Magic die Zusammenkunft

Magic die Zusammenkunft
Magic: The Gathering
Daten zum Spiel
Autor Richard Garfield
Verlag Wizards of the Coast,
Amigo,
Universal Cards
Erscheinungsjahr 1993, 1995, 2006
Art Sammelkartenspiel
Mitspieler 2 und mehr
Dauer variabel, durchschnittlich 30 Minuten
Alter ab 13 Jahre
Auszeichnungen
Origins Award 1993: Sci-Fi- oder Fantasy-Brettspiel
Origins Award 1993: Brettspielgrafik
Mensa Select 1994
Deutscher Spiele Preis 1995: Sonderpreis
à la carte Kartenspielpreis 1995: Platz 1
As d'Or 1996
Origins Award 1998: Kartenspielerweiterung (Urza's Saga)
Origins Award 2005: Kartenspielerweiterung (Ravnica: City of Guilds)

Magic: The Gathering (früher auch Magic: Die Zusammenkunft) ist ein Sammelkartenspiel von Richard Garfield. Es war das erste Spiel dieser Art und erschien im Jahr 1993 bei Wizards of the Coast. Seit 1995 vertrieb Amigo das Spiel in Deutschland und Österreich. Im September 2006 hat Universal Cards den Vertrieb für Deutschland und Österreich übernommen.

Es gibt laut der offiziellen Datenbank Gatherer über 10.000 verschiedene Karten[1] und nach Herstellerangaben über sechs Millionen Spieler auf der ganzen Welt. Es sind inzwischen zehn Basiseditionen und zahlreiche alleinstehende Editionen in mehreren Sprachen erschienen. Wizards of the Coast veranstaltet jährlich etwa 60.000 über die ganze Welt verteilte Turniere, die mit Preisgeldern von insgesamt bis zu 5 Millionen US-Dollar dotiert sind. Rund um das Spiel hat sich ein eigener Markt entwickelt mit Händlern, die sich auf den An- und Verkauf von Magickarten spezialisiert haben.

Inhaltsverzeichnis

Spielprinzip

Magic-Spieler

Hauptartikel: Regeln von Magic: The Gathering

In Magic: The Gathering übernehmen zwei oder mehr Spieler die Rollen von sich duellierenden Zauberern. Wie bei Sammelkartenspielen üblich spielt jeder Spieler anfangs mit seinen eigenen Karten, die nicht mit denen des Gegenspielers gemischt werden.

Inhaltlich stellen die Karten Zaubersprüche, Kreaturen, Artefakte (Gegenstände oder Maschinen) und Länder dar. Die Zaubersprüche haben Auswirkungen auf das Spiel, während aus den Ländern die Mana genannte magische Energie bezogen wird.

Jeder Spieler beginnt das Spiel mit 20 Lebenspunkten und einer selbst zusammengestellten Sammlung aus Karten (seinem Deck), aus dem er nach dem Mischen zunächst eine Hand aus sieben Karten zieht und den restlichen Stapel verdeckt als seine Bibliothek vor sich legt. Ziel des Spiels ist es, den Gegner durch geschickten Einsatz der Karten auf null Lebenspunkte zu bringen oder die gegnerische Bibliothek auf null Karten zu reduzieren. Dabei wird abwechselnd gespielt. Während des Zugs des Gegners kann man nur wenige Aktionen vornehmen und auf Aktionen des Gegners reagieren.

Die wichtigste Ressource im Spiel ist das Mana, das hauptsächlich aus den ausgespielten Ländern bezogen wird und mit dem die Kosten (Manakosten) anderer Aktionen bezahlt werden. Die meisten Zaubersprüche benötigen Mana einer von insgesamt fünf Farben (weiß, blau, schwarz, rot, grün), welches nur von bestimmten Ländern produziert werden kann. Da Spieler außerdem nur ein Land pro Zug ins Spiel bringen können, ist der richtige Einsatz des vorhandenen Manas eine der zentralen Überlegungen während des Spiels.

