DER HEISSE DRAHT Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hannover (24,9 %);
  • R & T Verlags- und Vertriebsgesellschaft mbH, Hannover (24,8 %);
  • „das inserat“ Verlag GmbH, Egelsbach (12,7 %);
  • Hannover-Marketing-Gesellschaft mbH, Hannover (5,26 %)
  • Hannover 96 Sales & Service GmbH & Co. KG, Hannover (5,08 %);

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Spiegel
  2. http://www.flegel-g.de/spd-verlagswesen.html
  3. Stellungnahme der dd_vg
  4. red: Ostsee-Zeitung wird LN-Tochter, Springer verkauft Anteile an Regionalzeitungen In: Lübecker Nachrichten vom 5. Februar 2009, S. 10

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