- Neue Hannoversche Presse
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Dieser Artikel behandelt die Hannoversche Zeitung Neue Presse. Die gleichnamige Coburger Zeitung wird unter Neue Presse (Coburg) erläutert. Die Neue Presse ist nicht mit der berühmten ehem. Wiener Tageszeitung Neue Freie Presse zu verwechseln.;
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Die Neue Presse (NP) ist eine Tageszeitung für Hannover und Umgebung. Die NP erscheint im Madsack-Verlag, der noch weitere Tageszeitungen und Wochenblätter in ganz Niedersachsen betreibt.
Die Hannoversche Presse, aus der die Neue Hannoversche Presse (NHP) hervorging, war einst eine mit Kopfblättern bis nach Göttingen und Hann. Münden verbreitete Zeitung im Eigentum der SPD. Seit 1975 hält der Madsack-Verlag 100 % der Anteile an der Zeitung, die SPD ist über ihre Mediengruppe dd_vg noch mit 20,4 % am Madsack-Konzern beteiligt. 1978 erhält die Zeitung als Neue Presse ein neues Profil, um sich von dem Marktführer und Flaggschiff des Madsack-Konzerns, der Hannoverschen Allgemeine Zeitung, zu unterscheiden. Von ihrem Konzept her ist die NP etwa in der Mitte zwischen Boulevardzeitung und bürgerlicher Tageszeitung angesiedelt. Die Neue Presse hat eine eigene Vollredaktion. Die Artikel sind meist kürzer und in emotionaler, etwas einfacherer Sprache geschrieben als bei der bürgerlichen Schwesterzeitung HAZ. Es gibt große Schlagzeilen und zahlreiche Bilder, die aber weniger reißerisch als bei Boulevardmedien gehalten sind. Die Berichte zu Politik, Kultur und Wirtschaft sind knapp gehalten, dafür ist der Sportteil, wie bei einer Boulevardzeitung üblich, ausführlicher. NP und HAZ haben einen gemeinsamen Anzeigenteil. Anzeigen werden in aller Regel synchron in beiden Ausgaben gedruckt.
Chefredakteur der Neuen Presse ist seit Juli 2007 Harald John (zuvor Lokal-/City-Chef, Nachfolger dort: Sven Holle), der Christoph Grote nachfolgt. Dieser war von 2005 bis Juli 2007 Chefredakteur des Blattes. Grote wechselte 1. November zu den Stuttgarter Nachrichten. Eine seiner letzten Aufgaben war der im September 2007 vollzogene Umzug der Neuen Presse aus dem Madsack-Haupthaus an der August-Madsack-Straße in Bemerode in die Stiftstraße am Steintor.
Von dem Umzug aus einem eher abseits gelegenen Stadtteil in die Kernstadt verspricht sich die Neue Presse mehr Bürgernähe. Außerdem sollen die Redakteure vor Ort mehr aktuelle Geschichten aufschnappen können und so das Profil als Lokalzeitung aus Hannover für Hannover schärfen. Ziel ist eine noch stärkere Abgrenzung von der HAZ, die in direkter Nachbarschaft am Steintor eine City-Redaktion mit vier Stellen unterhält.
In der Region Hannover ist der Madsack-Konzern auf dem Gebiet der lokalen Zeitungen konkurrenzlos, da auch die zwei größten Anzeigenblätter zum Verlag gehören. Durch die Beteiligung der SPD am größten Medienkonzern Niedersachsens bezweifeln CDU-nahe Kreise manchmal, dass die Berichterstattung von NP und HAZ politisch unabhängig ist. Eine Einflussnahme der Partei ist allerdings nie bekannt geworden.
Außerhalb des Stadtgebietes liegen in der gesamten Region täglich sogenannte Heimatzeitungen den Gesamtauflagen von NP und HAZ bei. Diese Heimatzeitungen berichten ausschließlich über Städte außerhalb Hannovers in der Region. Es gibt sechs Aufgaben, die jeweils kreisrund um die Kernstadt bestimmte Gebiete abdecken. Es besteht ein Austausch zwischen den Redaktionen der Hauptblätter und diesen Heimatzeitungen, um Dubletten zu vermeiden. Im Stadtgebiet wird stattdessen einmal pro Woche der Stadt-Anzeiger (als Ausgaben Nord, Ost, Süd und West) beigelegt, der verstärkt das Geschehen in den einzelnen Stadtteilen beleuchtet.
Sowohl für jede der sechs Heimatzeitungen als auch für den Stadt-Anzeiger arbeiten eigene Vollredaktionen. Ein Erwerb ist jeweils nur im Verbund mit NP und HAZ möglich, zudem nur in den entsprechenden Gebieten, die die Zeitungen abdecken. So sind die Heimatzeitungen nicht in der Kernstadt, dafür der Stadt-Anzeiger nicht im Umland zugänglich.
Die Auflage der NP liegt täglich bei ca. 66.000, die der HAZ bei ca. 158.000 Exemplaren.
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