Neben den Ländern sind die wichtigsten Karten meist Kreaturen, die einerseits den Gegner angreifen und ihm Schaden zufügen können, andererseits aber auch angreifende Kreaturen des Gegners blocken können. In diesem Fall nimmt die blockende Kreatur Schaden, fügt der geblockten Kreatur gleichzeitig Schaden zu und verhindert, dass der angegriffene Spieler Schaden erleidet.

Da die Spieler ihre eigenen Decks nur aus den ihnen zur Verfügung stehenden Karten bauen können, ist die Deckkonstruktion eine der großen Herausforderungen des Spiels. In einem guten Deck müssen die vorhandenen Karten miteinander harmonieren, von ihren Manakosten aufeinander abgestimmt sein, und es muss ein passendes Verhältnis von Ländern zu den restlichen Karten gefunden werden. Während Decks für Turniere auf bestmögliche Effizienz ausgerichtet sind, können bei Spielen mit Freunden auch Überlegungen wie das Ausprobieren neuer Varianten oder auch Kostengründe (starke Karten können sehr viel Geld kosten) eine Rolle spielen.

Geschichte

Magic: The Gathering wurde von Richard Garfield als schnelles Spiel für zwischendurch konzipiert. Er richtete sein Augenmerk hierbei besonders auf Rollenspieler und auf Studenten und Schüler, die zwischen zwei Vorlesungen ein wenig Ablenkung suchen. Dies erklärt auch den Fantasy-Hintergrund des Spiels.

Als Garfield 1992/93 sein Spiel RoboRally der Firma Wizards of the Coast anbot, wurde er zurückgewiesen, da die Produktionskosten zu hoch seien. Wizards steckte in einer Krise und brauchte dringend ein günstig zu produzierendes Spiel mit hohen Erfolgsaussichten. Garfield bot Magic an und Wizards war begeistert.

Mittlerweile ist Garfield Anteilseigner bei Wizards, welche sich aufgrund ihrer Erfolge mit verschiedenen Sammelkartenspielen sanieren konnten und inzwischen vom US-amerikanischen Spielekonzern Hasbro aufgekauft wurden.

Magic wurde in Deutschland über lange Jahre von Amigo vertrieben. Mit dem 10. September 2006 übernahm dann Universal Cards den Vertrieb.

Die Karten

Foil-Druckbögen von Magic-Karten. Zum Beschweren wurden hier Turnierpackungen sowie ein Aufsteller (display) für Turnierpackungen verwendet.

Editionen

Hauptartikel: Editionen in Magic: The Gathering

Magic wird in unterschiedlichen Editionen verkauft, die unterschiedliche, meist neue Karten enthalten. Heutzutage wird pro Jahr ein so genannter Block herausgebracht. Ein solcher Block besteht aus drei zusammengehörigen Editionen, wobei die erste Edition (nach der meist der Block benannt ist) deutlich größer als die letzten beiden Editionen ist. Zusätzlich wird jedes Jahr ein so genanntes Hauptset veröffentlicht, das rund zur Hälfte aus Reprints, also bereits in vorherigen Editionen veröffentlichte Karten, besteht.[2] Zudem sind die Karten der Hauptsets von den Spieleffekten her eher einfach gehalten, um sie für Anfänger attraktiver zu machen. Es gibt bisher 57 Editionen.

Aufbau der Karten

Die Karten haben etwa die Größe herkömmlicher Spielkarten und sind aus festem Spezialkarton. Das Bild auf der Rückseite ist über die Jahre gleich geblieben, damit man auch mit alten Karten spielen kann. Deshalb ist dort noch heute ein Kuli-Strich zu sehen, der versehentlich die Vorlage verunzierte (über dem 'T' von 'DECKMASTER'). Die Vorderseite der Karte besteht aus dem Kartennamen, den Manakosten, einem Bild, dem Kartentyp, dem Kartentext, dem Anekdotentext, dem Namen des Künstlers, der Sammelkartennummer (nicht bei alten Editionen) und dem Copyright-Vermerk sowie bei Kreaturenkarten der Angabe der Stärke und Widerstandskraft der Kreatur. Mit dem Erscheinen der 8. Edition (Juli 2003) wurde das Layout der Vorderseite der Karten durch eine moderner wirkende Version ersetzt. Dies betrifft aber nur die optischen Elemente wie Rahmen, Schriftarten usw.; der oben beschriebene Inhalt einer Karte blieb gleich. Weitere Designänderungen treten bei den Editionen Weltenchaos und Blick in die Zukunft auf, sie sind aber nur vorübergehend.

In vielen Fällen, aber besonders in den Hauptsets, werden die relevanten Schlüsselwörter (z.B. Fliegend, Wachsamkeit, Furcht) auf den Karten kurz beschrieben (Reminder-Text).

Verkauf

Die Karten werden in so genannten „Booster Packs“ (kurz „Booster“), die zufällig einsortierte Karten enthalten. Die Verteilung der Karten innerhalb der Packungen erfolgt dennoch nach einem feststehenden Schema. Unter erfahreneren Spielern ist es üblich, statt einzelner Booster ganze Aufsteller (sogenannte displays) mit je 36 Boostern zu kaufen. Bis zur Edition Fragmente von Alara wurden die Karten der jeweils ersten Edition eines Blocks auch in „Turnierpackungen“ mit je 45 Karten und 30 Standardländern verkauft.

Jede Karte ist einer von drei Seltenheitsstufen zugeordnet, die seit der Edition Exodus anhand der Farbe des Editionssymbols erkennbar ist. Karten der Kategorie „rare“ (englisch: selten) haben ein goldenes, Karten der Kategorie „uncommon“ (englisch: nicht ganz so häufig) ein silbernes und solche der Kategorie „common“ (englisch: häufig) ein schwarzes Editionssymbol. Mit der Edition Fragmente von Alara, welche im Herbst 2008 erschienen ist, ist eine vierte Seltenheitsstufe, „mythic“ (englisch: sagenhaft), eingeführt worden. Diese ersetzt in rund jedem achten Booster die seltene Karte.[3]

In einem Booster befinden sich üblicherweise 15 Karten: eine Rare- oder Mythic-, drei Uncommon- und elf Common-Karten. Eine Turnierpackung enthielt drei Rare-, zehn Uncommon- und 32 Common-Karten sowie 30 Standardländer (sechs von jeder Art). Zusätzlich existieren noch spielfertige vorkonstruierte Decks aus 60 Karten, sogenannte Themendecks, die zum Einen die neuen Spielmechanismen der jeweiligen Edition vorstellen und zum Anderen besonders für Anfänger gedacht sind. Mit dem Erscheinen der Edition Fragmente von Alara wurden die Themendecks durch Intro-Packs ersetzt. In diesen Packs sind eine Premium-Karte („Foil“), vierzig Spielkarten und ein Booster der jeweiligen Edition enthalten. Sie sind ebenfalls vorsortiert und sollen in die neue Edition einführen.

In Boostern und Turnierpackungen werden Premium-Karten im Verhältnis 1:70 eingemischt, die einen Reflexionseffekt (englisch "foil": (Metall-)Folie) haben. Diese Karten haben einen höheren Sammlerwert, unterscheiden sich spieltechnisch jedoch nicht von anderen Karten. Seit Zeitspirale (Time Spiral) ersetzen Foils nicht mehr in Boostern eine Karte mit derselben Wertigkeit, sondern eine häufige (common) Karte. Mit etwas Glück findet man in einem Booster also zwei seltene Karten.

Seit der Zehnten Edition ist in jedem Booster eine sechzehnte Karte enthalten. Diese Karte kann eine Tokenkarte (Spielsteinfiguren-Karte; sie kann als Spielstein benutzt werden, dessen Figur von in der Edition enthaltetenen Karten erzeugt wird) sein oder eine „Tipps&Tricks-Karte“, die Basisregelwissen vermittelt.

Zubehör

Um die Karten während des Spiels vor Abnutzung zu schützen, benutzen die meisten Spieler Kartenhüllen. Während die Vorderseite grundsätzlich durchsichtig ist, ist die Rückseite oft undurchsichtig und mit verschiedenen Farben, Mustern oder Motiven bedruckt. Zur Aufbewahrung von Karten werden spezielle Ordner verwendet. Diese Ordner wurden ursprünglich für Sammelkarten (zum Beispiel Baseball-Karten) verwendet. Ganze Decks werden vielfach auch in so genannten Deckboxen aufbewahrt. Dabei handelt es sich um Schatullen, die an das Format der Karten angepasst sind.

Wert der Karten

Der Marktwert einer einzelnen Magic-Karte ist abhängig von deren Spielwert und Seltenheit. Nicht in Zahlen ausdrückbar ist der Wert einiger Unikate, wie etwa 1996 World Champion und der drei Karten, die Richard Garfield extra für seine Familie anfertigen ließ. Letztere erschienen zur Hochzeit und jeweils eine zur Geburt seiner zwei Kinder. Davon wurden jeweils um die 100 Stück gedruckt, die an die Familie und Freunde verteilt wurden. In der Vergangenheit sind in den USA bei Auktionen vereinzelte Exemplare aufgetaucht und erzielten Preise zwischen 2000 und 4000 US-Dollar. Diese Karten sind jedoch nicht turnierlegal.

Des Weiteren sind auf dem zweiten Markt auch Fehldrucke erhältlich, die für Preise von bis zu 5000 Euro verkauft werden. Die seltensten Fehldrucke sind die Karten aus der „Summer-Edition“, die vor dem Verkauf von Wizard zurückgezogen wurde und nicht für den Verkauf bestimmt war. Von den raren Karten sind jeweils weniger als 100 Karten im Umlauf, und da die Karten turnierlegal sind, erreichen selbst die gewöhnlichen Karten (Common) Preise im zweistelligen Eurobereich. Hervorzuheben ist von allen „Summer-Edition“-Karten der Hurricane-Fehldruck, welcher eine blaue Umrandung und ein grünes Manasymbol hat, anstelle eines grünen Hintergrundes und grünen Manasymbols.

Des Weiteren existieren Testdrucke der Karte „City of Traitors“, welche in „Foil“ mit 7 unterschiedlichen Hintergründen (Land, Artefakt und den fünf Farben) gedruckt wurden und ebenfalls beachtliche Preise erzielen.

Die wertvollsten Karten in Magic werden unter dem Begriff Power 9 (kurz P9) zusammengefasst. Alle P9-Karten dürfen nur in einem von vier Turnierformaten gespielt werden, und jede auch nur einmal im Deck. Allesamt wurden sie nur in den ersten Editionen Alpha, Beta und Unlimited Edition gedruckt. Damals wurde die Stärke der Karten wohl unterschätzt, weshalb sie auch später nicht mehr gedruckt wurden. Allen voran ist der Black Lotus am wertvollsten. Ein makelloses Exemplar aus der Beta-Edition (Karten aus der Alpha-Edition sind aufgrund ihrer Form unbeliebter, da sie wegen dieser ab und zu nicht auf Turnieren zugelassen werden) kann auf dem Markt mehrere tausend US-Dollar einbringen.

Die komplette Liste der Power 9 ist: Black Lotus, Time Walk, Ancestral Recall, Mox Sapphire, Mox Jet, Mox Ruby, Mox Pearl, Mox Emerald und Timetwister. Manchmal wird die Library of Alexandria als zehnte P-Karte gewertet.

Kosten

Wie viel Geld man für das Spiel ausgibt, ist letztendlich jedem Spieler selbst überlassen. Einzelne Booster sind ab einem Preis von etwa 3 Euro erhältlich, während Starterdecks (beinhalten 40 Karten) ca. 10 Euro und Themendecks (beinhalten 60 Karten) 12,99 Euro kosten. Am günstigsten sind wie bei fast allen Konsumgütern die Internethändler, am teuersten lokale Einzelhändler außerhalb von Ballungsgebieten. Um mit dem Spielen anzufangen, reichen 15 Euro.

Auf so genannten Limited-Turnieren spielt man nur mit Karten aus ungeöffneten Boostern, die man erst auf dem Turnier erhält, wodurch die Kosten kalkulierbar bleiben. Für so genannte Constructed-Turniere und natürlich das private Spiel (so genanntes casual play), wofür man sein Deck vorkonstruiert mitbringt, schwankt der Preis je nach Kosten der Einzelkarten, die man sich zusammenstellt. Hier ist der Preis im Wesentlichen von der Beschaffungsart der Karten abhängig (entweder man kauft Booster und baut seine Decks aus den vorhandenen Karten oder man plant Decks im Vorwege und kauft sich die nötigen Einzelkarten zusammen – auch eine Mischung beider Varianten ist durchaus verbreitet). Hinzu kommt in jedem Fall der größte Vorteil eines Sammelkartenspiels: Die Spieler können Karten untereinander tauschen, was für viele Spieler auch einen großen Reiz an Magic und anderen Sammelkartenspielen ausmacht.

Spielarten

Bei offiziellen Turnieren wird zwischen so genannten Formaten, das heißt unterschiedlichen Arten, die Karten zusammenzustellen, unterschieden. Diese Formate unterteilen sich in die Gruppen Constructed und Limited. Bei Constructed-Turnieren bringen die Spieler ihre eigenen Decks mit, die aus mindestens 60 Karten bestehen müssen und nach bestimmten Regeln gebaut wurden. Bei Limited-Turnieren erhalten die Spieler zufällig Karten aus noch ungeöffneten Boostern und müssen daraus Decks von mindestens 40 Karten bauen. Oft werden die Karten dabei mittels eines so genannten Drafts zugewiesen, bei dem die Spieler untereinander um bestimmte Karten konkurrieren.

Darüber hinaus gibt es von Fans entwickelte und betreute Formate, die mehr oder weniger stark von den offiziellen Formaten abweichen. Zu den bekanntesten Formaten gehören hier die verschiedenen Highlander-Varianten, die Ihren Namen vom gleichnamigen Film haben. So ist allen Highlander-Varianten gemein, dass jede Karte pro Deck nur einmal erlaubt ist (in der Regel mit Ausnahme der Standard-Länder). In Deutschland wurden bereits mehrfach sogenannte Highlander Grand Prix, Turniere mit um die 100 Teilnehmern, veranstaltet.[4] Eine weitere sehr bekannte Variante ist das sogenannte Elder Dragon Highlander.

Turniere

Magic-Spieler auf einem Turnier

Hauptartikel: Turniere in Magic: The Gathering

Neben der Möglichkeit, Magic unter Freunden zu spielen (casual play), gibt es auch eine Vielzahl verschiedener Turniere. Diese reichen von nicht so ernsthaften Turnieren wie Prereleases (auf denen neue Editionen vorgestellt werden) und Friday Night Magic (die jeden Freitag in eher kleinerer Runde veranstaltet werden) bis hin zur Pro Tour oder den Weltmeisterschaften, auf denen größere Geldbeträge gewonnen werden können. Dabei gestaltet sich der Aufbau dieser Turniere ähnlich wie im Golfsport. Es gibt mehrere lokale Ausscheidungsturniere, über die man sich für größere Events wie die Pro-Tour qualifizieren kann.

Computerspiele

Magic wurde 1997 von MicroProse auch als Computerspiel namens Shandalar herausgebracht. Es ermöglichte zunächst nur Spiele gegen den Computer, durch eine Erweiterung von 1998 waren auch Onlinespiele möglich. Das Programm enthält, inklusive der Erweiterungen, 480 verschiedene Karten, aus denen der Spieler sein Deck zusammenstellen kann, darunter auch Karten, die speziell für das Computerspiel entwickelt wurden. Anfang 1998 wurde die Versorgung mit weiteren Karten eingestellt.

2002 kam ein neues Spiel mit vollkommen anderem Konzept auf den Markt: Mit Magic Online sind nur noch Spiele gegen andere (menschliche) Spieler über einen Internetserver möglich, dafür jedoch mit Unterstützung diverser bekannter Formate. Neu ist auch, dass zwar die Software kostenlos ist, man aber die virtuellen Karten wie die Papierversion zunächst kaufen muss. Diese sind – wenn überhaupt – nur geringfügig billiger als echte Karten. Auch Tausch und Verkauf von Karten sind – ebenfalls über einen Internetserver – möglich. Unterstützt werden alle Karten ab der siebten Edition sowie Karten aus dem etwas älteren „Mirage“-Block (zu deutsch: „Trugbilder“). Allerdings werden nach und nach mehr ältere Blöcke hinzugefügt. Magic Online wird gezielt als fast gleichberechtigt zum Kartenspiel ausgebaut. So gibt es auch online sanktionierte Turniere mit Boosterpreisen und seit 2006 auch Teilnehmer an den Weltmeisterschaften, die sich über Onlineturniere qualifizieren.

Beide offiziellen Spiele überprüfen alle Regeln auf Einhaltung und erschweren das Betrügen somit maßgeblich.

Es gibt auch kostenlose Software, um Magic über Internet oder LAN zu spielen. Zu nennen sind hier vor allem Apprentice und Magic Workstation. Zwar stehen hier theoretisch alle Karten aller Editionen kostenlos zur Verfügung, doch muss man nicht nur auf die Kartenabbildungen verzichten (die bei Magic Workstation allerdings nachträglich aus dem inzwischen sehr umfangreichen Bildmaterial über das Internet kostenlos integriert werden können), sondern auch auf jegliche Überprüfung der Regeln. Es ist außerdem fast unmöglich, an nicht-englische Karten zu kommen. Die Magic Workstation (MWS) kann kostenlos bezogen werden, allerdings muss der Benutzer beim Spielstart einige Sekunden warten und während des Spiels Werbebanner ertragen. Die kostenpflichtige Version hat diese Nachteile nicht. Apprentice wird kaum noch gebraucht.

Ein weiteres Spiel ist Magic: The Gathering – Battlegrounds, welches im November 2003 erschien und von der Firma Atari produziert wurde. Hierbei wird allerdings nicht das Kartenspiel simuliert, sondern es treten Charaktere aus dem Magic-Universum in einem Beat 'em up-ähnlichen Duell gegeneinander an.

Bücher

Eine von mehreren Autoren verfasste Buchreihe erweitert das Produktangebot von Magic: The Gathering. Die Bücher werden zeitnah mit neuen Editionen veröffentlicht. Inhaltlich drehen sich die Bücher um Fantasywelten, in denen die Protagonisten persönliche Konflikte lösen müssen, während gleichzeitig ihr Volk oder gar die ganze Welt vom Untergang bedroht ist. Die Geschichten sind vor allem von norwegischen, arabischen oder japanischen Märchen inspiriert. Das Entwickler- und Autorenteam hinter Magic sieht sich aber auch dem Science Fiction zugehörig. Daher ist eine der Geschichten in einer maschinendominierten Welt angesiedelt. Bilder von Orten, Bewohnern und Gegenständen dieser Welten werden auf den Spielkarten abgedruckt. Im Anekdotentext befinden sich oft Zitate von den Bewohnern. Gegenstände und Lebewesen, die in den Büchern eine bedeutsame Rolle spielen, bekommen oftmals den besonderen Kartentyp Legendär. Insgesamt bieten die Bücher also eine künstlerische Ergänzung zum Spiel. Die Lektüre der Bücher setzt keine Regelkenntnisse des Spiels voraus.

Das erste Buch in deutscher Sprache aus der Magic-Reihe erschien 1995 unter dem Titel Die Arena (ISBN 3-453-09521-9). Mittlerweile erscheinen pro Jahr drei Bücher, eins zu jeder Edition. Die dritte Edition schließt dann einen Zyklus ab.

Einzelnachweise

  1. Gatherer Kartendatenbank
  2. Aaron Forsythe: Recapturing the Magic with Magic 2010. Wizards of the Coast, 23. Februar 2009. Abgerufen am 11. April 2009. (englisch)
  3. Mark Rosewater: Das Jahr, in dem sich alles änderte. Wizards of the Coast, 2. Juni 2008. Abgerufen am 11. April 2009.
  4. [1]

Weblinks

  • magicthegathering.com Offizielle Website mit täglichen Artikeln, Kartendatenbank und aktuellen Berichten von großen Ereignissen (englisch)
  • Gatherer offizielle Kartensuchmaschine (engl.)
  • de-Magic Verzeichnis deutschsprachiger Magic-Seiten

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